News Frankreich Trab, 19.12.2025
(hen) Wie jede Woche analysiert Jean-Michel Bazire (Foto:scoopdyga) als Experte für den ParisTurf die vergangene und die kommende Woche seines eigenen Stalls, sowie des Quartiers seines Sohnes Nicolas. In dieser Ausgabe gibt JMB ein Update zu seinem Champion Jushua Tree und äußert sich zu den Chancen von Liza Josselyn und Immortal Doc, die er am Sonntag im Criterium Continental, beziehungsweise im Prix Tenor de Baune steuern wird.
Der Ausblick
Samstag, 20. Dezember
"Mandela Seven (101), Messire du Gers (102) und Mille Sabords Divo (103) sind noch nicht bereit und werden mit roten Emojis an den Start gehen. Mandela Seven, der etwas mehr Klasse als die anderen hat, hätte allerdings auch ein gelbes Emoji bekommen können. Himberland (406) hat zuletzt alles in Grund und Boden gelaufen. Man sah ihn nur im Ziel. Wenn er diese Leistung wiederholt, wird er erneut konkurrenzfähig sein. Love Me Again (506) sollte man sich anschauen. Kynte Flush (615) kam zuletzt zu ihrem Saisoneinstand. Sie stammt aus einem Stall in Form. Das ist nicht uninteressant. Wenn der Rennverlauf passt, wird Fulton (705) im Prix Jules Lemonnier konkurrenzfähig sein. Auch wenn er am Ende den Rhythmus verloren hat, lief Jackman (811) zuletzt nicht schlecht. Für Samstag wurden Anpassungen vorgenommen. Myago Cayennais (910) wird zum Ende der Veranstaltung keine Chancen haben."
Sonntag, 21. Dezember
"Mouskie du Guez hat erneut eine gute Chance. Sie läuft immer konstant. Es ist eine Stute, die über das gesamte Meeting hinweg gute Leistungen zeigen wird, allerdings muss man sie an der Innenkante starten lassen. Nur so kommt sie richtig weg. Kador Josselyn peilt einen kleinen Platz an. Onana Boko startet im Criterium Continental. Er ist momentan noch etwas heikel, hat aber Klasse. Für dieses Niveau ist es am Sonntag etwas gewagt, dennoch sollte man ihn im Auge behalten, sobald er Vertrauen gefasst hat. Vielleicht, zumindest hoffe ich, dass war Liza Josselyn zuletzt für den Prix Ariste Hemard nur nicht ausreichend vorbereitet haben, auch wenn sie sich nicht schlecht verkauft hat. Wir nehmen ihr sehr selten alle vier Eisen ab, um sie bestmöglich zu schonen. In dieser Konfiguration rechnen wir natürlich mit ihr im Criterium Continental. Allerdings ist die Konkurrenz durch die ausländischen Starter und die französischen Hengste sehr stark. Meiner Meinung nach wird der Sieger das Niveau haben, um am Prix d’Amerique teilzunehmen. Ihre Startnummer 7 beunruhigt mich nicht. Sie kann schnell starten und hat bereits mit der Nummer 7 gewonnen. Immortal Doc werde ich im Prix Tenor de Baune erstmals selbst kennenlernen. Er hat bei seinen letzten beiden Starts im Prix Doynel de Saint-Quentin und im Prix du Bourbonnais für Aufsehen gesorgt. Wenn er gut regeneriert hat, sollte er nicht weit geschlagen sein."
Mittwoch, 24. Dezember
"Jingle du Pont tritt im Prix Saint-Leonard, einem Rennen für Amateure, mit Aldric Manta an. Dieses Rennen passt gut in sein Programm. Zwar muss er fünfzig Meter Vorgabe leisten, doch er läuft auf Sieg und sollte normalerweise nicht weit vom Erfolg entfernt sein."
Der Rückblick
Donnerstag, 11. Dezember
"Jolvik de Guez (1.) hat recht sicher gewonnen. Er hat keinen großen Spielraum, ist aber ein verlässlicher und ehrlicher Kämpfer."
Freitag, 12. Dezember
"Matisse du Pont (2.) ist gut gelaufen. Wir waren sehr zufrieden. Er kann im Winter durchaus noch sein Rennen gewinnen. Beim erneuten Anschauen des Rennens sieht man, dass Nachyma Berry (3.) hätte gewinnen können, wenn sie im Einlauf eine Lücke gefunden hätte. Idylle Express (1.) befindet sich in Topform. Sie hat nach einem optimalen Rennverlauf recht leicht gewonnen und dabei eine gute Zeit erzielt. Mouskie de Guez (3.) kam stark auf. So muss man sie fahren. Für Legende Seven (3.) war es dieses Mal 'weniger schlimm'. Sie hat uns etwas beruhigt. Tristan Ouvrie sagte mir, dass er mit Le Maestro (disqualifiziert) einen Fehler in der Handhabung gemacht habe. Andernfalls wäre er sicher Dritter geworden."
