News Frankreich Trab, 21.12.2025
(hen) Im Prix Jules Lemonnier dominierte Eros Zola (Foto:scoopdyga) am Samstag in Vincennes seine Gegner nach Belieben. Der Wallach von Zola Boko feierte seinen vierten Sieg beim fünften Start unter dem Sattel. Mit einer eindrucksvollen Beschleunigung auf der Zielgeraden ließ er Fulton und Ideale du Chene klar hinter sich.
Es liegt auf der Hand: Für die besten Wallache in den Trabreiten hat jedes Gruppenrennen den Stellenwert eines Cornulier. Das gilt auch für den Sieger des Prix Jules Lemonnier Eros Zola. Angesichts der Art und Weise seines Sieges hätte der Schützling von Thierry Duvaldestin problemlos auch im Starterfeld des wichtigsten Rennens der Monte-Traber seinen Platz gehabt. Immerhin ließ Eros Zola einige Kandidaten überlegen zurück, die, wie Ideale du Chene, als Mitfavoriten für den 'Cornulier' gelten. Auch wenn man zugeben muss, dass sie sich noch in der Aufbauphase befinden, sind vier der neun Gegner des Samstags fest für den Prix de Cornulier eingeplant. Aber selbst in Bestform hätten sie es schwergehabt, diesen Eros Zola zu bezwingen.
"Ich hatte riesigen Spaß. Ein absolutes Vergnügen ihn zu reiten", schwärmte Jockey Alexandre Abrivard. "Als ich die Ohrenkappe zog, explodierte er regelrecht." Eros Zola sicherte sich damit seinen ersten Gruppe II-Erfolg und gilt schon als eines der besten Pferde des Wintermeetings. Noch dazu besitzt Eros Zola Ende 9jährig mit seinen nur fünf Starts unter dem Sattel vergleichsweise wenig Erfahrung.
Nachdem er zunächst abwartend geritten wurde, setzte Eros Zola beim Einbiegen auf die Zielgerade zu einer beeindruckenden Beschleunigung an, holte den enteilten Fulton mühelos ein und flog zu einem leichten Sieg davon. Noch dazu musste Alexandre Abrivard ihm nicht einmal die Scheuklappen herunterziehen. Dennoch flog Eros Zola die finalen 500 Meter mit einem Schnitt von 07,3.
"Eros Zola ist ein sehr angenehmer Traber mit einem brutalen Antritt", ergänzte Abrivard nach dem Rennen. "Als Fulton sich absetzte, dachte ich kurz, ich sei eingesperrt. Er ist am Ende regelrecht spazieren gegangen."
Alles deutet darauf hin, dass Eros Zola zu einem der Publikumslieblinge dieses Meetings werden könnte. Eine künftige Begegnung mit Impala de Val, der auch Wallach ist und als Crack im Trabreiten gilt, verspricht jedenfalls Hochspannung. Zudem hat Eros Zola schon mehrfach sein komplettes Vielseitigkeitsprofil unter Beweis gestellt. Zuletzt als er im Sulky den scheinbar unbezwingbaren Cobra Killer Gar besiegte.
Hinter dem unantastbaren Sieger zeigte Fulton, der an der Spitze alles riskierte, eine sehr starke Leistung und verwies Ideale du Chene auf Rang drei. "So banal es klingt, vielleicht hat dem Rennen etwas Tempo gefehlt", analysierte Paul Philippe Ploquin als Jockey von Ideale du Chene. "Oben in der Steigung wurde das Tempo schlagartig angezogen, und da konnte sie nicht folgen. Danach hat sie sich aber wieder gefangen, und ich kam noch gut ins Ziel." Auf dem Weg zum Cornulier, ihrem großen Ziel, "lässt sie immer ihr Herz auf der Bahn, auch wenn man merkt, dass die Jahre nicht spurlos an ihr vorbeigehen."
Je M’envole, der beschlagen antrat, belegte Rang Vier. "Er lief gut, aber ich hätte im Rennverlauf etwas geduldiger sein müssen, um Dritter zu werden", analysierte Mathieu Mottier. "Ich wollte offensiv reiten. Wenn alles passt, wird er im Cornulier starten, aber vorher nicht mehr unter dem Sattel antreten."
Nach fast fünfmonatiger Pause und zwei Aufbaurennen im Sulky kehrte Ina du Rib unter den Sattel zurück. "Ich bin zufrieden", sagte Jean-Loic Dersoir. "Sie ist ein gutes Rennen gegangen, ich hatte sogar mit einem größeren Konditionsrückstand gerechnet. Darauf lässt sich aufbauen. Wahrscheinlich wird sie nun im Prix du Calvados laufen."
