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Erste Night Session auf der Grande Piste

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Quinte+ Vincennes, 08.10.2021 - 20.15h


Den Ausbau der Flutlichtanlage im Bogen von Joinville, und damit auf der großen Bahn, hat Vincennes immer wieder medienwirksam in Szene gesetzt. Auch der erste Renntag für die Einweihung der Anlage wurde gut gewählt. Fast 70 Jahre nach der ersten Veranstaltung unter Flutlicht läutet das Plateau De Gravelle kurz vor dem Wintermeeting eine neue Ära ein. Der erste Sieger auf der beleuchteten großen Piste könnte Zerozerosette Gar (9) werden. Der Italiener eröffnet das nächste Duell mit Tjacko Zaz (7), gegen den er kürzlich knapp unterlegen war. Der Skandinavier wird heute aber nicht vom vielfachen Champion Jean Michel Bazire, sondern von seinem Junior Nicolas gesteuert. Damit könnte ein wenig Qualität verloren gehen. Von den Einheimischen dürfte Fly Speed (5) die stärkste Kraft darstellen.


Prix Quinte+ Night Session / 20.15h / 67.000 Euro - 2.700m Bänderstart


Im Vorfeld der gut besetzten Quinte am 22. September in Amiens stapelte Fahrer und Trainer Gabriel Pou Pou mit seiner FLAYA KALOUMA (1) eher tief. Sicher war die europäische Prüfung gut besetzt, aber er rechnete mit einem vierten oder eher fünften Rang. Dazu passte dann nicht der Vortrag. Früh in Front gezogen bestand er bei einem Angreifer auf eine Rochade zu Beginn der Schlussrunde und war von dem Moment immer Sicher voraus. Vier Längen Vorsprung und eine Siegzeit von 12,6 müssen sich auch in der Arbeit angekündigt haben. Mit solch einer Leistung ist der Sprung in der Kategorie von D nach B auch gerechtfertigt. Aber hier wird man sich nun wirklich auf die Plätze konzentrieren müssen.


MARCELLO WIBB (2) war noch nie auf diesem Weg unterwegs, hat aber schon den langen Weg in Vincennes gemeistert. Am besten gelang das am 15. Mai. Bei der Gelegenheit hat er aus dem Rücken Ampia Mede SM geschlagen, die danach fünf Siege in Folge holte. Der Wallach selbst war danach nur zweimal am Start und enttäuschte für seine Qualität. Ende Juni blieb er aus der zweiten Position ausgangs des letzten Bogens auf einen Ruck stehen und veror auf Pferde wie Zerozerosette Gar etliche Längen. Auch in Cagnes-Sur-Mer wurden die Beine auf den letzten Metern sehr schwer. Da war er aber durch weite Wege in der Todesspur entschuldigt. Das siebte Geld wurde nur geholt, weil das Feld sehr klein war. Die mehr als zwei Monate Pause sollten ein wenig Frische zurückgebracht haben.


Die Leistungen von HOLY WATER (3) variieren ganz schön, auch wenn der Hengst letzlich eigentlich immer in den Geldern zu finden ist. Der Hengst hat zuletzt in Vichy schnell seine Zulage wettgemacht, konnte sich dann nur im Kleingeld halten. Zuvor hat er sich auf Gruppeniveau in Vincennes als Dritter ins Ziel gekämpft. In dem kleinen Feld wurde unterwegs aber auch ein wenig gebummelt und so waren am Ende nur 15,7 nötig. Er ist eher am Ende der Kombinationen einzuplanen.


Das Franck Nivard auf den Sulky von HELENA DI QUATTRO (4) verzichtet, ist nachvollziehbar. Die Stute ist derzeit nur noch ein Schatten der letzten Jahre. Im Frühjahr konnte sie über die Mitteldistanz noch zweimal unter 11,0 finishen, aber danach ging es stark abwärts. Mitte Juni brach sie auf den letzten Metern total ein und konnte sich Ende August nur auf Platz Fünf retten, weil die Aufgabe für diese Klasse sehr langsam gelaufen wurde. Auch am 23. September konnte die 7jährige nicht mehr überzeugen und war als Achte nur als Beste außerhalb der Gelder zu finden.


