News Frankreich Pferdesport, 13.11.2025
(hen) Der 12. November 2025 darf als neuer Meilenstein in der Zusammenarbeit der französischen Verbände der Traber und der Galopper gelten. In den schwierigen Zeiten, haben sich die Verbände (Foto:@ APRH) immer weiter voneinander entfernt, obwohl sie seit einigen Jahren im gleichen Pariser Gebäude sitzen. Grund dafür war vor allem die Verteilung der Gelder aus dem PMU-Topf, der nicht mehr so reichlich gefüllt ist.
Nach monatelangen Verhandlungen wurde an diesem Mittwoch das Abkommen über die Aufteilung des Nettobeitrags der PMU zwischen den Dachverbänden SETF (Societe d’Encouragement du Trot Francais) und France Galop unterzeichnet.
Die Unterzeichnung erfolgte durch Jean-Pierre Barjon als Präsident für die SETF und Guillaume de Saint-Seine, der die gleiche Position bei France Galop vertritt. Die Unterzeichnung erfolgte in Anwesenheit von Eric Woerth, der vom Premierminister und den zuständigen Ministern beauftragt wurde, den "Pakt PMU 2030" vorzubereiten. Er spielte eine entscheidende Rolle bei der Ausarbeitung des Abkommens.
Jean-Pierre Barjon erklärte: "Ich möchte die sehr professionelle Arbeit von Eric Woerth und seinem Team hervorheben. Dank ihres Einsatzes war es möglich, einen Rahmen zu schaffen, der zugleich solide und praktikabel ist."
In einer gemeinsamen Mitteilung erklärten SETF und France Galop: "Wir freuen uns über die heutige Unterzeichnung eines Protokolls über die Aufteilung des Netto-Beitrags der PMU, dass darauf abzielt, die Rückflüsse an die Rennsportbranche zu maximieren, sowie über die Vereinbarung zur Finanzierung der gemeinsamen Institutionen."
Ein Abkommen für Beruhigung und klare Regeln
Mit dieser Vereinbarung sollen die Spannungen der vergangenen Monate beendet werden. Sie regelt nicht nur offene Fragen aus der Vergangenheit, sondern legt auch klare vertragliche Spielregeln für die Zukunft fest, um Missverständnisse zu vermeiden und eine stabile Zusammenarbeit zu sichern.
Zudem definiert das Abkommen klare Regeln für die gemeinsame Verwaltung der institutionellen Einrichtungen: HRM (ehemals Equidia), GTHP, Afasec und FNCH, nach dem Prinzip einer Kunden-Lieferanten-Beziehung, wobei die Unabhängigkeit und Eigenheiten der beiden Dachverbände gewahrt bleiben.
Ein Solidaritätspakt
Kernstück des Abkommens ist ein Mechanismus zur Wahrung des Gleichgewichts: Der Netto-Beitrag der PMU, einschließlich der zweckgebundenen Steuer, wird grundsätzlich zu gleichen Teilen (50/50) aufgeteilt, mit einer Toleranz von 1,5% und einer Ausgleichsgrenze von maximal 10 Millionen Euro. Das bedeutet: Sollte einer der beiden Verbände beispielsweise 51% des Beitrags beanspruchen, verpflichtet er sich, den Differenzbetrag (bis zu 10 Millionen Euro) an den anderen Verband weiterzugeben.
Fünfjähriges Abkommen
Das Abkommen gilt zunächst für fünf Jahre und kann anschließend alle vier Jahre verlängert werden.
Jean-Pierre Barjon sprach von "einem grundlegenden und sehr positiven Schritt für die Zukunft des französischen Trab- und Galopprennsports. Das Abkommen erfüllt zwei Hauptziele: Es bereinigt die Vergangenheit und schützt die Zukunft. Nun gilt es, den 'Pakt PMU 2030' zu gestalten, um gemeinsam unsere Zukunft aufzubauen."
Praktisch gleichzeitig hat die SETF mit der Arbeit am Haushaltsplan für 2026 begonnen. Ebenso wurde bekannt gegeben, dass das Jahr 2025 für die SETF mit einem leicht positiven Ergebnis enden dürfte. Und dies trotz eines deutlich stärker als erwarteten Rückgangs der Wettumsätze und damit auch der Einnahmen.
Dieses positive Ergebnis spiegelt die Wirkung der seit mehreren Monaten unternommenen Anstrengungen zur Kostenkontrolle wider.
