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Lise Fevrier Vincent: "Der Sport war 20 Jahre lang mein Leben"

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News Frankreich Trab, 01.08.2025

(hen) In der Serie vom ParisTurf, deren Reporter ehemalige Akteure aus dem Pferderennsport besuchen, ging unter anderem schon um Vincent Brazon, der als Trainer eines Amerique-Siegers heute zum Pizza-Bäcker und Gastronom umgeschult hat. Aber auch im Journalismus gab es bekannte Gesichter, die ihr Tätigkeitsumfeld gewechselt haben, wie zum Beispiel Pierre-Emmanuel Goetz, der als ehemaliger und legendärer Kommentator auch schon Thema dieser Serie war. Passenderweise dreht es sich heute um Lise Fevrier Vincent (Foto:@ D.R.), die sehr lange Zeit zu den Gesichtern des Senders Equidia gehörte.

Eine tierische Leidenschaft

Ihr fröhliches Wesen und ihr strahlendes Lächeln sind mehreren Generationen von Leserinnen, Lesern und Zuschauenden in Erinnerung geblieben. Als prägende Figur von Equidia in den 2000er-Jahren blickt Lise Fevrier Vincent heute offen auf diese Zeit zurück. Und erzählt auch von ihrem neuen Leben, dass sich weiterhin rund um Tiere dreht. "Ich war schon immer leidenschaftlich von Tieren begeistert, insbesondere von Pferden. Mein Vater war Trabertrainer in Changé, nahe Laval", erinnert sie sich. "Mit Quatalinska ist er zweimal im Prix D'Amerique gestartet (1991 und 1992). Ich wollte den Beruf ergreifen, aber für Frauen war das damals sehr schwer. Mein Vorbild war Marie-Annick Dreux Sassier."

Mit einem literarischen Abitur in der Tasche wendet sich die Tochter von Pierre Fevrier Vincent dem Journalismus zu und macht ihren Abschluss an der renommierten Journalistenschule ESJ in Paris. Nach ersten Erfahrungen im Printbereich, etwa beim ParisTurf und Bilto, folgt ein bedeutender Wendepunkt in ihrer Karriere: Am 09. September 1996 gründet die PMU gemeinsam mit der AB Gruppe den ersten französischen Pferdesport-Sender France Courses. Am 20. September 1999 geht er unter dem neuen Namen Equidia auf Sendung.

Und wer ist das erste Gesicht des Senders? Lise Fevrier Vincent. "Eigentlich war ein anderer Journalist vorgesehen, aber der konnte kurzfristig nicht. Also habe ich den Übergang von France Courses zu Equidia übernommen."

Es war der Start in ein berufliches Abenteuer mit unvergesslichen Momenten: "Damals durfte man noch auf den Sulky springen und sich auf den Scherbaum setzen. Wir hielten nicht einfach ein Mikrofon hin. Wir sahen den Profis in die Augen", schwärmt sie, noch immer voller Leidenschaft. "Unser Ziel war es, über den Sport zu sprechen, nicht zuerst über das Wetten. Das war mein persönliches Anliegen: zu zeigen, dass Pferderennen in erster Linie ein Sport sind. Ich wollte die Menschen aus ihrem Wohnzimmer mitnehmen...bis nach Vincennes, Geschichten erzählen, über die Pferde sprechen. Denn wie mir Andre Fabre einmal sagte: "Das sind Pferderennen, keine Jockey- oder Fahrer-Rennen." Das hat mich geprägt."

"Ich hatte einen spannenden Beruf"

Doch wie so viele Liebesgeschichten nimmt auch diese ein Ende. Die Beziehung zwischen Lise Fevrier Vincent und Equidia scheitert schließlich: "Als man begann, von mir zu verlangen, Gewinner zu präsentieren, war das nicht mehr mein Beruf", erzählt sie mit spürbarer Zurückhaltung. "Ich war mit der Redaktionsleitung nicht mehr einverstanden. Man sagte mir, ich sei nur noch freie Mitarbeiterin. Das hat mich sehr verletzt."

Es folgt eine dunkle Zeit:

"Ich hatte einen Burn-out. Ich musste mich wieder aufbauen… Das hat über drei Jahre gedauert." Im Südosten Frankreichs beginnt sie ihren Neuanfang. Mit einer Tätigkeit, die auf ihrer besonderen Beziehung zwischen Mensch und Tier basiert: der professionellen Hundepflege. "Ich habe einen tollen Beruf, auch wenn er oft unterschätzt wird. Viele schauen verwundert, als wäre ich von ganz oben gefallen. Aber ich selbst empfinde das überhaupt nicht so."

2019 kehrt sie zurück nach Mayenne, um näher bei ihrem schwer kranken Vater zu sein, der wenige Monate später stirbt. Der Pferderennsport bleibt jedoch präsent: "Der Sport war 20 Jahre lang mein Leben, und es schmerzt, die aktuelle Entwicklung zu sehen. Aber dieses Milieu ist wie eine Familie. Ich bin aktiv auf der Rennbahn von Laval und habe noch viele Kontakte im Rennsport. Besonders zur Familie Gougeon (Arnaud und Caroline). Ich verfolge genau, was Jalendra De Malac so leistet."

Mit 51 Jahren, oder wie sie sagt: "Im Kopf bin ich 25", ist Lise Fevrier Vincent immer noch voller Leidenschaft und mental stets im Zielbereich des Prix D'Amerique: "Wenn man mich morgen anrufen würde...Uch wäre sofort bereit zurückzukehren…"

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