Wie sich FLY SPEED (5) in den letzten zwei Jahren entwickelt hat, war lange gar nicht abzusehen. Aber der Hengst kam auch mit seinen vielen Reingewinnen hervorragend zurecht und nahm die größeren Herausforderungen immer wieder an. Der Höhepunkt war der Sieg am 08. September im Grand National Du Trot nach einem Startfehler, der ihn gut ein Band gekostet hat. Aus dem Feld griff der dann auf dem Weg in den Schlussbogen im Rush an und setzte sich gleich auf mehrere Längen ab. Am Ende wurde er ein wenig kürzer, was auch nicht verwunderlich war, konnte den Vorteil aber ins Ziel retten. Dabei trabte er sogar seinen aktuellen Rekord von 12,5. Meist sieht man den 6jährigen aber von der Spitze, was sich bei seinen schnellen Beinen aus dem Band auch anbietet. So legte er zwei Wochen später in Vincennes das Tempo vor. Diesmal wurde er aber im letzten Bogen sehr deutlich einkassiert. An der letzten Ecke sah es nicht mehr so aus, als könne er auf das Podium kommen. Aber sein Kampfgeist trug ein Stück hinter Tjacko Zaz und Zerozerosette Gar auf Rang Drei. Er wird wohl wieder nicht für ganz vorne in Frage kommen, ist aber in der Quinte gesetzt.


CASH MAKER (6) galt schon immer als sehr laufgewaltig, aber auch als unsicher. Dann traten aber gesundheitliche Probleme auf. Bis Anfang 2020 pausierte der Wallach anderthalb Jahre und hat nach nur einem Start wieder wieder ein Jahr ausgesetzt. Seine Rückkher in Belgien führte zur nächsten Auszeit bis in den Sommer. Nach vier Starts konnte man noch keine Schlüsse auf jegliche Verbesserung ziehen. Das Sebastien Ernault den Weg nach Vincennes geht, lässt aber auf kleine Möglichkeiten schließen. Die Spekulation ist aber wahrscheinlich zu teuer.


Die gute Form von TJACKO ZAZ (7) ist unbestritten. Am 23. Juli verlor er in Cabourg von der Spitze nur hauchdünn. Beim Ausflug in den Süden nach Cagnes-Sur-Mer profitierte der Wallach von einer guten Übersicht seines Steuermannes Christophe Martens, der den Gegner im Rücken festhielt. Wo konnte er den größten Scheck leicht entgegen nehmen. Am 23. September wurde das Niveau in Vincennes deutlich angehoben. Trainer Jean Michel Bazire stieg selbst in den Sulky und machte dem 9jährigen in klassischem JMB-Style auf dem Weg in den letzten Bogen mächtig Beine. Damit überraschte er Fly Speed und musste sich bis ins Ziel lediglich von Zerozerosette Gar hüten. Das gelang nach Foto. Nicolas Bazire ist heute der Catchdriver. Gemeinsam hat das Duo auch schon gewinnen können, aber stand noch nicht diesen Kontrahenten gegenüber. Zu Beginn der Karriere in Frankreich kassierten die beiden auch rote Karten, was ein wenig zur Vorsicht mahnt. Aber normalerweise sind sie für die ersten Fünf gesetzt.


Während der Grasbahnsaison hat BY AND BY (8) seinen Kontostand kräftig aufbessern können. Gleich zu Beginn erzielte der Wallach zwei Treffer, von denen der in der Trophee Vert mit über 20.000 Euro genau so überraschend, wie wertvoll war. Im Laufe der Saison waren es dann nur noch Prämien, die den 10jährigen in Summe aber auch weiterbrachten. Ende September kehrte der Niky-Sohn auf Sand zurück und startete gleich im Grand National Du Trot. Die in der Spitze stark besetzte Etappe konnte die Varin-Farbe nach einem verdeckten Rennen als Sechster abschließen. Erst im Einlauf verlor er den Kontakt nach vorne, was als Erfolg gewertet werden darf. Hier hat er es aber auch nicht viel leichter.


Ganz sicher wäre ZEROZEROSETTE GAR (9) auf einer Speedstrecke noch besser aufgehoben. Aber der Italiener hat schon mehrfach bewiesen, dass er auch auf dem langen Weg sehr gut aufgehoben ist. Seine letzte Halbe ist bei den Gegnern gefürchtet und wird auch auf der großen Piste zum Tragen kommen. Ende Juni setzte er den Sieger noch unter Druck und nach einem zwischenzeitlichen Prepare zwang er Tjacko Zaz Ende September ins Zielfoto. Er ist kaum aus der Wette zu denken.


