News Trab, 05.05.2025
(trab-sr). Es war schon eine Überraschung und zugleich auch Ehre für den ältesten Trabrennverein Deutschlands, dass der designierte Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat, drei Tage vor seinem Amtsantritt in Berlin die heimatliche Trabrennbahn in Straubing besucht: Alois Rainer ist der spontanen Einladung des Rennvereinsvorsitzenden Josef Schachtner kurzfristig gefolgt und hat sich wieder einmal die Leistungsprüfungen auf der Gäubodenbahn angeschaut. Im Interview mit Moderator Hartwig Thöne plauderte Rainer über die Tage seit der Nominierung und sicherte Trab und Galopp seine Unterstützung zu.
In der Regel gibt es auf der Rennbahn nur Applaus für siegreiche Pferde und Fahrer, wenn sie nach dem erfolgreichen Rennen geehrt und mit der Siegerschleife ausgestattet die Rückfahrt in den Stall antreten. Am Samstag brandete aber auch Applaus für einen Überraschungsbesucher auf, der auf der Rennbahn in Straubing nicht unbekannt ist und dem der Rennsport seinerseits nicht unbekannt ist: Der designierte Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer hat sich die PMU-Rennen, die von der Rennbahn in Straubing aus nach Frankreich übertragen wurden, angeschaut, so wie er es auch in den vergangenen zwölf Jahren als örtlicher Bundestagsabgeordneter immer wieder getan hat.
Nach der Ehrung von Siegfahrerin Conny Schulz plauderte er im Interview mit Moderator Hartwig Thöne über die Tage, nachdem ihn der Anruf des CSU-Vorsitzenden Markus Söder erreicht hat und klar war, dass es mit dem Bundesminister klappen würde: „Ich war schon ein stückweit sprachlos.“ Für ihn sei das neue Amt eine große Ehre, das er auch mit großer Demut und zugleich großer Motivation angehe. Angesprochen auf die Boulevard-Schlagzeilen um „Tofu-Tümelei“ und Weißwurst-Weltrekord konnte sich Rainer ein Schmunzeln nicht verkneifen, wenngleich er Wert darauf lege, nicht auf den „schwarzen Metzger“ reduziert zu werden: „Die Aufgabe ist sehr umfangreich.“ Zwar gehöre der Rennsport nicht zu seinen originären Aufgaben, dies sei Landesangelegenheit, aber er sei froh, dass es in Straubing nicht nur eine Rennbahn gebe, sondern auf dieser auch noch Rennbetrieb stattfinde, wofür er dem Rennverein seinen Dank und Respekt zum Ausdruck brachte.
Die enge Verbundenheit zwischen Alois Rainer und dem Straubinger Rennverein unterstrich auch der Vorsitzende Josef Schachtner. „Wir werden in den kommenden Wochen sicherlich auch mit einer längeren Liste des Trab und Galopprennsports kommen und hoffen auf Unterstützung in unseren Anliegen, um diesen wunderbaren Sport, die Rennpferdezucht und das Leistungsprüfungswesen für die kommenden Jahrzehnte fit zu machen.“ Und Alois Rainer sagte auch gleich ein Spitzengespräch des deutschen Trab- und Galopprennsports auf der Straubinger Rennbahn zu: „Und wenn das in Straubing stattfindet, was gibt es Besseres? Ich bin da!“
Eine Fotocollage vergangener Rennbahnbesuche, die Schachtner an Rainer überreichte, solle ihn auch als Minister immer an die Besuche auf der Gäubodenbahn und die Besonderheit der Pferderennen erinnern. Und für den designierten Bundesminister gab es dann noch einen Blick hinter die Kulissen, der Alois Rainer bis in den Zielrichterturm führte. Dort informierte ihn die Straubing-Expertin für den französischen Wettkanal Equidia, Melanie Bäumel-Schachtner, über die erfolgreiche Kooperation des deutschen Rennsports mit den französischen Partnern. Und im vierten Stock blickte er dem Rennbahnkommentator Ernst Waldsperger noch über die Schultern und konnte den einmaligen Ausblick über die 124 Jahre alte Rennbahn genießen, ehe es dann Richtung Berlin und zu neuen Aufgaben ging.
Bildunterschrift:
Eine Collage mit Fotos früherer Rennbahnbesuche gab Straubings Rennvereinsvorsitzender Josef Schachtner dem neuen Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (l.) mit ins neue Amtszimmer nach Berlin. (Foto: Melanie Bäumel-Schachtner)