News

Willkommen im News-Channel! Hier finden Sie die neusten Beiträge zu Ihren Lieblingsthemen.
Viel Spaß!

Hat Davidson den langen Atem für den Marathon?

0

Quinte+ Vincennes 28.02.2021 - 15.15h

 

Der Sieg im Prix De Belgique und der Ehrenplatz im Amerique waren für Davidson Du Pont (15) bislang nur der Vorgeschmack. Heute will der Hengst noch einen Big Point des Winters holen. Für Jean Michel Bazire wäre es schon der achte Sieg und der dritte in Folge in diesem Klassiker. Aber die Opposition ist stark. Delia Du Pommereux (13) hat nach dem sensationellen Sieg im Prix De France einiges ins Rollen gebracht. In Zukunft wird sie wohl seltener auf Eric Raffin zurückgreifen können. Dazu kommt mit Moni Viking (8) ein echter Distanzspezialist und mit Diable Du Vauvert (6) einer der härtesten Kämpfer in dieser Klasse.


Prix De Paris / 15.15h / 400.000 Euro - 4.150m Bänderstart


Auch wenn sich HARD TIMES (1) mal all seine Fehler verkneift, ist seine Bilanz mehr als ernüchternd. Es könnte kaum einen größeren Außenseiter geben. Der 7jährige hat sich hier verlaufen.


Nach der unglaublichen Serie von elf Siegen versuchte sich VALZER DI POGGIO (2) zweimal vergeblich für den Amerique zu qualifizieren. Allerdings machte er bei beiden Starts den Eindruck, dass er den längeren Weg auf diesem Niveau nur ungerne gehen mag. Im Bretagne sprang er an der Spitze erst kurz vor dem Ziel, war dabei aber auch so am Limit, dass er es wohl gerade so ins Geld geschafft hätte. Auch der Bourbonnais wurde in der falschen Gangart beendet. Zurück im besseren Tagesgeschäft konnte er gleich wieder glänzen und nahm auch danach zwei Prämien mit. Hier dürfte es aber eine Spur zu hoch sein.


'Wir müssen es versuchen". Mit diesen Worten bezüglich des Starts von DECOLORATION (3) im ersten Gruppe I wurde Trainer Jean Michel Baudouin vor drei Tagen auf der Titelseite des Paris Turf's zitiert. Warum nicht? Dieses Rennen wird oft mit zwei Kilometer Anlauf entschieden und dabei kommen manchmal andere Qualitäten zum Tragen, als man es üblicherweise auf dem höchsten Niveau braucht. Und die Form der Stute kann in jedem Fall überzeugen. Fünf Siege bei sieben Starts im Winter brachten die 8jährige nun in eine andere Klasse. Heute geht es aber gleich zwei, drei weitere Stufen nach oben. Zuletzt zeigte sie sich auch ein wenig unabhängiger vom Verlauf. War sie sonst früh in Front zu sehen, kam sie aktuell erst auf dem Weg zum Schlussbogen an die Seite des Führenden und dann in Front. Von da an war die Prince D´Espace-Tochter sicher voraus.


Was für ein grandioses Jahr für Alexandre Abrivard und seine FEERIE WOOD (4). Im Oktober schnappten sich die beiden das Europachampinat der 5jährigen und waren mit dem Sieg im Tenor De Baune für den Amerqiue qualifiziert. Dort hielt sie sich lange im Mittelfeld auf, wurde dann aber von den prämierten Plätzen abgehängt. Kein wirklicher Rückschlag. In der Pause seitdem konnte sich die Rockfeller Center-Tochter erholen und dürfte heute wieder mit voller Kraft antreten. Ob das für die Quinte reicht muss leicht bezweifelt werden.


VIOLETTO JET (5) ist eigentlich mehr als Sprinter bekannt und überrascht hier ein wenig durch seine Aufmerksamkeit. Die häufigen Ausfälle aus dem Vorjahr hat das Team um Philippe Billard gut in den Griff bekommen. Nun hat er seinen ersten Start auf höchstem Parkett vor sich. Mit dem Rückenwind der tollen Form kann er für einen vierten oder fünften Platz nicht ausgeschlossen werden. Zuletzt konnte er auf der Mitteldistanz von einer guten Taktik als klarer Favorit zuschlagen.


