Im Criterium der 5jährigen gab es einen bekannten Sieger. Krack Time Atout gewann schon vor zwei Jahren das Criterium der 3jährigen. Anscheinend schlägt der Face Time Bourbon-Sohn immer erst dann zu, wenn es wirklich wichtig wird.
Zum Rennverlauf: Karnac Wood und auch kurz darauf Ksar, begannen mit Fehlern und schieden früh aus. An der Spitze war sofort Kyrielle, aber Paul Philippe Ploquin deutete schnell an, dass er die Führung nicht behalten wollte. So rückten die Gemienten geschlossen auf: Keep Going, Kanto Avis und noch weiter außen Koctel Du Dain. Keep Going löste Kyrielle ab, gab die Tete gleich an Kanto Avis weiter. Der wiederum ließ Koctel Du Dain passieren. In dieser höllisch schnellen Phase und auf dem Weg in die Senke patzte der sonst so trabsichere Keep Going, wurde aber schnell von Mathieu Mottier auspariert. Allerdings verlor der Hengst seine Lage an der Innenkante und musste nun die zweite Spur vor Kokote anführen, die einen Moment später wegen unreiner Gangart disqualifiziert wurde.
David Thomain konnte die Fahrt auf der Gegenseite etwas beruhigen, was William Bigeon nutzte, um in der dritten Spur mit King Opera seine Position zu verbessern. Diese perfekte Zugmaschine nutzte Franck Nivard im Sulky von Krack Time Atout, um sich dranzuhängen. Es dauerte aber bis weit in den finalen Bogen, bis King Opera in die zweite Spur gefunden hat. Die Seite von Koctel Du Dain erreichte er nie. Derweil hat sich Krack Time Atout aber weiter im Windschatten von King Opera verbessert und dieses Trio löste sich deutlich von der Konkurrenz. Koctel Du Dain machte zu Beginn des Einlaufs noch eine sehr gute Figur, während King Opera schon schwächelte. Dafür hatte Franck Nivard hinter Krack Time Atout noch einiges zu verkaufen und zog mit leichten Hilfen sicher an Koctel Du Dain vorbei. Dabei wurde das Duo in 11,8/2.850 Metern gestoppt. Drei Längen zurück konnte King Opera den dritten Rang leicht absichern. Kana De Beylev holte als Vierte eine weitere gute Platzierung für den Stall von William Bigeon. Kanto Avis war schon im letzten Bogen unter Druck geraten, während der eisenharte Keep Going diesem Rennverlauf Tribut zollen musste und abgeschlagen endete.
Schon auf dem Weg zur Siegererhrung, an der Seite seines Schützlings, war Trainer Sebastien Guarato zu Späßen aufgelegt. "Beachten Sie, Krack Time hat mit einem alten Sulky (kein amerikanisches Modell), einem alten Fahrer und einem alten Trainer gewonnen (lacht)."
Im ausführlichen Gespräch mit Equidia ergänzte Guarato dann: "Krack Time hatte im Winter einen Fußbruch, aber inzwischen ist alles wieder in Ordnung. Ich hatte ihn seit Monaten weder komplett barfuß laufen lassen, noch mit Zugwatte ausgestattet. Kleine Details, die hier den Unterschied gemacht haben. Genauso wie sein idealer Rennverlauf. Franck (Nivard) hat den Start abgesichert und konnte sich dann von King Opera perfekt mitziehen lassen. Am Ende hat mein Pferd seinen Antritt ausgespielt. Man muss auch betonen, dass der Zweite (Koctel Du Dain) sehr stark war, er musste sich erst auf den letzten Metern nach langer Führung geschlagen geben."
Wie Guarato feierte auch Franck Nivard seinen zweiten Gruppe I-Sieg im Jahr 2025, nach dem Grand Criterium de Vitesse mit der Emeraude De Bais. Er lobte seinen Partner: "Er ist ein Superpferd, wenn er ein verdecktes Rennen bekommt, und genau das war heute der Fall. Im Schlussbogen ging er spielerisch und ich wusste, dass es klappen würde."
Mit Blick auf den Winter kündigte Guarato bereits den Fahrplan an: "Wir bereiten ihn auf den Prix Tenor de Baune Ende Dezember vor, bevor er sich mit den älteren Pferden messen soll. Frank Gio und er sind meine beiden Schützlinge, die auf höchstem Niveau gewinnen können. Wir müssen sorgfältig arbeiten "
Auch die heutigen Verfolger dürften einen ähnlichen Weg einschlagen. David Thomain zeigte sich zufrieden mit Koctel Du Dain, der "wieder einmal seine ganze Klasse gezeigt hat, indem er seine gewohnte Taktik umgesetzt hat. In der Bergaufpassage wehte viel Wind, da habe ich mich nicht getraut, weiter zu forcieren. Ob das etwas geändert hätte, weiß ich nicht. Er liefert seit er 2jährig ist konstant ab und verlor nur gegen ein Pferd, dass schon zuvor ein Criterium gewonnen hatte."
Auch bei William Bigeon, der gleich drei Pferde am Start hatte, herrschte Zufriedenheit: "Ich bin mit allen dreien sehr zufrieden: King Opera wurde Dritter, Kana De Beylev Vierte, Kyrielle Sechste. Ich muss King derzeit noch beschlagen lassen, was im Vergleich zu den beiden Hauptgegnern sicher ein Nachteil ist. Ich habe letztlich für den Sieger die Arbeit gemacht, aber ich habe keine wirklichen Reuegefühle. Das stimmt optimistisch mit Blick auf das Wintermeeting, wo wir ebenfalls den Tenor de Baune anpeilen."
Die Mutter von Krack Time Atout, Topaze d'Atout, erweist sich immer mehr als Zuchtperle. Ihre Nachkommen haben nun sechs Triumphe auf höchstem Niveau errungen. Eridan gewann das Criterium Continental. Gunilla d’Atout jeweils das Criterium der 3- und 4jährigen. Und Krack Time Atout nach dem Criterium für 3jährige, den Prix Ourasi nun auch das Criterium der 5jährigen.