Aurelie Germain ist die Trainerin von Himberland, dem Sieger der Quinte der Veranstaltung am 09. Juli in Les Sables-D'Olonne. Ein Sieg, der für einen kleinen Trainingsstall wie ihren von großer Bedeutung ist. Grund genug für LeTrot ihren Weg in einem kurzen Porträt vorzustellen.
Die Stimme der "Kleinen"
"Man darf die "kleinen" Trainer nicht vergessen." So lautete der emotionale Ausruf von Aurelie Germain nach dem Sieg von Himberland in der Quinte am 09. Juli in Les Sables-D'Olonne. Es war das erste Mal seit 14 Monaten, dass ihre Trainieranstalt einen Sieg feiern konnte. Genau genommen seit einem früheren Triumph desselben Pferdes Himberland in einer Quinte in Vincennes. "Unser Stall bringt zwei bis drei Pferde pro Jahrgang hervor. Himberland zeigt, dass wir ihn gut gefördert haben und das er mit acht Jahren immer noch konkurrenzfähig ist. Ich respektiere und bewundere die großen Trainer, aber es gibt nicht nur sie", fährt sie fort. "Ich fordere nicht, dass man uns Pferde gibt, aber man darf die "Kleinen", die die Basis der Pyramide sind, nicht vergessen."
Echtes Liebesbekenntnis mit 5 Jahren
"Später will ich mit Pferden arbeiten!" Obwohl Aurelies Eltern, die aus der Radio- und Verlagsbranche stammen, ihr sagten, dass das nicht möglich sei, wich sie nie von ihrem Weg ab, seit sie mit 5 Jahren in einen Ponyclub kam. "Es war Liebe auf den ersten Blick. Die Gerüche, die Berührungen, der Blick..." Die Pferde sollten ihr Leben bestimmen. Sie erinnert sich noch voller Staunen an ihre ersten Erfahrungen im Training der Galopper in Deauville, einer Welt, die für das kleine Pariser Mädchen fast "unerreichbar" schien.
Der Weg in die Normandie
Nach dem Abitur fragte sich Aurelie, was sie machen wolle. Die Antwort war klar: "Meine Leidenschaft leben!" Sie ging auf ein landwirtschaftliches Gymnasium in der Normandie, um ein BTS (vergleichbar mit einer Fachhochschulreife) zu machen. "Ich kam aus der Region Paris und habe eine ganz neue Welt kennengelernt", erzählt sie. "Ich konnte reiten, aber musste sonst alles lernen. Es war ein großer Schock. Ich war eine Pariserin und ein Mädchen! Und dazu noch unerfahren im Vergleich zu denen, die schon jahrelang in den Ställen arbeiteten." Während der zwei Jahre des BTS arbeitete sie in drei verschiedenen Galopperställen, um ihren Rückstand aufzuholen.
Vom Galopp zum Trab
Nach wenig erfolgreichen Anstellungen gründete Aurelie Germain 2004 als Vorreiterin ein Unternehmen, dass Dienstleistungen für Ställe anbot, um unabhängig zu sein. Ihr Lebensweg führte sie zurück in die Normandie, wo sie zum Trabrennsport wechselte. "Ich begann mit einer Trainingsgenehmigung, bevor ich 2017 die Lizenz als öffentliche Trainerin erhielt." Drei Jahre später zog sie mit ihrem Partner Valentin Royer nach Mayenne. Heute leiten sie einen Stall mit etwa zehn Pferden, wozu auch die jungen Pferde zählen.
"Zweiter Platz war finanzielle Erleichterung"
Mit dem Sieg von Himberland endete eine schwierige Phase. "Wir dachten Anfang des Jahres sogar ans Aufhören", gesteht sie. "Wir sind nicht die Einzigen in dieser Lage, aber wir haben das Glück, ein Pferd wie ihn zu haben. Er hat einen starken Charakter und ist dominant, was wir im Training fördern. Sein zweiter Platz zuvor war nicht nur finanziell eine Erleichterung, sondern auch ein Beweis, dass unsere Arbeit nicht umsonst ist."