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Iffezheimer Sensations-Treffer durch Wikinger im Ferdinand Leisten-Memorial

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Nachschau Baden-Baden, 13.10.2023


(MH) – Es war nicht nur ein Toto-Schocker, sondern der vielleicht lukrativste Erfolg in der Geschichte der Iffezheimer Trainingszentrale: Der zweijährige Hengst Wikinger, 20:1-Außenseiter aus dem Rennstall von Gerald Geisler, gewann zur Überraschung der meisten unter den 3.800 Zuschauern an einem sonnigen und warmen Eröffnungs-Freitag des Sales & Racing Festivals das Ferdinand Leisten-Memorial – BBAG Auktionsrennen (200.000 Euro, 1.400 m), das Erinnerungsrennen für den legendären Turf-Funktionär, Auktionator, Züchter und Besitzer.

 

30.000 Euro gekostet, 100.000 Euro verdient

 

30.000 Euro hatte der Ten Sovereigns-Sohn bei der BBAG-Jährlingsauktion gekostet. Gerald Geisler, der seinen bislang bedeutendsten Sieg schaffte, hatte Wikinger vor einem Jahr für die Cometica AG von Cecilia und Rubi Helber (Inhaber der Auktions-Plattform 3forone), hatte ihn damals ausgesucht. Sensationelle 100.000 Euro betrug nun die Siegprämie in dem Top-Highlight für die Nachwuchsgalopper. Wikinger wurde gezogen vom Gestüt Höny-Hof, das in den nächsten Wochen aufgelöst wird. Bei seinem Debüt in Köln hatte er nur den vierten Platz in einem vierköpfigen Feld belegt. Doch nun präsentierte sich der Hengst nach einem tollen Ritt von Adrie de Vries, der nach diesem Meeting wieder seine Zelte in Dubai aufschlagen wird, wie verwandelt.

 

Als der Favorit Ghorgan schon fast alle Weichen auf Sieg gestellt hatte, rollte der „fliegende Holländer“ mit Wikinger heran und kam mit eindreiviertel Längen Vorsprung noch zu einem sicheren Erfolg. Ghorgan unterlag in allen Ehren, der immer prominente Emir erinnerte sich als Dritter an seine gute Form als Sieger im BBAG-Jugendpreis beim Frühjahrs-Meeting. Wenig zu sehen war von dem sehr eifrig wirkenden West Man, der als Sechster nur zwischen die Renz-Galopper Backes (Vierter), Tuppes (Fünfter) und Koelle (Siebter) kam.

 

STIMMEN:

 

Adrie de Vries (Reiter von Wikinger): „Gerald hatte schon viel Mumm und mich frühzeitig als Reiter engagiert. Beim Debüt hatte Wikinger einen aufwändigen Rennverlauf. Heute kam er schön in seinen Rhythmus, und er sah auch toll aus.“

 

Gerald Geisler (Trainer von Wikinger): „Beim ersten Start lief einiges gegen uns, aber er hatte in dieser Woche sehr gut gearbeitet. Mit einem Sieg hatte ich allerdings nicht gerechnet. Bisher war ein Listensieg in Italien mein größter Erfolg gewesen. Für einen Sieg wie heute muss man ja sonst schon ein Gruppe I-Rennen gewinnen. Ich bin sehr dankbar, dass die Besitzer mir ihr Vertrauen geschenkt haben, hier zu starten.“

 

Andreas Wöhler (Trainer von Ghorgan): „Er war relativ früh vorne und sehr unreif. Wir schauen erst einmal, wie er nach Hause kommt und schauen dann, was wir machen.“

 

Mario Hofer (Trainer von Emir): „Er ist vor einem Monat erst kastriert worden und hat heute toll gekämpft. Vielleicht läuft er noch einmal im Ratibor-Rennen auf der Heimatbahn, aber das wird die Zukunft zeigen.“

 

Tashbeeh macht den perfekten Iffezheim-Tag komplett


Es war ein grandioser Auftakt des Sales & Racing Festivals am Freitag auf der Galopprennbahn Baden-Baden-Iffezheim für die Iffezheimer Trainingszentrale. Natürlich stellte der Triumph von Wikinger im Ferdinand Leisten-Memorial alles andere in den Schatten. Aber auch eine halbe Stunde später siegte ein Pferd, das in dem badischen Renndorf vorbereitet wird: Der von Gordan Batistic trainierte fünfjährige Wallach Tashbeeh (Quote 4,2:1) erkämpfte sich den Treffer in einem 1.200 Meter-Ausgleich III gegen den Favoriten Taycan.