In der Provinz im Südosten gehört DROP DES DURIEZ (10) zu den festen Größen. Der Wallach muss dort natürlich fast immer mit einer Zulage ins Rennen gehen, besitzt aber eine gute Endgeschwindigkeit. Dieser Speed verhalf ihm im September zu zwei vorderen Platzierungen. Am 06. September komplettierte er in Feurs hinter ordentlichen Pferden als Dritter das Podium, ehe er zwei Wochen später als Vierter in Cavaillon die Linie passierte. An diesem Tag wäre sicher etwas mehr drin gewesen, aber in einem engen Finish fehlte ihm ein wenig Platz zur Entfaltung. In Vincennes hat er keine optimale Bilanz und war auch fast vier Jahre nicht mehr hier. Die weite Anreise verspricht auch nicht zwingend belohnt zu werden, aber mit Franck Nivard wurde schon mal ein guter Steuermann gefunden.


Die sechsstellige Gewinnsumme aus dem Vorjahr spürt DONA VIVA (11) immer noch. Die Viel-Farbe läuft zwar sehr regelmäßig in die Gelder, hat aber in der laufenden Saison keinen der vier Siege aus 2020 wiederholen können. Trainer Dominik Locqueneux hat dir Stute in den letzten Monaten aber auch überwiegend in Paris eingesetzt, was den ersten Rang fast ausschließt. Was die Fuchsstute aber besonders beherrscht, ist der Start aus dem Band. So wie Ende Juni sofort an der Spitze, kann sie sich im Anschluss ziehen lassen und auch über den langen Weg einen niedrigen 13er-Schnitt gehen. An dem Tag reichte das aber nur für Platz Sechs. Mehr als die Kombinationen werden es daher nicht werden.


Die Form von BLACK JACK LA NUIT (12) vom 25. August ist trotz der Disqualifikation nicht verkehrt. Der Hengst trat nicht besonders gut ein und lag ständig in hinteren Regionen an der Innenkante. Alexandre Abrivard orientierte sich aber im Schlussbogen in die zweite Spur und griff noch nachhaltig in das Geschehen ein. Ohne den späten Fehler wäre es wohl der vierte Platz gewesen. Allerdings durfte man nicht so genau hinsehen. Der 10jährige trabte den ganzen Weg sehr grenzwertig und schien sich solange wie möglich helfen zu müssen. Etwas besser scheint er derzeit im Trabreiten aufgehoben, wo er Anfang September noch als Vierter in einem stark besetzten Feld ins Ziel kam.


FIRELLO (13) hat mit schönen Platzierungen im Grand National Du Trot und einigen vorderen Rängen in Cagnes-Sur-Mer einen guten Sommer hinter sich gebracht. Heute bekommt der Hengst aber nur eine bessere Arbeit und dürfte im Wintermeeting bessere Ziele haben.


Das was CLASSIC HAUFOR (14) seit dem Sommer 2020 abgeliefert hat, grenzte zum großen Teil an Arbeitsverweigerung. Der Hengst war auch bei den zahlreichen Ausfällen nicht immer unter Druck. Ab dem Frühjahr bekam er aber endlich eine kleine Pause, die sich nun ein wenig bezahlt macht. Sowohl am 12. August, als auch am 04. September trabte er als Sechster eine niedrige 13er-Zeit und kann bei den erweiterten Wetten auftauchen. Zuletzt war er aber auch schon ein gutes Stück von den besten Pferden entfernt und agierte am Limit. Der Jag De Bellouet-Sohn muss dringend mehr abliefern, was nach drei Rennen im Bauch möglich erscheint.


BRAINSTORM (15) ist fast ein reiner Satteltraber, hat aber in seiner letzten kompletten Saison einige Schwierigkeiten gehabt die Form zu finden. Die Startfolge ist auch zu dünn, um in Schwung zu kommen, was aber für heute eh keine Rolle spielt.


ECHO DE CHANLECY (16) ist auf eine flotte Partie angewiesen, hat aber auch seine Grenzen. Ende August fand er aber sein perfektes Rennen. An der Spitze legte ein Ausreißer ein gleichmäßiges 14er-Tempo vor, während sich der 7jährige im Vorderfeld verstecken konnte. Dann ist sein Speed schwer zu kontern. So reichte es in 13,9 zum Sieg. Seine Vielseitigkeit brachte den Wallach mit Besitzer und Trainer Eric Blot einen Monat später auf die Graspiste nach Craon. Dort fehlte ihm aber ein wenig der Wille im Finish noch den Turbo zu zünden. Als Vierter traf er aber an diesem Tag auf einige Spezialisten für den grünen Untergrund, weshalb er seine Form weiter unterstreichen konnte. Hier zählt der Gewinnreichste zu den erweiterten Pferden für die Quinte.


Tipp:

ZEROZEROSETTE GAR (9)

FLY SPEED (5)

TJACKO ZAZ (7)

ECHO DE CHANLECY (16)

FLAYA KALOUMA (1)


Für die Kombinationen: MARCELLO WIBB (2) - DONA VIVA (11)

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