Samstag, 13. Dezember
"Femto de Vauvert (3.) ist ein alter Wallach, der noch schöne Reserven hat. Es hat mir Freude gemacht, ihn zu fahren. Gilles Grif (13.) hatte keinen Zug. Fly Top (12.) fehlte meiner Meinung nach noch ein Rennen. Fellow Wise As (5.) hatte wegen Fiebers vier Tage Boxenruhe und zwei Arbeiten ausgelassen, was das Ergebnis erklären kann. Lumiere du Chene (8.) kam mit dem Linkskurs nicht zurecht."
Sonntag, 14. Dezember
"Jobspost (1.) zeigte eine echte Glanzleistung, obwohl er beim Start galoppierte (siehe unten). Wie in dieser Rubrik in der Vorwoche angekündigt, war Hubble du Vivier (1.) nach dem GNT-Finale weiterhin in Topverfassung. Er ist derzeit kaum zu bremsen. Es ist ein liebenswertes Pferd, auch wenn sein Rhythmus manchmal etwas speziell bleibt. Künftig wird er ein nicht-europäisches, geschlossenes Rennen im Programm haben. Fulton (10.) hatte im Sulky keine Chance. Lionheart (2.) hat sich im Prix Jag de Bellouet gut geschlagen. Er wurde sehr gut geritten, doch der Sieger (L’Ecrin d’Or) war schlicht stärker. Wir haben zwar nicht gewonnen, aber trotzdem Champagner getrunken (lacht). Bei Tulipe Oasis (6.) sind vermutlich noch einige Einstellungen nötig. Empire As (disqualifiziert) ist unser größter Wermutstropfen der Woche (siehe unten)."
Mittwoch, 17. Dezember
"Ich habe Iron du Gers (3.) nicht optimal gefahren. Andernfalls hätte er gewinnen können. Napoleon As (6.) war etwas enttäuschend. Als er sich am Eingang zur Zielgeraden ankündigte, hatte ich mit mehr gerechnet."
Die Beobachtung von JMB
Auch wenn Jean-Michel Bazire das Traineramt an seinen Sohn Nicolas übergeben hat, ist sein Wettkampfinstinkt im Sulky ungebrochen. Als aufmerksamer Beobachter der Rennen, nennt er sein Pferd der Woche: "Empire As hat nach seinem Fehler im Prix Bilibili viele Fragezeichen hinterlassen. Er hatte ein hervorragendes Aufwärmen absolviert, und Nico hatte mir gesagt, dass das Pferd sehr gut drauf sei. Nach den Bildern zu urteilen, hätte er in die Entscheidung eingreifen können und verdient es, erneut beachtet zu werden."
Jobspost - ein Pferd von Qualität
"Wie schon bei seinen ersten beiden Starts in Vincennes sprang Jobspost auch am vergangenen Sonntag in der Quinte. Nachdem er wieder in den richtigen Gang kam, habe ich zu Beginn des Rennens etwa 500 Meter gebraucht, um wieder Anschluss an das Feld zu finden, während die Führenden sich sortierten und das Tempo herausgenommen wurde. Als wir an den Tribünen vorbeikamen, dachte ich, dass noch alles möglich sei. Ich habe mich dann in die dritte Spur eingereiht – in der Hoffnung, dass die Pferde vor mir das Tempo hochhalten. Er hat eine ganz große Leistung gezeigt. Das ist ein Pferd von überdurchschnittlicher Qualität."
Jushua Tree steigert sich
"Jushua Tree hat am Donnerstagmorgen sehr gut gearbeitet. Nach seinem zweiten Platz im Prix de Bretagne hatte er sich rund zehn Tage erholt. Da in Grosbois einige Pferde krank waren, haben wir uns entschieden, ihn vorübergehend aufs Land zu bringen. Er ist erst kürzlich nach Grosbois zurückgekehrt. Im Training steigert er nun schrittweise wieder das Tempo, und alles läuft nach Plan. Er wird im Prix de Bourgogne starten. Der Prix de Belgique steht derzeit jedoch nicht auf dem Programm."
