News Frankreich Trab, 21.12.2025
(hen) Nach den größten Emotionen mit der Amerique-Siegerin Belina Josselyn lebt Besitzer und Züchter Pascal Bernard (Foto:scoopdyga) nun einen neuen Traum mit deren Tochter Liza Josselyn. Der 67jährige sprach mit dem ParisTurf über den Start seiner Championesse im Criterium Continental (GR I) am Sonntag.
"Liza hat die Glücksnummer von Jean-Mi Bazire gezogen - die 7. Dieselbe Nummer wie bei ihrem Sieg im Prix Marcel Laurent (GR II). Also werde ich auch ein wenig abergläubisch sein", sagt er lachend. "Aber im Ernst: Es gibt sehr starke Hengste und ausländische Gegner. Ein Platz auf dem Podium würde mich sehr glücklich machen. Ihre bisherige Karriere hat uns schon so viel Freude bereitet. Alles, was jetzt kommt, ist Bonus. Sobald man auf der Rennbahn ist, spürt man natürlich Nervosität, denn man will immer das bestmögliche Ergebnis."
"Wer nicht vom Amerique träumt, sollte den Beruf wechseln"
Der Besitzer des Gestüts Bois Josselyn verbirgt seine Ambitionen nicht. "Ich habe das Criterium Continental noch nicht gewonnen. Belina hatte den Tenor de Baune gewonnen - den holen wir nächstes Jahr", sagt er schmunzelnd.
"Der L-Jahrgang ist sehr stark, mit Pferden wie Lombok Jiel, Lovino Bello oder Liberte de Choisel, denen wir sicher wieder begegnen werden. Jeder Züchter arbeitet darauf hin, in Gruppe I-Rennen zu starten. Wer nicht davon träumt, im Prix d’Amerique zu starten, sollte den Beruf wechseln. Mit Liza dort hinzukommen, wäre fantastisch, aber wir lassen uns Zeit. Sie ist erst vier Jahre alt, man darf nichts überstürzen. Es wäre wunderschön, Belina dann auf die Rennbahn führen zu können, damit sie ihre Tochter sieht. Einen weiteren Prix d’Amerique zu gewinnen, und das mit der Tochter der Siegerin, das wäre schlicht außergewöhnlich."
"Amerikanisches Hengstblut brachte Geschwindigkeit und Modell"
Am Dienstag qualifizierte sich Nodessa Josselyn, die Vollschwester von Liza, im Trainingszentrum von Grosbois. Sehr zur Freude von Pascal Bernard. "Die Qualifikation war sehr gut. Ohne ihren kleinen Fehler hätte sie sich in 17,5 qualifiziert, was für eine Stute, die noch nicht linksherum geht, wirklich stark ist. Vincent und Christophe Martens haben sich viel Zeit mit ihr gelassen. Ich freue mich sehr für das ganze Team."
Mit derzeit 25 Zuchtstuten spricht Pascal Bernard auch über die Zukunft seines Gestüts. Die Aufgaben sind klar verteilt: Edwige für die Zucht, Gael für Technik, Pflege und Material. Nach dem Weggang von Didier Fouilleul wurde eine neue Arbeitskraft eingestellt. "Ende Januar werde ich vier 2jährige, qualifizierte und noch ungestartete Pferde verkaufen. Bei den Stuten denke ich, dass wir eine qualitativ hochwertige Linie haben. Wir werden weiterhin mit angesagten Hengsten wie Face Time Bourbon oder Booster Winner züchten, aber auch junge Hengste wie Mack de Blary, Lombok Jiel, Lovino Bello oder Koctel du Dain berücksichtigen. Ich habe außerdem das Los für eine Bedeckung mit Tactical Landing gezogen, der zu Belina geht. Das kann ein sehr interessantes Produkt ergeben. Amerikanisches Hengstblut hat schon früher, bei meinem Vater, bei Jean-Pierre Dubois oder beim Grafen Pierre de Montesson in den 90er-Jahren den Pferden Geschwindigkeit und Modell verliehen."
"Paolina und Olivia entwickeln sich gut"
Belina Josselyn hat bislang vier Stuten und einen Hengst gebracht. Die Jüngste, Paolina Josselyn, stammt erstmals nicht von Ready Cash, sondern von Idao de Tillard. "Als Ready Cash Deckhengst wurde, glaubte zunächst niemand an ihn, weil sein Stammbaum nicht außergewöhnlich war. Und dann wurden seine Nachkommen zu Champions. Warum sollte Idao de Tillard also nicht dasselbe schaffen? Auch er hat zwei Prix d’Amerique gewonnen. Er wird mehr Größe und Rahmen bringen, denke ich. Paolina ist korrekt gebaut, alles läuft gut."
Auch Olivia Josselyn, die ältere Schwester von Paolina, entwickelt sich sehr positiv. "Sie steht im Training bei Jean-Mi (Bazire). Sie ist brav, sehr lieb und hat eine schöne Aktion. Sie entwickelt sich wirklich gut. Die Töchter von Belina sind wie meine Kinder."
