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Das große Grasbahn-Finale in Quakenbrück

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Vorschau Quakenbrück, Sonntag 07.09.2025

 

Traditionell steht am ersten Sonntag im September in Quakenbrück das Finale der nord-westdeutschen Grasbahnen auf dem Programm. Sieben Galopprennen mit dem berühmten Seejagdrennen als abschließendem Höhepunkt und sechs Trabrennen kommen dabei zur Austragung..

Während es mit der Starterangabe bei den Galoppern noch etwas dauert, können wir hier schon auf die Traber eingehen, deren Programm wie immer schon deutlich frühzeitiger online ist.

 

Es fällt auf, dass die Felder bei den Trabern in diesem Jahr nicht ganz so gut bestückt sind wie in den Vorjahren und auch die sportliche Qualität wird diesmal nicht ganz das in Quakenbrück gewohnte Niveau erreichen. Dennoch sind die Felder – mit Ausnahme des zweiten Rennens – sehr ausgeglichen besetzt, sodass es auch in diesem Jahr wieder die 2024 sehr angenommene V4-Wette bei den finalen vier Trabrennen geben wird. Gestartet wird die mit einer Garantieauszahlung von 3.500 € „versüßte“ V4 mit der fünften Tagesprüfung und zieht sich dann über die Rennen sieben, zehn und zwölf.

 

Teil der V4 ist auch das mit 5.000 € dotierte sportliche Hauptereignis der Traber. Hier wollen Ido d’Agice und Besitzer Bernd Schrödl ihren Sieg aus dem Vorjahr wiederholen und müssen dabei erneut auf einen Schützling von Trainer Henk Grift achten. Der Niederländer bietet hier mit Edy du Pommereux (Britt Grift) ein Pferd auf, das in seiner Karriere bereits mehr als 430.000 € eintraben konnte und sich hier wieder Form für das Wintermeeting in Cagnes-sur-Mer holen will, wo er zuletzt einige höchst respektable Ergebnisse erzielte. Allerdings ist der mittlerweile Elfjährige aktuell noch nicht wieder in Bestform, sodass man auch Ito, gefahren von Grasbahn-Champion Jochen Holzschuh, unbedingt auf den V4-Schein mitnehmen muss. Der im Vorjahr in Quakenbrück mit damals rückläufiger Form nur viertplatzierte Hengst sollte diesmal in bester Verfassung antreten und wird den Favoriten mächtig zusetzen. Golf Juan (Hans-Theo Giesel) muss hier für den Sieg seine bayrischen Formen deutlich steigern und gilt hier wie der treue Windspeed (Thomas Reber) als Platzgeldanwärter. Itseblitz (Julia Holzschuh) und Quinze Juin (Danny den Dubbelden) sind grundehrliche Raufer, die allerdings in zu hoher Garnitur antreten.

 

Die zweitbeste Tagesklasse ist zugleich auch Auftakt der V4 mit dem Start des fünften Rennens um 14.25 Uhr. Hier wird Jochen Holzschuh sehr wahrscheinlich mit dem Raketenstarter Julnick Shark gleich das Kommando übernehmen und dann versuchen, das übersichtliche Feld etwas einzuschläfern. Einer, der diesen Plan durchkreuzen könnte, ist der Franzose Franklin Park (Britt Grift). Der Zehnjährige findet hier durch die Handicap-Ausschreibung eine gemessen an seiner Lebensgewinnsumme überaus günstige Aufgabe vor. Der Wallach war in diesem Jahr schon in Vincennes, Malta und zuletzt an der Côte d’Azur unterwegs und zeigte dabei Formspitzen, die zur Lösung dieser Aufgabe ausreichen könnten. Karin Hazelaar (Julia Holzschuh) war im Vorjahr in niedrigerer Garnitur in Quakenbrück erfolgreich und ist eine feste Größe auf den Grasbahnen. Nach vier Jahren Dauereinsatz ohne längere Verschnaufpause zeigte Karin bei den letzten Starts, dass auch ihr Akku nicht ewig auf 100 Prozent läuft und blieb dabei etwas unter ihrer gewohnten Form. Interessant ist hier noch Gouritch (Thomas Reber), der sich auf Linkskursen wie Quakenbrück pudelwohl fühlt und dann auch sein volles Potenzial abrufen kann.

 

Das vollste Starterfeld der Traber wird sich dann im siebten Rennen hinter dem Startwagen versammeln. Diese „Schlacht“ könnten Napoleon und Besitzer Thies Cordes für sich entscheiden. Der Wallach läuft aktuell in der Form seines Lebens und war in den letzten Wochen auf den Top-Rennbahnen Mariendorf und Gelsenkirchen erfolgreich. Auch über Gras war der Achtjährige schon mehrmals siegreich, sodass er hier nach aktueller Verfassung der klare Favorit sein sollte. Karabatic (Bernd Schrödl) konnte sich in der Vorwoche mit dem engen Kurs in Stove nicht wirklich anfreunden. Auf der großen und selektiven Bahn in Quakenbrück wird der Siebenjährige wieder sein volles Potenzial abrufen können und ist dann eine Alternative zu Napoleon. Milton T (Joachim Hay) ist auf den ländlichen Bahnen endlich wieder zu motivieren und nimmt immer eine gute Prämie mit. Trainer Jochen Holzschuh bietet hier die beiden Boxennachbarinnen und Freundinnen My Josephine (Jochen Holzschuh) und Silly Somerville (Julia Holzschuh) auf, die ein ähnliches Leistungsprofil aufweisen. Beide Stuten sind sehr antrittsschnell und werden sofort eine gute Lage im Vordertreffen finden. Ob dann bei ihnen allerdings die Stamina auch ausreicht, um auf dem selektiven Geläuf mit der kräftezehrenden langen Grasnarbe gegen teilweise weitaus gewinnreichere Pferde zu bestehen? Extrem von der Handicap-Ausschreibung profitiert hier Georgies Joker (Hans-Theo Giesel), der sonst mit ganz anderen Recken in den Ring steigt und hier ein sehr interessanter Außenseiter ist. Richtig gut war der Einstand des NiederländersLumiere für den Stall seiner Fahrerin Alexandra Kulka. Der Wallach hatte seine helle Freude an der Grasbahn in Stove und musste dort nur der Seriensiegerin IT Security weichen. Nur noch ein Schatten vergangener Tage ist SALTIMORE (Constantin Vergos), der nach vielen Pausen einfach nicht mehr richtig in die Spur findet. Vielleicht kann die Grasbahn dem früheren Könner neue Impulse verleihen.

