LeTrot setzt die Vorschau auf den Auktions-Kalender fort. Nachdem bereits die Mitglieder des Veranstalters "AETCE" das Wort gehabt haben, geht es nunum das große Highlight in Deauville mit den vier Verkaufstagen von Arqana Trot. Hugues Rousseau, Leiter der Trab-Abteilung von Arqana, beantwortete die Fragen von 24H Au Trot einen Monat vor dem großen Ereignis.
24H Au Trot: "Was sind die wichtigsten Punkte des Katalogs 2025? Unterscheidet er sich von den Vorjahren?"
Hugues Rousseau: "Wir haben das Konzept vom letzten Jahr beibehalten, dass sehr gut funktioniert hat. Daher gab es keinen Grund, etwas zu ändern. Am Tag vor der französischen Selections-Versteigerung findet die europäische Schwesterauktion statt, die ihr in keiner Weise Konkurrenz macht. Ganz im Gegenteil: Sie zieht ausländische Käufer nach Deauville, die sich so auch für die Versteigerungen der folgenden Tage interessieren. Das lenkt die Investoren nicht ins Ausland ab, sondern stärkt die französische Auktion mit mehr Schwung, "Power" und Dynamik. Letztes Jahr wurden viele unserer besten Preise, darunter der Höchstpreis von 740.000 Euro, durch Käufer aus ganz Europa erzielt.
Wie üblich erstrecken sich die Versteigerungen der selektierten Jährlinge über drei Tage, von Mittwoch bis Freitag. Am Mittwoch ab 16:30 Uhr werden 169 Jährlinge, die Creme de la Creme des Katalogs, angeboten, während am Donnerstag und Freitag zusammen 329 Jährlinge ab 13 Uhr an den Start gehen. Der zweite und dritte Tag haben nicht den gleichen Premium-Charakter wie der Erste, bleibt aber dennoch eine sorgfältige Selektion, wobei zwischen den Jährlingen dieser beiden Tage keine Qualitätsunterschiede gemacht werden."
24H: "Wie wurde der Katalog zusammengestellt? War die Zahl der Anmeldungen stabil und welche Art von Selektion entstand daraus?"
HR: "Der Katalog umfasst 498 Lose, im Vergleich zu 502 im Vorjahr, also eine stabile Anzahl. Aus technischen Gründen können wir nicht mehr als 500 Jährlinge aufnehmen. Dennoch haben wir zunehmend Schwierigkeiten, diese Zahl zu erreichen. Vor der Selektion liegen wir derzeit eher bei rund 800 Anmeldungen, anstatt bei Tausend. Die Geburtenzahlen sind gesunken, und damit auch die Anzahl der aktiven Züchter. Die Zuchtbetriebe professionalisieren und konzentrieren sich. 90% unserer Anmeldungen stammen aus nur zwei Regionen: der Normandie und Pays De La Loire.
Ich glaube nicht, dass die Jährlings-Versteigerungen diesen Sommer durch die berechtigten Sorgen der Branche negativ beeinflusst werden. Unser Einzugsgebiet für die Akquise hat sich erheblich verkleinert. Früher waren der Norden und der Südwesten wichtige Lieferanten für unsere Versteigerungen. Heute sind sie nur noch ein Schatten davon. Das ist besorgniserregend: Unser Sport altert unaufhaltsam - bei den Züchtern, den Besitzern und den Wettern. Und das sind nun mal die drei wichtigsten Stützen der Branche. Irgendwann wird der Trabermarkt darunter leiden, zumal es sich, anders als beim Galopprennsport, um einen im Wesentlichen heimischen Markt handelt."
24H: "Dieses Jahr sind die letzten Jährlinge von Ready Cash, Goetmals Wood, Prodigious auf der Auktion. Ist deren Nachfolge gesichert und wie zeichnet sie sich im aktuellen Katalog ab?"
HR: "Ready Cash hat seinen Nachfolger in seinem Sohn Face Time Bourbon gefunden, der zweifellos ein Spitzenhengst mit außergewöhnlichem Erfolg ist. Tatsächlich präsentieren wir seine letzten Jährlinge, etwa fünfzehn an der Zahl, aber auch die seiner jungen Söhne und Enkel, wie Italiano Vero, Izoard Vedaquais oder Just A Gigolo, um nur einige zu nennen. Die nächste Generation ist also eindeutig vorhanden, zusätzlich illustriert durch einen Idao De Tillard, der nicht aus der Ready Cash-Linie kommt. Tatsächlich mangelt es dem französischen Hengstbestand, über alle Linien und Abstammungen hinweg, nicht an wertvollen Vertretern wie Boccador De Simm, Booster Winner und vielen anderen. Die Grundlage ist solide."
24H: Bleibt der harte Kern Ihrer Anbieter gleich, ebenso wie das Niveau der Abstammungen? Sind Angebot und Nachfrage grundsätzlich im Einklang?"
HR: "Wir genießen eine zunehmende Treue unserer Anbieter, da sie mit dem Service, den wir ihnen bieten, zufrieden sind. Der Standort Deauville ist absolut makellos und weltweit bekannt. Es gibt viele engagierte Mitarbeiter, die ihr Bestes geben. Wir legen großen Wert auf den Empfang und den Komfort unserer Kunden, sowohl Käufer als auch Verkäufer. Wir haben qualifiziertes Personal und eine Kultur der Eigeninitiative. Es gibt den Repository-Service, die Zahlungsgarantie, den Yearling Cup... Das Stichwort lautet Exzellenz. Das ist das Mindeste, was man von einer führenden Organisation wie der unseren erwarten kann. Die Qualität der Abstammungen im Katalog entspricht diesem Anspruch und lässt nicht nach. Zwar haben wir diesen Sommer nicht eine Ausnahmeerscheinung wie Nodessa Josselyn aus der letzten Saison, aber das Gesamt-Niveau ist dank der strengen Auswahl hoch, und die Ergebnisse sprechen seit Jahren für sich. In Deauville gibt es Kunden, denen mehr als zwei Drittel der angebotenen Jährlinge verkauft werden, und dort folgen Jahr für Jahr Rekordjahre."
24H: "Wie schätzen Sie die Stimmung im Markt vor dem Hintergrund einer fragilen wirtschaftlichen Situation bei Rennen und Preisgeldern ein?"
HR: "Der Indikator der Branche sind die Preisgelder. Im Trab konnten sie gehalten werden. Zwar ist die Alarmglocke geläutet worden, aber das Wesentliche konnte bewahrt werden. Deshalb denke ich nicht, dass die Jährlings-Versteigerungen diesen Sommer negativ beeinflusst werden, zumal die gemischten Versteigerungen im ersten Halbjahr gut liefen. Man darf jedoch für die kommenden Jahre besorgt sein, denn wenn die Wertschätzung der Preisgelder leidet, hat das unweigerlich Auswirkungen auf den Pferdebestand. In diesem Zusammenhang ist der Rückgang der Einsätze besorgniserregend, denn jeder weiß, dass diese das Fundament der Institution sind."
Das Programm:
Dienstag, 2. September, ab 15 Uhr: Select European Yearling Sale, 61 Lots.
Mittwoch, 3. September, ab 16:30 Uhr: 1. Teil der Versteigerung der selektierten Jährlinge, Lots 1 bis 169.
Donnerstag, 4. September und Freitag, 5. September, ab 13 Uhr: 2. Teil der Versteigerung der selektierten Jährlinge, Lots 170 bis 498.