News Frankreich Trab, 09.08.2025
(hen) Nach der Auktion der "Association des Eleveurs du Centre-Est" (AETCE) in Vichy (am 29. August) und der Arqana Trot in Deauville (vom 02. bis 05. September) setzt LeTrot den Blick auf die wichtigsten Verkaufstermine fort. In der aktuellen Ausgabe geht es um die "Vente des Rouges Terres", die von Auctav am 01. September auf dem Haras de Bois Roussel organisiert wird.
In diesem Jahr wurde die Auktion in zwei Teile aufgeteilt: Der erste fand bereits im Frühjahr statt. Den zweiten Teil stellt Arnaud Angeliaume, Geschäftsführer des von Louis Baudron geleiteten Auktionshauses, im Gespräch mit 24H Au Trot vor.
24H Au Trot: "Wie unterscheidet sich der Katalog 2025 in seinen Grundzügen von den vorherigen Ausgaben, insbesondere vor dem Hintergrund, dass in diesem Jahr die Frühjahrsauktion 'Rouges Terres de Printemps' ins Leben gerufen wurde?"
Arnaud Angeliaume: "Wir knüpfen direkt an diese Frühjahrsauktion an. Natürlich hat sie uns rein zahlenmäßig etwas Volumen genommen, aber ganz ohne Bedauern. Mit dieser neuen Aufteilung konnten wir unsere Verkäufer und Käufer besser bedienen, indem wir im Frühjahr Pferde anbieten, die für die Sommersaison einsatzbereit sind. Folgerichtig haben wir bei diesem zweiten Teil jetzt mehr junge Pferde im Angebot. Und genau diese sind ja traditionell eines der Markenzeichen der Auktion 'Vente des Rouges Terres'. Ich finde, diese Aufteilung ist wirklich ein Gewinn."
24H: "Und können Sie noch einmal die Gründe für diese neue Aufteilung erläutern?"
AA: "Die Aufteilung ist nur folgerichtig. Pferde zu verkaufen ist gut. Aber man muss sie auch zu einem günstigen Zeitpunkt anbieten. Es war logisch, im Frühjahr Pferde ins Angebot zu nehmen, die bereit sind, die Sommersaison zu laufen, statt erst im September, wenn die Provinzsaison im Grunde schon endet. Ab dem 15. September herrscht in den kleineren Rennorten nämlich ein regelrechtes 'schwarzes Loch'. Wir mussten uns dem Markt anpassen. Ich denke, ein Besitzer ist eher bereit, ein Pferd zu kaufen, dass sofort starten und sich schnell amortisieren kann. Man kann sich leicht vorstellen, dass es für einen Käufer weniger attraktiv ist, nach dem Sommer ein Pferd zu erwerben, das gleich in die Winterruhe geht. Diese zeitliche Staffelung ist also schlichtweg logisch."
24H: "In diesem Zusammenhang - Wie wurde der Katalog für diese Auktion zusammengestellt?"
AA: "Das Konzept der 'Vente des Rouges Terres' steht nun schon seit vielen Jahren fest. Dieses Mal wurde es lediglich um jene Pferde reduziert, die wir bereits im April angeboten haben, weil sie dort besser aufgehoben waren. Wir haben ein sehr breit gefächertes Angebot mit rund hundert Lots. Wie bereits erwähnt, sind viele junge Pferde dabei, da sie naturgemäß nicht früher verkauft werden können. Unser Ziel ist es, uns dem Markt anzupassen.
Wir werden nach wie bereits qualifizierte Pferde anbieten, die sich aktuell aber nicht im Training befinden. Doch um ihren Wert bestmöglich herauszustellen, und das haben die Verkäufer gut verstanden, braucht es ein zusätzliches Maß an Vertrauen in das Produkt. Deshalb stammen die Qualifikationen diesmal aus jüngster Zeit. Viele der im Katalog verzeichneten Hengste und Stuten werden bis zum Auktionstag bereits ihr erstes Rennen bestritten haben. Für potenzielle Käufer ist es ein großer Vorteil, wenn ein Pferd bereits gestartet ist, selbst wenn es 'nur' in der Provinz war. Es geht nicht darum, um jeden Preis einen Sieg vorweisen zu können. Entscheidend ist, dass man das Verhalten des Pferdes einschätzen kann. Das ist ein zusätzliches, sehr geschätztes Kriterium. Wir passen uns den Wünschen der Käufer und den Gegebenheiten des Marktes an. Das ist das Mindeste."
24H: "Sind die Anbieter dieselben wie in den Vorjahren?"