 

Auch zum Abschluss der V4 im zwölften Rennen ist kein eindeutiges Stellpferd zu finden. Obelix Newport(Jochen Holzschuh) machte beim Ehrenplatz zum Derbyfinalisten Tarantino in Magdeburg ein hervorragendes Grasbahndebüt. Sein Auftritt in der Vorwoche in Gelsenkirchen war allerdings sehr ernüchternd – diese Leistung gilt es zu revidieren. Nikitita T (Joachim Hay) lief am selben Tag als Zweitplatzierte in einem Amateurfahren ihre Form einmal mehr voll aus und muss hier unbedingt beachtet werden. Norman Charisma(Danny den Dubbelden) legte in Stove zwei furiose Tempoläufe an der Spitze hin. Hier ist der Wallach aus zweiter Reihe seines Antritts beraubt und muss wahrscheinlich aus dem Feld heraus agieren. Lässt er sich dort gut regulieren, dann wird er im Endkampf zu finden sein. Nicht ganz einfach zu pilotieren ist die mitunter heftige No No Newport (Bernd Schrödl), die fehlerfrei aber einiges laufen kann und somit auch die Favoriten in Bedrängnis bringen könnte. Feldmarschall (Jens Arkenau) ist aktuell mental nicht auf der Höhe und in der Startphase kaum in Zaum zu halten.

 

Wie immer wird der Renntag mit zwei Trabrennen ab 12.35 Uhr eingeleitet, zu einem Zeitpunkt, wo noch nicht so viele Besucher auf der Bahn sind.

 

In der Auftaktprüfung kommt mit IT Security (Jochen Holzschuh) die klarste Favoritin der sechs Trabrennen an den Ablauf. Die derzeit wie ein Gemälde aussehende Stute hat sich auf den Grasbahnen neue Motivation geholt und ist jetzt wieder bereit, ihre enormen läuferischen Fähigkeiten auf die Bahn zu bringen. Die Stuten-Derbyfünfte von 2023 dürfte hier unter normalen Umständen Start-Ziel nicht ansatzweise in Verlegenheit zu bringen sein. Grasbahnspezialist Warhorse Hazelaar (Didier Kokkes) bietet sich als 2/3-Pferd für die Dreierwette an. Dazu sollte man dann noch Georgies Joker (Hans-Theo Giesel) und Pralla Michi (Joachim Hay) kombinieren.

 

Deutlich kniffliger wird es in der zweiten Tagesprüfung, denn in der untersten Gewinnklasse wimmelt es nur so vor Fragezeichen. Das größte Fragezeichen ist der ehemalige Lasbeker Samburu, dem der liebe Gott leider kein allzu flüssiges Geläuf in die Wiege gelegt hat. Samburu (Jan Thijs de Jong) muss sich läuferisch hier vor niemandem verstecken, aber er ist einfach zu unsicher, um ihn hier bedenkenlos zu empfehlen. Omani(Thomas Reber) macht ihr Grasbahndebüt. Die Stute ist sehr antrittsschnell und trabsicher, allerdings lässt sie es bislang auf den finalen Metern stets an Kampfgeist vermissen. Sie ist das mit Abstand schnellste Pferd im Rennen, aber reicht das auch? Angels Face Diamant (Hans-Jürgen von der Holdt) hat sich in sportlich überschaubaren Prüfungen in eine solide Form gelaufen. Bei ihr gilt das Gleiche wie für Omani: viel Schnelligkeit – wenig Kampfgeist. Das Dark Horse könnte hier Spartacus (Joachim Hay) sein, der im Vorjahr in Bahrenfeld und Hooksiel erfolgreich war. Der kräftige Wallach mag die Grasbahnen und trifft hier auf schlagbare Gegner – man sollte ihn nicht unterschätzen! Der brave Manolito Petnic (Kay Mehrhoff) ist hier wie die Alterspräsidentin Luna of Joy (Alexandra Kulka) ein Kandidat für ein kleines Platzgeld. Nicht nur aufgrund der Fahrt von Jochen Holzschuh, sondern auch wegen seines Erscheinungsbildes wird der Schimmel Fabia Gallant viel Aufmerksamkeit bekommen. Der noch ungeprüfte Hengst muss hier erst einmal glatt um den Kurs kommen und eine Standortbestimmung erbringen. Zu großes Vertrauen in den sympathischen Burschen ist im Moment noch nicht angebracht.

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