News Frankreich Trab, 19.12.2025
(hen) Pierre-Antoine Petit (Foto:scoopdyga), der gemeinsam mit seiner Mutter Sandrine Loncke Besitzer ist, lebt dank JEAN BALTHAZAR einen wahren Traum. Der Ausnahmehengst unter den Satteltrabern startet am Samstag im Prix Jules Lemonnier (GR II). Der ParisTurf stellt den Mann hinter Jean Balthazar vor.
Mit gerade einmal 32 Jahren hat Pierre-Antoine Petit bereits große Emotionen im Pferdesport erlebt. Der Landwirt aus dem Departement Eure ist vor einigen Jahren auch in die Traberzucht eingestiegen. Seine erste Generation trägt den Anfangsbuchstaben 'N' und ist somit also zwei Jahre alt. "Ich bin schon früh mit meinem Vater auf die Rennbahnen gegangen und habe mich mit dem Virus angesteckt", erzählt er. "Pascal Castel ist mein Onkel. Ich habe immer die Ergebnisse verfolgt, und mit der Zeit kam der Wunsch auf, selbst ein Pferd zu besitzen."
Mit Berlioz de l’Iton, den er im Juni 2015 in Bernay aus einem Verkaufsrennen erwarb, begann das Abenteuer: "Er war kein Champion, aber ein sehr liebenswertes Pferd. Er hat sieben oder acht Rennen gewonnen und seine Karriere mit etwas mehr als 130.000 Euro Gewinnsumme beendet. Für den Einstieg war das eine tolle Erfahrung."
Nach mehreren solchen Käufen reiste Pierre-Antoine Petit 2017 zu den Auktionen nach Caen, um seinen ersten Jährling zu erwerben. Seine Wahl fiel auf Guide Moi Forgan, der für 8.500 Euro zugeschlagen wurde.
Sein Erfolgsrezept? "Vor allem viel Glück. Und auch wenn die Auktionen in Caen sehr lang sind, muss man vor Ort sein. Nichts ersetzt den direkten Blick auf das Pferd. Ich achte vor allem auf den Körperbau. Ich studiere den Katalog vorher und mache mir meine Markierungen. Aber weder Guide Moi noch Jean Balthazar standen ursprünglich auf meiner Liste."
Mit Guide Moi Forgan (419.770 Euro) schaffte Pierre-Antoine Petit den Sprung in die Spitzenklasse: Zweiter im Prix du President de la Republique 2020 (GR I), sowie Siege auf Gruppe II-Niveau (Prix Henri Balliere und Prix Lavater). Im selben Jahr kehrte er nach Caen zurück und kaufte für 20.000 Euro ein weiteres Juwel: Jean Balthazar.
"Das liebste Pferd der Welt"
Die Anfänge mit dem Sohn von Alto de Viette und Dynamite des Vaux (Schwester von Kyrielle des Vaux) waren allerdings schwierig. "Wir haben uns mit ihm als Jährling oft den Kopf zerbrochen", bestätigt der Besitzer. "Er musste sechs- oder siebenmal zur Qualifikation antreten. Man sah, dass er einen riesigen Motor hatte, aber er war nicht einfach."
Im September seines zweiten Lebensjahres qualifizierte sich Jean Balthazar schließlich in 18,3 in Caen, was die Bestzeit des Tages war. Nach einem fehleranfälligen Beginn seiner Karriere mit sieben Disqualifikationen bei den ersten elf Starts, zündete er gegen Ende seiner Dreijährigen-Saison den Turbo: fünf Siege im Fahren innerhalb von vier Monaten in Vincennes. Darunter war auch mit dem Prix Bellino II auch ein Gruppe III.
Mit vier Jahren wurde Jean Balthazar dann mit großem Erfolg auf die Trabreiten umgestellt. "Dabei hatten wir es in Graignes früher schon einmal versucht, das funktionierte überhaupt nicht", erklärt Pierre-Antoine Petit. "Er hatte wohl noch nicht die nötige Reife. Eines Morgens hat Pascal es erneut probiert, und er war perfekt. Da wussten wir: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt."
Makellos gewann der Vertreter der Farben von Sandrine Loncke vier Rennen auf Gruppe II-Niveau, ehe er nach mehreren Platzierungen in Klassikern am 01. März mit dem Sieg im Prix des Centaures gekrönt wurde. "Er musste sich anfangs mit Pferden wie Joyeuse, Jadrius de Guez, Jasper des Charmes, Je M’Envole, Joumba de Guez oder Jeroboam d’Erable messen", zählt Petit auf. "Er hat die Mentalität eines Kriegers und ist immer wieder aufgestanden. Jean Balthazar ist das liebste Pferd der Welt. Das ist auch menschlich ein großartiges Abenteuer. Niemals hätte ich gedacht, so etwas erleben zu dürfen. Letztes Jahr hatten wir sogar zwei Starter im Cornulier. Das ist unglaublich! Guide Moi Forgan hat mir die Tür aufgestoßen, aber Jean Balthazar hat mein Leben verändert."
"Peilen einen Platz auf dem Podium an"
Über die 2.175 Meter der großen Bahn von Vincennes ist Jean Balthazar besonders stark (8 Podestplätze bei zehn Starts). Mit 955.120 Euro Gewinnsumme steht er kurz vor der symbolischen Million. Sein erstes großes Winterziel ist der Prix Jules Lemonnier am Samstag in Vincennes: "Das ist genau sein Metier. Das Pferd ist gut drauf, wir haben versucht, dieses Rennen optimal vorzubereiten. Es gibt nicht viele Starter, aber die Konkurrenz ist stark. Meiner Meinung nach ist das Pferd von Thierry Duvaldestin (Eros Zola) sehr schwer zu schlagen. Er läuft nur vorne beschlagen, wird aber auch ohne vier Eisen nicht schneller. Unser Ziel ist ein Platz auf dem Podium."