Nach wie vor wird DIABLE DU VAUVERT (6) sehr gut gemanagt. Der Hengst hat erst drei Starts im Meeting absolviert und sich gleich zu Beginn mit einem starken Endkampf als Sieger des "Bretagne" für den Amerique qualifiziert. Danach gab es aus dem Zulagenband eine überraschende Niederlage. Dabei hat der Führende aber auch eine perfekte Taktik abgespult und Gabi Gelormini sicher nicht alles abverlangt. Im Rennen der Rennen war dann natürlich einer der Außenseiter. Sein ständiger Begleiter fand hinter dem späteren Dritten aber ein gutes Rennen und konnte es bis auf Rang Sechs bringen. Mit einem neuen Rekord auf dem langen Weg war man sicher auch zufrieden. Hier gehört er unter die ersten Fünf. Seine Härte und die Fähigkeit für die langen Distanzen sind dafür gemacht.


Die Qualitäten von ETONANNT (7) liegen eindeutig im Trabreiten. Da hat der Hengst auch seine früheren Unsicherheiten abgelegt. Aber auch im Sulky kann der Timoko-Sohn mithalten. Sein letzter Auftritt in dieser Disziplin war der Start im Prix De Bourgogne. Dort war er lange Zeit eingesperrt und kam erst frei als sich das vordere Quartett schon absetzen konnte. Den Sprint aus dem Feld für Platz Fünf hat er klar entschieden. Er bleibt heute beschlagen und wird sich wohl nur einschalten, wenn es unterwegs für ihn läuft.


Der lange Weg passt einfach zu MONI VIKING (8). Was viele schon lange vor dem Prix De Paris gemutmaßt haben, könnte heute in Erfüllung gehen. Der Hengst war auf dem Weg in den Amerique nicht unbedingt die erste Farbe aus dem Stall Vercruysse. Im Gegensatz zu Drole De Jet hat er aber die Qualifikation für den Amerique direkt geschafft. Auch wenn er da fehlerhaft aussteigen musste, hat er seine Klasse eine Woche später unter Beweis gestellt. Gegen Chica De Joudes hat er natürlich den besseren Verlauf gehabt. Das er am Ende dennoch aufgefordert werden musste, lag an seinem Phlegma. Er lässt sich gerne für die finalen Schritte bitten.


Ohne im Amerique gestartet zu sein, hat FLAMME DU GOUTIER (9) in diesem Meeting schon fast 450.000 Euro verdient. Sie hat das Zeug zum Publikumsliebling, so wie der Kampfgeist beim letzten Sieg zum Tragen kam. In einem kleinen Feld wurde unterwegs bei flotter Fahrt abgewartet. Die Schlussphase war aber ein Herzschlagfinale vom Feinsten. Während man auf den höllischen Speed der 6jährigen wartete, kam die Ready Cash-Tochter noch nicht richtig in Schwung. Antoine Wiels fand aber 100 Meter vor dem Ziel "den Knopf" und gewann im wohl besten Finish dieses Winters. Drei Starts zuvor gab es das letzte Fahren. In einer gut besetzten Quinte wurde die Stute auch nicht durch die zweite Reihe am Siegen gehindert. Theo Duvaldestin trug mit einer Glanzleistung im Sulky aber auch zum Treffer bei. Wenn man meint einer der beiden dieses Duos besitzt nicht die Klasse, um sich heute durchzusetzen, kann man sehr schnell daneben liegen.


Auch wenn man es CHICA DE JOUDES (10) so sehr wünscht...Die über vier Kilometer sind keine Garantie, dass die Stute einen verdeckten Verlauf bekommt. Im Prix De Bourgogne hatte Alain Laurent einen Einfall, der sich nachträglich als falsch herausstellte. An der Spitze lagen Davidson Du Pont und Face Time Bourbon und waren kurz davor die Fahrt zu erhöhen. Er griff dennoch in dritter Spur an und zog sogar eine der härtesten Stuten überhaupt den Zahn. Im Amerique gab es dann auch keine Überraschung wie im Vorjahr, aber eine Woche drauf konnten sich die beiden lange gegen Moni Viking wehren. Dennoch wird man nicht an die Formumkehr glauben.


