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Streitthemen in Vincennes - Wann beginnt 'plaquée' ?

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Die Ereignisse nach dem Criterium der 3jährigen am letzten Samstag in Vincennes sorgten für zahlreiche Reaktionen. Sowohl auf der Rennbahn, als auch in den sozialen Netzwerken, weshalb der ParisTurf das Thema auch auf die Titelseite der Montagsausgabe gebracht hat. Eigentlich handelte es sich um drei Themen. Von der Zurücksetzung von Magic Night über den 'verdächtigen' Beschlag vorne bei von Mack De Blary, der am 'grünen Tisch' zum Sieger erklärt wurde, bis hin zum impulsiven Verhalten von Philippe Allaire vor Ort. Die Themen, die immer noch für Diskussionen sorgen, sind vielfältig.

Zurücksetzung Magic Night

An der Entscheidung, dass Magic Night von der Rennleitung vom ersten auf den zweiten Platz zurückversetzt wurde, kann objektiv wenig Zweifel bestehen. Betrachtet man die offiziellen Bilder, fällt es schwer, die Entscheidung infrage zu stellen. Magic Night wich auf der Zielgeraden um mehrere Spuren nach außen und behinderte dabei Mack De Blary, der seiner Rivalin nur knapp unterlag. Eine einschneidende Entscheidung mit großen Folgen, aber logisch und ganz im Sinne der Trabrennordnung, die besagt, dass ein Spurwechsel, durch den ein Konkurrent am besseren Ergebnis gehindert wird, geahndet werden muss.

Beschlag Mack De Blary - Wenn Profis mit dem Reglement spielen

Im juristischen Sinne bezeichnet eine "Grauzone" eine Lücke im Gesetz, eine Unklarheit, eine Ausnahme, also einen Fall, der nicht ausdrücklich geregelt ist. Genau dort scheint sich das Umfeld von Mack De Blary bewegt zu haben. Zwar wurde die Vorschrift eingehalten, indem das Pferd mit zugelassenen blauen Kunststoffbeschlägen an den Vorderhufen ausgestattet wurde, wie schon zwei Wochen zuvor im Yearling Cup, ohne dass jemand Anstoß daran nahm. Doch am Samstag wies eine Person, die zur Überprüfung der Ausrüstung vorgesehen war, die Rennleitung darauf hin. Trainer Thierry Duvaldestin und sein Hufschmied hatten nämlich ein synthetisches Material (mit Flachkopfnägeln) verwendet, dass stark abgenutzt, fast abgeschliffen war und dadurch so dünn erschien, dass es einem "Plaquee" ähnelte. Dieser leichte Beschlag ("Plaquee") ist aber seit 2025 bei Zwei- und Dreijährigen verboten. Grund ist der Tierschutz und das Anliegen die Langlebigkeit der Pferde zu fördern. Damit geraten zwangsläufig die Verantwortlichen der Rennkommission in den Fokus, da keine Regelung die Mindestdicke des Beschlags festlegt. Es ist kaum zweifelhaft, dass in den kommenden Tagen oder Wochen das Ende der 'blauen Eisen' eingeläutet wird. Die hochkomplexe Debatte um die Nutzung von Platten oder speziellen Beschlägen im Trabrennsport ist damit in Frankreich neu entfacht und dürfte auf den Sitzungen der Provinzkommission, die an diesem Montag und Dienstag in Vincennes stattfinden, hitzig diskutiert werden.

Die Pflicht zur Vorbildfunktion

Als ob die allgemeine Lage des Rennsports im Herbst 2025 nicht schon angespannt genug wäre, mit rückläufigen Umsätzen, Machtkämpfen und einer Institution in Bedrängnis, beschädigt diese neue Kontroverse das Image des Sports zusätzlich. Thierry Duvaldestin, derzeit die Nummer eins unter den französischen Trainern, Mitglied des Verwaltungsrats der SETF und Komitees der Zuchtkommission, gilt als zurückhaltender Charakter. Dennoch stand er am Samstag im Zentrum der Aufmerksamkeit. Von ihm wird nun zweifellos eine besondere Vorbildfunktion erwartet. Ein Kontrast zum leidenschaftlichen, teils aufbrausenden Philippe Allaire. Dessen Gefühl der Ungerechtigkeit mag verständlich erscheinen, sowohl in Bezug auf die Degradierung seiner Stute, die trotz allem eine herausragende Leistung auf der Bahn zeigte, als auch hinsichtlich des Beschlags von Mack De Blary. Doch seine überzogene Reaktion im Waagebereich hat auf einer Rennbahn keinen Platz. So sehr seine markigen Worte in den Medien für Abwechslung in einem sonst oft allzu konformen Umfeld sorgen, und so sehr sein sportliches Können Respekt gebietet, so wenig darf verbales Verhalten toleriert werden, welches hart an der Grenze zur körperlichen Drohung verlief. In anderen Sportarten wäre ein solches Auftreten längst ein Fall für die Ethikkommission.

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