 



Im Sattel von Tashbeeh zeichnete sich Thore Hammer-Hansen aus. Der am kommenden Dienstag 24 Jahre alt werdende Sohn des früheren Iffezheimer Trainers Lennart Hammer-Hansen ist seit kurzem Privatjockey des Kölner Großbesitzers Eckhard Sauren, nachdem er zuvor in England beheimatet war.

 

Klug-Treffer kurz vor dem Röttgen-Abschied

 

Es war eine Nachricht, die in der Turf-Szene für Aufsehen sorgte: Markus Klug, hocherfolgreicher Galopp-Trainer im Gestüt Röttgen, wird zum Saisonende seine Zelte in der Zuchtstätte vor den Toren Kölns abbrechen. Seine Zukunft liegt in einer Freelancer-Tätigkeit in Krefeld. Am Freitag, dem Auftakt-Tag des Sales & Racing Festivals auf der Rennbahn in Baden-Baden-Iffezheim, feierte der Coach mit der dreijährigen Stute Kalia (3,9:1) einen Treffer in einem 2.400 Meter-Ausgleich III.

 

Unter Top-Jockey Andrasch Starke machte sich die Toto-Favoritin noch leicht von Imaran, Sancho und Maribel frei. Die Viererwette bezahlte 266:1 Euro.

 

Turfsyndikate aus Mülheim hocherfolgreich

 

Kollektiver Jubel herrschte nach dem einleitenden Zweijährigenrennen über 1.400 Meter, als das Mülheimer Turfsyndikat 10 mit Comte Noir (Quote 2:1) unter Adrie de Vries mit großer Endgeschwindigkeit noch Nioro und Egina hinter sich ließ. „Er hatte beim Debüt großes Pech, diese Form war zu streichen. Und zuletzt lief er schon bestens. Wir machen mit ihm nun Winterpause“, signalisierte Syndikats-Chef Helmut Kappes über den von Axel Kleinkorres in Mülheim trainierten Youngster.

 

Für Kappes, Kleinkorres und ihre Mitstreiter wurde es ein grandioser Nachmittag, denn die vierjährige Stute Mimoset (4,2:1) sorgte in einem 1.600 Meter-Ausgleich IV für einen weiteren Sieg, diesmal für das Mülheimer Turfsyndikat 11.

 

Nina Baltromei, die Tochter des viel zu früh verstorbenen Betreuers Werner Baltromei, schaffte das Kunststück, mit Mimoset knapp Sibylle Vogt und den Lokalmatador Taurus aus dem Stall von Manfred Weber noch zu schnappen. Alianne und Sporting Hunter vervollständigten die Viererwette, die 2.067:1 Euro brachte. „Mit einem von Ninas Papa Werner trainierten Pferd habe ich mein erstes Rennen in Baden-Baden gewonnen, damit schloss sich nun der Kreis.“ Mimoset wurde anschließend als erstes Pferd bei der BBAG-Herbstauktion angeboten.

 

Traumergebnis für Pavel Vovcenko


Mit einem Traumergebnis für den Bremer Trainer Pavel Vovcenko Stute Azamastam (7,1:1) mit Sibylle Vogt sehr sicher gegen den Trainingsgefährten endete eine 2.200 Meter-Prüfung für Dreijährige, als die Next Eagle sowie Meerlust zum ersten Karrieretreffer kam. „Sie hat zum ersten Mal Seitenblender getragen und war damit im Rennen weniger aufgeregt“, verriet Deutschlands beste Amazone.

 

Der Wettumsatz in den sieben Rennen (leider gab es zwei Mini-Felder von nur vier Pferden) belief sich auf 274.514,20 Euro. Die V4-Wette (in den Rennen 4-7) bezahlte 11.547,3:1 Euro.

 

Großes Finale am Sonntag

 

Das Finale der Rennsaison 2023 steht am Sonntag, 15. Oktober, in Baden-Baden-Iffezheim an - mit zehn Rennen rund um den BBAG-Preis der Winterkönigin, Deutschlands bedeutendstem Rennen für zweijährige Stuten, und der The Länd Trophy. Erster Start ist um 13 Uhr.


Foto:www.marcruehl.com


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