Nachschau München-Riem, Donnerstag 01.05.2025
Seit mehr als drei Jahrzehnten ist Helmut von Finck mit seinem Gestüt Park Wiedingen eine feste Größe im deutschen Galoppsport. Vor drei Jahren erfüllte der Hengst Sammarco seinen Lebenstraum und gewann das Deutsche Derby, das wichtigste Rennen des Jahres. Seine Derbysaison eröffnete Sammarco 2022 mit einem zweiten Platz im Wettstar.de Bavarian Classic. Sein möglicher Nachfolger, Path of Soldier, machte es am heutigen „Tag der Arbeit“ noch etwas besser: Er gewann auf der Galopprennbahn in München-Riem vor rund 4.500 Zuschauer das mit 55.000 Euro dotierte Gruppe III-Rennen über 2.000m.
Bei frühsommerlichen Temperaturen lieferte Path of Soldier einen großen Kampf gegen Lazio, der beim vierten Lebensstart knapp seine erste Niederlage einstecken musste. „Ich bin mir sicher, dass wir im Wettstar.de Bavaria Classic heute einige Spitzenpferde des Jahrgangs 2022 gesehen haben“, sagte der Geschäftsführer des Münchener Rennvereins, Sascha Multerer. „Wir haben auf jeden Fall einen tollen Renntag in bester Stimmung erlebt.“ Mit vor Ort: Der Geschäftsführer des Dachverbands Deutscher Galopp, Daniel Krüger.
Sohn des großen Soldier Hollow
Gezüchtet wurde Path of Soldier von der Stiftung Gestüt Fährhof bei Bremen. Sein Vater Soldier Hollow feierte sowohl auf der Rennbahn wie auch als Deckhengst große Erfolge für von Finck. Er hat den Hengst vor zwei Jahren auf der Jährlingsauktion der Baden-Badener Auktionsgesellschaft für 64.000 Euro ersteigert. Trainiert wird Path of Soldier vom Kölner Champion Peter Schiergen, der schon sechs Derbysieger vorbereitet hat, zuletzt eben Sammarco. „Er hat alles toll gemacht und uns ja schon im vergangenen Jahr gezeigt, dass er laufen kann“, sagte Schiergen nach dem Siegritt des Franzosen Eddy Hardouin.
Allerdings war im Vorfeld der zweite Schiergen-Schützling Zuckerhut als Favorit gehandelt worden, doch er hatte mit Sibylle Vogt keinen besonders glücklichen Rennverlauf. „Er war noch nicht spritzig genug“, sagte Schiergen nach dem vierten Platz hinter Aquaman. Dieser vertritt die Rennfarben der Besitzergemeinschaft Liberty Racing, mit Anteilseignern aus Australien und Deutschland. „Vor zwei Jahren wurde unser Fantastic Moon Dritter im Bavaria Classic und gewann dann das Derby“, hatte der Gründer der Besitzergemeinschaft, Lars-Wilhelm Baumgarten, schon vor dem Rennen deutlich gemacht, dass es nicht unbedingt ein Sieg heute sein muss.
Eagle Emblem wird Favoritenrolle gerecht
Gleich zu Beginn gab es einen Sieger, der ebenfalls das Derby zum Ziel hat: der von Waldemar Hickst in Köln trainierte Eagle Emblem. Zuletzt auf der Heimatbahn Zweiter hinter Aquaman gewann er heute mit Antonio Orani das MIG Fonds Auftaktrennen über 2.000m leicht, das wie das Hauptrennen den Dreijährigen vorbehalten war. Ein gutes Lebensdebüt gab hier die von Gerald Geisler trainierte Stute Coletta. Sie belegte hinter Eagle Emblem den zweiten Rang.
Für Hickst und Orani gab es noch einen Sieger zu bejubeln: Im wichtigsten Handicap des Tages, einem mit 15.000 Euro dotierten Ausgleich II über 2.200m, gewann die dreijährige Stute Aglaia überlegen mit sechs Längen vor Launching Percy, trainiert vor Ort von John David Hillis. Der Münchner aus Irland hatte zuvor mit dem siebenjährigen Environmentalist mit Andrew Breslin im Sattel für den ersten Heimsieg des Tages gesorgt.
Der nächste Renntag in Riem ist am Samstag, den 17. Mai.