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Interview mit Philippe Masschaele: "Zu meiner Zeit hatte ich weniger Konkurrenz"

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News Frankreich Trab, 27.12.2025

(hen) Das Jahr 2026 rückt mit großen Schritten näher. Kurz vor Saisonende steht Mathieu Mottier aber noch kurz davor, eine echte Glanzleistung zu vollbringen: die Marke von 100 Siegen in einem Jahr im Trabreiten zu erreichen. Vor ihm ist das nur einem einzigen Mann gelungen: Philippe Masschaele (Foto:scoopdyga) holte 2004 unglaubliche 119 Siege und erzielte im Jahr darauf 118 Erfolge. Der belgische Jockey, der mit seinem Reitstil die ganze Monteszene revolutioniert hat, erzählt im Gespräch mit dem ParisTurf von seinem außergewöhnlichen Weg und seinen Erinnerungen an diese Zeit.


ParisTurf: "Was hat Ihnen dieser Rekord für Ihre Karriere gebracht?"

 

Philippe Masschaele: "Ehrlich gesagt, abgesehen davon, dass ich viele Rennen gewonnen habe, hat mir das nicht besonders viel gebracht (lacht). Ich hatte ohnehin schon sehr viele Anfragen zum Reiten. Genau deshalb konnte ich diesen Rekord überhaupt aufstellen. Und trotzdem konnte ich nicht alle Angebote annehmen."

 

PT: "War das ein erklärtes Ziel?"

 

PM: "Nein, überhaupt nicht. Es hat sich einfach so ergeben. Wir sind Rennen für Rennen angegangen. Es war eine andere Zeit. Fast nur ich bin damals im Vorwärtsstil geritten. Es gab einige Unverbesserliche, die nicht daran geglaubt haben, und andere, die diesen neuen Stil unterstützt haben. Genau deshalb war ich extrem gefragt."

 

PT: "Was bedeutet es für Sie, gerade 2004 und 2005 so viele Rennen geritten und gewonnen zu haben?"

 

PM: "Das ist schon ein Opfer, denn das Reiten im Vorwärtsstil ist körperlich anstrengender als der traditionelle Stil. Man hat den Eindruck, dass die Karrieren der Jockeys früher länger angedauert haben. Heute gibt es unter den älteren noch Pierre-Yves Verva, Eric Raffin und den unglaublichen Jean-Loic Claude Dersoir. Heutzutage kommen immer mehr junge Leute nach, auch wenn es zunehmend schwieriger wird, Lehrlinge zu finden. Im Moment sind wir alle auf der Suche nach Nachwuchs."

 

PT: "Ist es Ihrer Meinung nach schwieriger, zu Ihrer Zeit oder heute die Marke von 100 Siegen im Trabreiten in einem Jahr zu erreichen?"

 

PM: "Schwierig ist es auf beiden Seiten, ganz sicher. Aber da ich damals fast der Einzige war, der im Vorwärtsstil geritten ist, hatte ich weniger Konkurrenz. Es war neu, deshalb wurde ich sehr häufig gefragt. Ich erinnere mich an eine Anekdote: In einem halbklassischen Rennen hätte ich theoretisch alle acht Starter reiten können. Dann durfte man sich mit seiner Wahl allerdings nicht vertun (lacht). Meistens habe ich das beste Pferd genommen. Oder es zumindest versucht."

 

PT: "Wie würden Sie sich im heutigen Peloton sehen?"

 

PM: "Oh je! Körperlich habe ich schon deutlich zugelegt, also bin ich nicht mehr in der Verfassung von früher. Ich würde trotzdem versuchen, gut zu starten, aber die anderen Jockeys sind besser als ich. Sie sitzen schöner auf dem Pferd. Rein optisch haben sie eine großartige Haltung. Ab und zu steige ich im Training noch in den Sattel, um ein Pferd auszuprobieren, aber das kommt sehr selten vor. Wie gesagt, mir fehlt einfach die körperliche Verfassung. Ich bin verschlissen. Zwei oder drei Geraden schaffe ich noch, aber dann brauche ich dazwischen zehn Minuten Pause (lacht)."

 

PT: "Ist Mathieu Mottier der beste Jockey im aktuellen Feld?"

 

PM: "Optisch sitzt er fantastisch im Sattel und sticht klar heraus. Natürlich reitet man immer besser, wenn man gute Pferde hat. Momentan läuft es bei ihm hervorragend. Er gehört definitiv zu den besten Jockeys. Auch Leute wie Paul Philippe Ploquin, Damien Bonne und Eric Raffin sind sehr starke Reiter. Sie wissen noch, wie man mit schwierigen Pferden umgeht."

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