Die so dürftige Form von TONY GIO (11) spiegelt sicher nicht die aktuelle Form vom Hengst wieder. Der 9jährige wurde mit bedacht eingesetzt und hatte dann auch noch ein wenig Pech. Ende Oktober war die Endphase viel zu schnell für seine Position im Hintertreffen und im Bretagne saß er dann zu lange fest. Lediglich der frühe Ausfall im Belgique konnte auch von der Aktion überhaupt nicht gefallen. Das er im Amerique unplatziert blieb, überraschte nicht. Aber für die Wetter gehört er heute wieder auf dem Zettel. Da ist nicht überraschend sein Zielrennen, nachdem er in den letzten beiden Jahren Zweiter war.


Auch die zweite Farbe aus dem Stall Guarato kennt sich mit dem Marathon aus. 2018 war CARAT WILLIAMS (12) Vierter und im Jahr darauf sogar Dritter. Allerdings fehlt seit langem eine konstante Phase des Fuchses, der solange der Leader im Jahrgang war. Sein Winter begann ganz ordentlich mit den fünften Plätzen, aber bei den nächsten Starts blieb er blass. Selbst den Amerique hat er ausgelassen und ist nun seit dem 10. Januar ohne Rennerfahrung.


Eric Raffin hat schon so viele Siege auf dem höchsten Niveau gesammelt. Aber der Sprint mit DELIA DU POMMEREUX (13) vorbei an Face Time Bourbon sprengte alles. "Das war mein größter Sieg im Sulky!" sagte ein gerührter Champion im Interview. Und er war nicht der einzige, dem man das vom Herzen gönnte. Endlich mal ein Big Point für die Stute, die auf dem höchstem Level so oft unglücklich agierte. Das sie nach dem vierten Platz im Amerique natürlich auch stehen kann, muss gar nicht erst erwähnt werden. Und für taktische Spielchen auf den ersten zwei Kilometern hat sie einen Fachmann an Bord.


Für BAHIA QUESNOT (14) scheint es auch mit zehn Jahren keine Grenzen zu geben. Die Stute erfindet sich jedes Jahr neu und setzt für die Familie Guelpa immer wieder andere Maßstäbe. Ende Januar war es der sensationelle Sieg im Prix De Cornulier. Im letzten Bogen schien sie schon geschlagen und wurde von Flamme Du Goutier deutlich überlaufen. In der Distanz zeichnete sich aber Härte und Erfahrung aus. Der Konter wurde zur Demonstration. Nur eine Woche später hieß es im Amerique Farbe bekennen. Und die Farben der Scipion Du Goutier-Tochter strahlten lange an der Spitze. Das sie dann abgelöst wurde, war nicht überraschend. Vielmehr das sie sich in den Top Fünf halten konnte. Der Prix De France sah ein kleineres Feld und wieder wollte Junior Guelpa die Führung haben. Diesmal wurde es aber dankend abgelehnt, was im Anschluss Reserven kostete. Aber die 10jährige kämpfte sich dennoch auf Rang Vier. Distanz, Disziplin und schon gar nicht der Verlauf spielen also eine so große Rolle, wenn man solch einen Rennkopf mitbringt.


Mit einem perfekten Timing konnte Jean Michel Bazire seinen DAVIDSON DU PONT (15) auf den dritten Amerique vorbereiten. Als Vierter im Prix De Bourgogne leistete er bei seinem ersten ernsthaften Start nach langer Zeit von der Spitze Widerstand gegen Face Time Bourbon, war dann aber doch geschlagen. Den Belgique holte er sich mit einem guten Schlusskilometer und leichter Unterstützung gegen Delia Du Pommereux. Damit war die Schlacht am letzten Januar-Sonntag eröffnet. In der Verfolgerrolle traf er aber auf einen an diesem Tag unschlagbaren Gegner. Er selbst blieb nur ein Zehntel über dem alten Rennrekord und lieferte für seinen Trainer eine zufriedenstellende Leistung ab. Damit lag der Fokus auf der Titelverteidigung im Prix De France. Diese musste nach einem frühen Fehler aber schnell aufgegeben werden. Wenn das etwas gutes hatte, dann waren es die geschonten Ressourcen. Im Marathon kann der 8jährige diese git gebrauchen.


Tipp:

DAVIDSON DU PONT (15)

MONI VIKING (8)

DIABLE DU VAUVERT (6)

DELIA DU POMMEREUX (13)

FLAMME DU GOUTIER (9)


Für die Kombinationen: BAHIA QUESNOT (14) - VIOLETTO JET (5) - DECOLORATION (3)


Kommentare(0)
arrow