News Frankreich Trab, 14.12.2025
(hen) Am Samstag stellte Nob Hill in Vincennes im Prix Emmanuel Margouty eindrucksvoll seine Klasse unter Beweis. In diesem ersten Halbklassiker für die 2jährigen Hengste bewahrte die von Mathieu Mottier trainierte Nachwuchshoffnung seine weiße Weste mit Stil und übernahm endgültig die Führungsrolle seines Jahrgangs.
Nob Hill war an diesem Samstag im Prix Emmanuel Margouty mit Spannung erwartet worden. Zum Einen war es nach drei Siegen aus drei Starts der bislang härteste Test für den Gu d’Heripre-Sohn. Und zum Anderen hatte sein Trainer nach einer Arbeit leichte Zweifel vermeldet, ob sein Youngster überhaupt startet, weil er "nicht wie sonst flog".
Letztlich startete Nob Hill nicht nur, sondern lieferte einmal mehr eine beeindruckende Vorstellung ab. Aber zunächst sorgte der junge Crack für einen Schreckmoment in seinem Umfeld, als er im Galopp startete: "In diesem Moment habe ich mich wirklich erschrocken", räumt Mathieu Mottier ein. "Das darf nicht noch einmal passieren", sagte er lachend und nahm es mit Humor. "Da habe ich mich selbst nicht geschickt angestellt. Beim nächsten Mal muss ich es besser machen."
Dieser Fehler hielt den Vertreter der Familie Mottier jedoch nicht davon ab, das Rennen selbst in die Hand zu nehmen und schon auf dem Weg in die Senke die Spitze zu übernehmen. "Da das Tempo nicht hoch war, habe ich nicht gezögert, nach vorne zu gehen, denn er ist sehr entspannt, wenn er allein an der Spitze läuft." Zu diesem Zeitpunkt war das Rennen praktisch entschieden. Nob Hill kontrollierte das Feld und verschärfte das Tempo allmählich auf dem letzten Kilometer (12,8). Bereits aus dem letzten Bogen löste sich der 2jährige von seinen Verfolgern und trabte mit 14,9/2.700 Meter genau die gleiche Marke, wie beim Start zuvor. Ohne an seine Reserven gehen zu müssen, blieb der Sieger nur ein Zehntel über der Rekordmarke für 2jährige auf den Steherstrecken der großen Bahn, den sich Lovino Bello und Kamehameha mit 14,8 teilen. "Er hat seine letzte Leistung bestätigt", erklärt sein Trainer weiter. "Der Prix Emmanuel Margouty ist ein großes Rennen, und viele sehr gute Pferde haben ihn schon gewonnen." In der Siegerliste findet sich unter anderem auch Mack de Blary. "Er ist wirklich ein Spitzenhengst, auch wenn er etwas speziell ist. Er hat immer viel Klasse gezeigt, aber auch viel Temperament. In dieser Hinsicht hat mein Team hervorragende Arbeit geleistet."
Angesichts der Art dieses Erfolgs und seines bisherigen Karriereverlaufs ist Nob Hill derzeit der überzeugendste Vertreter seines Jahrgangs und übernimmt die Führung bei den 2jährigen. Auch wenn sich die Rangfolge in der jüngsten aktiven Generation schnell verändern kann, hat Nob Hill erstmal einige Punkte für die Zukunft gesammelt. "Das Winterziel ist das Criterium des Jeunes", erklärt Mottier. "Das genaue Programm bis zu diesem Klassiker habe ich allerdings noch nicht festgelegt." Just A Gigolo (2021) und Django Riff (2015) sind die letzten Sieger dieses Halbklassikers, die später auch das Criterium des Jeunes gewinnen konnten.
Nuevo Cash erneut Zweiter
Nuevo Cash hatte wie schon am 29. November das Nachsehen, obwohl sich der Schützling von Thierry Duvaldestin dieses Mal länger in der Deckung aufhalten konnte. "Er hat wirklich Pech, schon zum zweiten Mal trifft er auf den Besten", sagte sein Fahrer Theo Duvaldestin unmittelbar nach dem Rennen. "Es gibt nichts zu bemängeln, er läuft sehr gut. Er ist etwas kompliziert, hat es aber beide Male ordentlich gemacht. In den kommenden Wochen wird er weiter den halbklassischen Weg gehen. Der Plan ist außerdem, ihn auch in den ersten Gruppe-Rennen unter dem Sattel einzusetzen. Ich denke, er hat den passenden Körperbau für diese Disziplin."
Never Forget, im Prix Timoko noch Fünfter, zeigte sich weiter verbessert und lief, sehr zur Freude seines Umfelds, mit einer starken Leistung auf den dritten Platz.
Die weiteren Platzierten:
Nelson Emge (4.), der im Prix Timoko noch enttäuscht hat, "hat uns heute beruhigt", erklärte sein Trainer Marc Sassier. "Beim letzten Start war seine Luftröhre nach dem Rennen nicht ganz in Ordnung. Heute war seine Leistung sehr gut, vor allem bei seinem ersten Auftritt auf der großen Bahn. Er musste früh nach vorne gehen und kam im letzten Bogen kurz aus dem Rhythmus. Er hätte dort einbrechen können, hat aber bis zum Ziel tapfer durchgehalten."
Dem zuvor ungeschlagenen Nuage de Beaucamps, der nach fast dreimonatiger Pause wieder antrat, fehlte es noch an Rennpraxis. "Im letzten Bogen musste er kurz durchatmen, kam dann aber wieder gut zurück und wurde Fünfter. Außerdem hat uns der vorsichtige Start zu weit nach hinten gebracht", sagte Fahrer Franck Ouvrie.
