News Frankreich Trab, 05.11.2025
(hen) Auf der Arqana-Trot-Herbstauktion am heutigen Mittwoch wird auch das Gestüt Delo dreizehn Pferde vorstellen. Diese Entscheidung steht im Zusammenhang mit dem Ende der Zuchtaktivität von Elodie Mangeard de Barros, die sich entschieden hat, ihrer beruflichen Laufbahn eine neue Richtung zu geben.
Wie bereits Philippe Delon mit seinem Ecurie Quick Star, hat auch Elodie Mangeard de Barros, Leiterin der Elevage Delo, vor einigen Monaten beschlossen, ihre Zuchtarbeit zu beenden. Allerdings aus anderen Gründen. "Ich habe viele Jahre in der Welt der Pferde verbracht und möchte mich nun neuen beruflichen Projekten zuwenden", erklärt die Züchterin, die seit 2008 auf dem traditionsreichen Haras des Authieux im Departement Orne tätig ist. "Eine solche Entscheidung zu treffen, ist nie angenehm. Ich liebe diesen Beruf, aber man muss irgendwann Prioritäten setzen. Man muss ehrlich sagen, dass es der Pferdezucht in Frankreich derzeit nicht gut geht. Die aktuelle Lage der Branche war zwar nicht ausschlaggebend für meine Entscheidung, aber sie macht es jungen Leuten, die sich selbstständig machen möchten, sicher nicht leichter. Der Rennsport hat jedoch schon viele schwierige Phasen überstanden und existiert trotzdem weiter."
Der Trainingsbetrieb, der zuletzt von Jean-Luc Lerebourg geführt wurde, nachdem er zu Beginn des Jahrzehnts Alain Rogier abgelöst hatte, wurde bereits im September eingestellt, nachdem die letzten Pferde bei der Vente Mixte den Besitzer gewechselt hatten.
Am Mittwoch in Deauville wird das Gestüt acht tragende Zuchtstuten, darunter Jungle York (eine Tochter von New York, tragend von Hohneck), Get Lovely Delo und Dubai Union, sowie fünf junge Stuten bei der Arqana-Trot-Herbstauktion präsentieren. "Fast alle gehen in den Verkauf, außer zwei Stuten und ein paar Fohlen mit besonders interessanten Abstammungen", erklärt die 40jährige Züchterin. "Diese werden eventuell auf der Prix d’Amerique-Auktion oder bei den Jährlingsauktionen im September 2026 angeboten. Mein Mann Samuel (Anm.: Besitzer der Prix-de-Diane-Siegerin Channel 2019) und ich hören komplett auf. Auch unsere Galopper (drei Stuten und einige Fohlen) werden verkauft. Wir überlegen derzeit, ob das Haras des Authieux anschließend ebenfalls veräußert wird."
"Nehme viel Leidenschaft mit"
Damit endet ein bedeutendes Kapitel für Elodie Mangeard de Barros, die es in relativ kurzer Zeit geschafft hat, eine anerkannte und erfolgreiche Zucht aufzubauen. Über 230 Sieger, darunter sechs Gruppe III-Erfolge (dreimal mit Gericault, außerdem Forbes Delo, Jingle Delo und Lord Delo) sowie drei Gruppe II-Siege mit Dreamer Delo unter dem Sattel. "Unsere Ergebnisse waren mehr als zufriedenstellend", betont sie. "In der 2021 geborenen Generation haben wir Lord, Liberty und Lafolly Delo, die zuletzt im Prix Olry-Roederer (GR III) am 21. Oktober Zweite wurde. Aus diesen fast zwanzig Jahren Zucht nehme ich vor allem eines mit: viel Leidenschaft. Ohne die macht das alles keinen Sinn."
Lord Delo - ein kommender Star?
Die Leidenschaft bleibt. Und natürlich wird Elodie Mangeard de Barros die Karriere ihrer Nachzucht weiterhin mit großem Interesse verfolgen, allen voran die von Lord Delo, einem besonders talentierten Wallach, der im Prix de Besancon (Course B) antritt. "Er ist ein Sohn von Face Time Bourbon und Reverie d’Ar, einer Stute, die mir in der Zucht sehr viel Freude bereitet hat (Anm.: Sie brachte Gericault und Dreamer Delo). Lord Delo ähnelt den anderen Pferden aus dieser Linie. Sie sind mutig, willensstark, aber man muss sie verstehen, denn sie haben viel Charakter. Er ist im Umfeld sehr beliebt, und wir hoffen, dass es für ihn so gut weitergeht. Dieses Jahr hat Reverie d’Ar ein Hengstfohlen von Hohneck bekommen, Platinium Delo, und ist erneut tragend von Face Time Bourbon. Das wird ihr letztes Fohlen sein, da sie nun 21 Jahre alt wird. Sie bleibt bei uns bis zum Schluss, und ich werde eine ihrer Töchter, Etincelle Delo, behalten. Einfach, um einen kleinen Fuß im Rennsport zu behalten." Die Geschichte der 'Delo'-Pferde dürfte also noch lange nicht zu Ende sein.
Lord Delo - eine Partnerschaft, die aus einem Gespräch entstand
Lord Delo, trainiert vom Team Bazire, läuft unter den Farben des Belgiers Yannick Desmet, wurde jedoch, anders als die meisten männlichen Nachkommen aus der Zucht von Elodie Mangeard de Barros, nicht auf einer öffentlichen Auktion vorgestellt. "Aus verschiedenen Gründen sind die Fohlen von Reverie d’Ar nur sehr selten bei Verkäufen angeboten worden", erklärt die Züchterin. "Im Fall von Lord Delo war es eigentlich Zufall. Wir waren bei einer Vollblutauktion und sprachen über Trab-Pedigrees, als mir ein Agent sagte: 'Es wäre doch lustig, eine Gemeinschaft um dieses Pferd zu gründen.' So entstand dann eine Partnerschaft rund um Lord Delo."
Diese umfasst Yannick Desmet, Arnaud Chaille-Chaille, Jean-Michel Bazire und Charlotte Le Metayer. "Jean-Michel hatte anfangs ein bisschen zu knabbern mit ihm, weil er etwas verspielt war. Die Familie braucht eine ruhige, geduldige Ausbildung, viel Einfühlungsvermögen ist nötig. Und Lord Delo ist genau im richtigen Stall gelandet, um das zu bekommen.
