Im mit nur acht Startern eher schwach besetzten Prix Camille de Wazieres, der am Freitag in Vincennes ausgetragen wird, besitzt Lisbonne Dry eine erste Siegchance. Die Stute aus dem Stall von Patrick Ploquin tritt diesmal komplett barfuß an, nachdem sie bei ihrem Comeback im vergangenen Monat als Zweite schon positiv aufgefallen ist.
Die Monteprüfung für 4jährige, die mit 120.000 Euro dotiert ist, gilt als ein wichtiger Test für den Prix des Elites (GR I), der am 28. September gelaufen wird.
Lisbonne Dry ist das junge Aushängeschild von Patrick Ploquin. Die Singalo-Tochter trifft dabei erneut auf ihre größten Rivalen im Jahrgang, könnte diesmal aber, im Gegensatz zum "Republique", den sie als Zweite abgeschlossen hat, die erste Geige spielen. Am 30. Mai setzte sich gegen den späteren Republique-Sieger L’Ecrin d'Or durch, der an diesem Tag voll beschlagen blieb, was auch morgen wieder der Fall sein wird.
Nach einem "Aufenthalt am Meer bei Thomas Beauchene", wie der Stammreiter von Lisbonne Dry Paul Philippe Ploquin berichtet, absolvierte sie zuletzt ein starkes Comeback im Prix Legoux-Longpre. Das überraschte Ploquin sogar: "Ich hätte nicht gedacht, dass sie schon so weit ist", erklärte er nach dem Rennen. "Außerdem lief sie damals noch vorne mit Eisen. Da sie viel Talent hat und ruhiger geworden ist, hat sie eine richtig gute Leistung gezeigt. Ich hoffe nur, dass wir sie nicht zu früh wieder eingesetzt haben."
Lisbonne Dry könnte sich also in die Siegerliste dieses Halbklassikers eintragen und somit auf Kaya Dream (2024) und Jean Balthazar (2023) folgen.
Lionheart vor erwartetem Comeback
Auch Lionheart, der Schützling des Stalles Bazire, meldet sich zurück. Er war seit seinem dritten Platz im "Republique" nicht mehr am Start. Der Hengst, der im vergangenen Winter gleich drei Gruppe-Rennen für sich entscheiden konnte, wird für sein Comeback hinten ohne Eisen antreten und hat seine Klasse auf dieser Strecke bereits bewiesen. Erneut von Eric Raffin geritten, sollte er sich gleich wieder in Szene setzen können.
L’Ecrin d’Or hatte im "Republique" noch beide der genannten Konkurrenten leicht hinter sich gelassen, war jedoch im Sommer, wie viele Pferde von Laurent-Claude Abrivard, erkrankt. Der Bird Parker-Sohn kehrte kürzlich im Prix Phaeton im Sulky zurück und hat somit auch auf einen Test auf der Pariser Asche absolviert. Auch wenn er für diesen Auftritt beschlagen an den Start kommt, muss noch einmal auf den zweiten Platz im Mai mit derselben Konfiguration hingewiesen werden.
Letztlich könnte auch eine Newcomerin auf diesem Niveau für Überraschung sorgen. Liberte Du Goutier aus dem Quartier von Thierry Duvaldestin hatte sich im vergangenen Monat in Enghien bei ihrem Debüt unter dem Sattel souverän durchgesetzt, wenn auch gegen leichtere Gegnerschaft. Nun steigt sie in eine höhere Kategorie auf, wird aber von Mathieu Mottier, dem derzeit Führenden des Sattelchampionats aufgeboten. Zum zweiten Mal in Folge tritt sie ohne Eisen an. Ihre Form ist vorhanden und so könnte sie durchaus eine Rolle im Endkampf spielen.