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Aymeric Thomas: "Ich habe noch nie eine Stute dieses Niveaus trainiert"

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News Frankreich Trab, 07.09.2025

 

(hen) Mit zwei Etappensiegen während der diesjährigen Trophee Vert, gehört JOYCE DELTO zu den Favoritinnen für das morgige Finale in Craon. Die Stute tritt mit einem klaren Ziel an, wie Trainer Aymeric Thomas im Gespräch mit dem ParisTurf verraten hat.

Mit seinem Quartier, welches nur rund zwanzig Kilometer von der Rennbahn Craon entfernt liegt, tritt Aymeric Thomas mit der Tochter von Scipion Du Goutier quasi zu einem Heimspiel an.

"Alles in Ordnung." Drei Tage vor dem wichtigen Termin wirkte Aymeric Thomas am Freitag gelassen, als er über das Finale der Trophee Vert sprach, in dem er seine Stallperle Joyce Delto vorstellen wird. "Die letzten Arbeiten waren gut. Die Stute ist top drauf", erklärte er. Beim letzten Start in Les Sables-d’Olonne war er zunächst über Rang Fünf enttäuscht. Später sah er es entspannter: "Zwischen Royan und Les Sables hatte ich sie nicht hart gearbeitet. Sie lief mit Eisen, war knapp hinter dem Favoriten. Und Linkskurse mag sie ohnehin nicht besonders." Trotz dieses unscheinbaren Auftritts in einem Vorbereitungsrennen hat die 6jährige eine fast perfekte Saison 2025 hingelegt: acht Starts, vier Siege, drei Platzierungen mit dem Höhepunkt des eindrucksvollen Erfolgs auf der 10. Etappe der Trophee Vert in Royan. "An diesem Tag war sie beeindruckend, das stimmt", bekräftigt Thomas. "Viele Aktive und Freunde haben mich auf dieses Rennen angesprochen. Ich weiß, was sie kann. Aber sie muss es noch beweisen. Ihre größte Stärke? Ihre Ausdauer. Sie ist großzügig und kann einen starken letzten Kilometer gehen."

Höhen und Tiefen

Der Trainer aus der Mayenne, der schon auf Gruppe-Ebene erfolgreich war, (u. a. mit Quickly Paris im Prix de Buenos-Aires und Epona Du Passage in Italien), spart nicht mit Lob für sein Aushängeschild: "Ich habe noch nie eine Stute dieses Niveaus trainiert. Doch gesundheitliche Probleme, Arthrose in einem Fesselgelenk, haben bisher verhindert, dass sie ihr ganzes Potenzial ausschöpfen konnte." Nach drei Siegen in Folge in Vincennes vor zwei Jahren verlief die Saison 2024 fast komplett im Leerlauf. Doch mit einem Sieg Anfang April in Angers meldete sich Joyce Delto zurück. "Seit diesem Sieg wusste ich, dass sie von der Gewinnsumme her gut in die Trophee Vert passt", sagt Thomas. "In Villeneuve-sur-Lot hat sie gleich gewonnen. Danach waren wir entspannter. In Arras (disqualifiziert) habe ich einen Fehler gemacht: Ich hatte ihr Scheuklappen verpasst, was sie nervös gemacht hat. Sie hätte Erste oder Zweite werden müssen. Aber sie hat sofort zurückgeschlagen und in Royan nachgelegt."

Erinnerungen an Sophie Du Vif

Aymeric Thomas kennt die Trophee Vert gut. 2012 gewann er den Wettbewerb mit Sophie Du Vif. "Das liegt schon eine Weile zurück." Dreizehn Jahre später, mit mittlerweile 50 Jahren, erinnert er sich zurück an diese Zeit: "Das war eine ganz andere Stute als Joyce. Sophie war geduldiger, sehr unkompliziert, startete gut, pullte nicht und kam zum Schluss stark auf. Damals haben wir den Wettbewerb voll durchgezogen. Sie hat drei Etappen gewonnen und wurde Dritte im Finale. Das war ein tolles Abenteuer."

Heimspiel

In Cuille betreibt Aymeric Thomas zusammen mit seiner Frau Carole einen Stall mit rund 40 Pferden. Nur zwanzig Kilometer von Craon entfernt. Am Montag tritt er also quasi vor der Haustür an, auf einer Bahn, die er sehr schätzt: "Ich liebe die Atmosphäre. Es ist die einzige Bahn, neben Laval, auf die ich manchmal auch einfach als Zuschauer gehe. Die Musik, die die Teilnehmer zu jedem Rennen begleitet, das gibt es sonst nirgends. Es ist einfach mystisch. Natürlich will man hier glänzen, aber das Finale wird extrem schwer." Ohne Eisen, eine Konfiguration mit der sie 2025 noch ungeschlagen ist, gehört Joyce Delto zu den Siegkandidaten. Aber nicht allein, wie ihr Trainer ergänzt: "Mindestens fünf Pferde können gewinnen. Die alten Haudegen wie Hannibal Tuilerie oder Grace Du Digeon, um nur zwei zu nennen, sind sehr erfahren und müssen diesmal nur 25 Meter aufholen. Können wir mit ihnen mithalten? Wir werden sehen… Meine Stute ist lange nicht mehr auf so ein starkes Feld getroffen. Aber wir gehen zuversichtlich an den Start. Wenn wir nicht unter die ersten drei oder vier kommen, wäre ich enttäuscht."

Vom Züchter zum Fahrer, über Eigentümer bis hin zum Trainer - Aymeric Thomas vereint alle Rollen rund um Joyce Delto. "Ich bin eigentlich vom Herzen her kein Züchter, aber ich hatte Satalie Pierji (Mutter von Joyce Delto) damals gekauft, mit der Idee, eine Mutterstute aus ihr zu machen. Sie war die Schwester von Otalie Pierji (196.220 Euro), die ich zu dieser Zeit im Stall hatte. Ich war nicht persönlich vor Ort, als sie bei der Frühjahrsausgabe der Arqana-Auktionen 2010 unter den Hammer kam, aber ich wollte sie unbedingt. Ich war noch nicht lange selbstständig im Geschäft. Am Ende musste ich 47.000 Euro bezahlen. Ich habe mich mit Andre Jean-Claude Marechal zusammengeschlossen. Sie war zwar kompliziert, aber sie hat es geschafft, sich mit rund 100.000 Euro Gewinnsumme selbst zu finanzieren."

Im Gestüt zeigte sich die Tochter von Joyau d’Amour von Anfang an leistungsstark: zuerst mit Fleche Etoile (230.720 Euro), dann mit Harley Delto (142.840 Euro). Joyce Delto war 2019 ihr viertes Fohlen. Und der Nachwuchs steht schon in den Startlöchern: "Es gab ein 'K', dass nicht gut war. Der 'M' (Maestro Delto), ein Sohn von Real De Lou, fängt dagegen jetzt richtig an. Er sollte nächstes Wochenende debütieren."

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