AA: "Traditionell besteht die Auktion aus den Pferden von Louis Baudron und seiner Familie: dem Haras de Fresneau von Jean-Philippe Dubois, dem Haras de la Ferme seines Bruders Jean, sowie dem Haras de la Beauvoisiniere von Jean-Pierre Dubois. Sie sind selbstverständlich auch in diesem Jahr im Katalog vertreten. Parallel dazu steht der Katalog externen Verkäufern offen, wie diesmal etwa der Elevage du Pont, Hunter Valley, dem Haras des Actarus, Herve Lamy, dem Ecurie Leomy, Leo Abrivard, dem Ecurie Quercus und dem Ecurie Winner, die einen Anteil an Booster Winner anbieten. Bereits im Frühjahr hatten uns weitere Kunden begleitet, etwa Pierre Belloche und Jean-Philippe Raffegeau."
24H: "Wie sieht es mit den Pedigrees und den bisherigen Leistungen aus? Passen Angebot und Nachfrage Ihrer Meinung nach zusammen?"
AA: "Wir haben einen Katalog, der in Bezug auf Abstammung, wie auch auf Leistungen absolut überzeugend ist. Man kann zum Beispiel den Vollbruder von Message Personnel (v. Royal Dream) nennen. Ein echtes Zukunftspferd im Besitz von Jean-Philippe Dubois (Anm.: Lot-Nr. 52, Nougayork, qualifiziert am 27. Juni in 18,0 in Le Mans). Wir haben eine Auswahl an Jungpferden, die ihre Qualifikation mit Bravour geschafft haben. Zudem konnten wir bei unserer Frühjahrsauktion eine neue Welle an Käufern beobachten, was uns sehr gefreut hat. Es waren auch junge, erfolgreiche Trainer dabei, die angefangen haben zu investieren. Wir hoffen sehr, dass sich dieser Trend fortsetzt. Im April waren sie sehr aktiv. Ein Zeichen dafür, dass das Angebot ihren Erwartungen entsprach. Natürlich haben wir, wie in anderen Branchen auch, einige Käufer verloren, aber entscheidend ist, neue zu gewinnen. Die Dynamik, die junge Profis in den Markt bringen, ist äußerst wichtig, denn der Kundenkreis muss sich stetig erneuern. Hier braucht es engagierte Makler. Manche leisten hervorragende Arbeit, indem sie neue Kunden gewinnen, die bereit sind, in interessante Jungpferde zu investieren. Heute wissen wir, dass viele Käufer statt in ein einziges, teures Pferd zu investieren, lieber ihre Käufe aufteilen und so das Risiko streuen. Genau hier ist die Arbeit der Makler von großem Wert."
24H: "Welche wirtschaftliche und geschäftliche Stimmung erwarten Sie vor dem Hintergrund einer angespannten Lage im Renn- und Wettgeschäft?"
AA: "Es ist schwer vorherzusagen, wie sich die Dinge entwickeln und welche Ergebnisse die Auktionen bringen werden. Ich habe in Ihrem Magazin gelesen, dass Hugues Rousseau optimistisch für den Verkauf der Jährlinge ist. Seit Jahresbeginn habe ich persönlich nicht den Eindruck, dass der Pferdehandel an sich schwach läuft - im Gegenteil: Seit dem Frühjahr sehe ich eher eine positive Dynamik.
Seit ich im Auktionsgeschäft arbeite, herrschte selbst in Zeiten, in denen die PMU-Zahlen gut waren, immer eine gewisse Sorge. Dieses Jahr sind die Wettumsätze nicht gut, und sowohl die PMU als auch die Dachverbände werden sich anpassen müssen. Aber das ist in allen Wirtschaftszweigen so. Meine Erfahrung in allen Disziplinen, auch international, sagt mir, dass wir in Frankreich ein System haben, dass anderen deutlich überlegen ist. Wir sollten Vertrauen in unsere Verantwortlichen haben. Jean-Pierre Dubois hat kürzlich gesagt, dass es bei der PMU Leute geben sollte, die das Spiel wirklich verstehen - 'big player'. Das ist ein sehr treffender Gedanke. Ich habe den Eindruck, dass es Ansätze für Überlegungen gibt, die logisch erscheinen."
Möglicher Top-Seller
Eines der Highlights dieser Auktion sollte mit der Katalognummer 48 in den Ring kommen: Nazario Dry (v. Face Time Bourbon) ist ein Halbbruder zu Juninho Dry und Lisbonne Dry.
Das Ende der Zuchtaktivitäten der Elevage du Pont
Sechs Jährlinge dieser Auktion stammen aus der Elevage du Pont im Rahmen der bereits vor mehreren Monaten eingeleiteten Einstellung der Zuchtaktivitäten von Jean-Yves Rayon. Unter diesen Jährlingen befindet sich zum Beispiel Lot Nummer 78. Odessa Du Pont stammt von Dijon aus der Gruppe II-Siegerin Gaia Du Pont (v. Memphis Du Rib), die ihr zweites Fohlen vorstellt.
Insgesamt präsentiert die Elevage du Pont 14 Lots. Darunter ein Fohlen und mehrere Mutterstuten, wie Coccinelle Du Pont (v. Niky), eine Halbschwester zu Davidson Du Pont, die tragend von Hussard Du Landret angeboten wird.