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Wie verhext! Jos Verbeeck ohne Sieg

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Nachschau Berlin-Mariendorf, 23.01.2022


Der belgische Weltklasse-Fahrer erzielt aber prominente Platzierungen. Zum Mann des Tages avanciert Victor Gentz, dem insgesamt vier Trainererfolge gelingen. 


Renntag mit Zugabe: Eine besondere Aufwertung erhielt der Mariendorfer Januarausklang durch die Teilnahme eines Weltklassefahrers: Der legendäre „Hexer“ Jos Verbeeck hatte, sehr zur Freude seiner vielen Fans, den langen Weg aus dem belgischen Aarschot in die bundesdeutsche Hauptstadt nicht gescheut, um für den durch ein Fahrverbot verhinderten Thomas Panschow einzuspringen und vornehmlich die Pferde aus dem Lot von Fred König zu steuern. Um es vorweg zu nehmen: Ein voller Erfolg gelang dem vierfachen Amérique-Sieger zwar nicht, aber er unterstrich mit einem zweiten und dritten Rang im Sulky von Außenseitern einmal mehr sein extraordinäres Können. Zudem musste der Belgier aufgrund zahlreicher Fehlstarts und Verspätungen auf seine wohl chancenreichste Fahrt mit Carsten Borcks Vierbeinerstolz Nordic Jaycee verzichten, um den Rückflug in seine Heimat nicht zu verpassen. 


An seiner Stelle nahm also Rudi Haller im Sulky von Nordic Jaycee Platz und ließ beim Kampf um den Winter-Pokal des VDT nach gewohnt flinkem Beginn den zur fast elffachen Siegquote angetretenen Außenseiter Jack is Back mit Thorsten Tietz ohne Gegenwehr an sich vorbeiziehen. Die Ausgangslage an zweiter Stelle innen schien für Haller also zunächst einmal optimal zu sein. Was man zu diesem frühen Zeitpunkt des Rennens allerdings noch überhaupt nicht ahnen konnte – dies war bereits schon die Entscheidung! Denn Jack is Back stand das Pensum in 15,3/1.900m erstaunlich locker durch und seine Führungsrolle geriet nicht mehr ins Schwanken. Nordic Jaycee blieb dahinter wenigstens der zweite Rang und auch Willow Bay Evert (Jorma Oikarinen) unterstrich als Dritter einmal mehr seine phänomenale Zuverlässigkeit.        


Rudi Haller und Jos Verbeeck an einem völlig normalen Winterrenntag ohne hochdotierte Prüfungen  zu Gast – dies alleine war natürlich schon ein Leckerbissen. Die auffälligsten Glanzpunkte der Veranstaltung setzte aber ein Lokalmatador. Dass der Tag für Victor Gentz extrem gut laufen könnte, war bereits beim Blick auf die Starterlisten zu erahnen. Der sympathische Profi verwandelte prompt gleich seine erste Fahrt in einen Sieg. Mit Workaholic Diamant drehte Gentz aus der ersten Kurve heraus mächtig auf und als der Fünfjährige das Kommando erobert hatte, war das Menü bereits gegessen – keiner seiner Konkurrenten besaß gegen den 14,8/1.900m trabenden Wallach eine Chance. Der nächste Treffer für Victor Gentz war gleich im Anschluss fällig. Mit Hockstedt fand er an vierter Position außen einen optimalen Verlauf vor. Dennoch musste sich Gentz im Sulky seines Schützlings mächtig regen, um die stets führende und in den Händen von Jos Verbeeck erstaunlich eifrige Castanea in 15,4/1.900m gerade noch so abzufangen.  



Und es ging für Victor Gentz im selben Stil sofort munter weiter – diesmal allerdings nicht in seiner Eigenschaft als Fahrer, sondern als Trainer. Denn als nächstes bestritt sein Schützling Mockridge die Siegerparade. Gefahren von André Pögel, der mittlerweile auf 490 Karriereerfolge zurückblicken kann. Der mehrfache Berliner Amateur-Champion machte mit den anderen Teilnehmern der Prüfung nicht allzu viel Federlesens und schickte Mockridge ab der Tribünenseite mit einem langgezogenen Angriff auf den Weg an die Spitze. Schon weit vor dem Ziel war klar, dass niemand mehr den bildhübschen Fuchs gefährden würde, denn er marschierte eisern voran und rauschte in der Tagesbestzeit von 14,6/1.900m am Zielpfosten vorbei. 


Im Anschluss an Pögels Sieg nahm Gentz dann wieder selber die Fahrleine in die Hand. Und nach einem wenig erfolgreichen Intermezzo mit Othello PS, der als Vierter gegen den von der Spitze aus in 15,4/1.900m souverän auftrumpfenden und von Dennis Spangenberg gesteuerten Klaus Hazelaar nicht den Hauch einer Chance hatte, folgte für Gentz tatsächlich der nächste Volltreffer: Lorette Ass ging eine gute Runde vor dem Ziel nach vorne und siegte mit anderthalb Längen Vorsprung sehr sicher. Fast wäre Gentz sogar noch der vierte Tageserfolg als Fahrer gelungen, denn mit Undigious Diamant hatte er bereits den Sieg vor Augen. Doch als unmittelbar hinter ihm Rolf Hafvenström mit Quick Lady gerade noch rechtzeitig freie Bahn fand, wurde er kurz vor der Ziellinie kalt erwischt.  


Einer, der weiter seinen Weg geht, ist Feeling Sky. In der Hand von Manfred Zwiener lautet seine stolze Bilanz nunmehr: Sieben Starts, fünf Siege, zwei Ehrenplätze. Genauso wie bei „Mannes“ großartigem Jubiläumstreffer trumpfte der in den Farben von Wolfgang Prange laufende Braune diesmal mit mächtigem Offensivgeist auf und sicherte sich nach blendendem Beginn trotz 20 Meter Zulage blitzschnell die Führung. Der Rest war für Feeling Sky eine reine Formsache und auch der Schlussangriff von Deniro verpuffte ins Leere. Dessen Trainer und Fahrer Rudi Haller hielt sich aber nur wenige Minuten später schadlos und steuerte Idefix von der Spitze aus zu einem fulminanten Sieg. Ganze neun Längen Vorsprung sprachen ein klares Wort.                  


Die Amateure hatten die Veranstaltung mit einem hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld eröffnet, denn es traten keine Geringeren als der von Emma Stolle gesteuerte Karel G Greenwood und der von Andreas Marx präsentierte Chimichurri gegeneinander an. Die Prüfung entwickelte sich zur Gala-Show dieser beiden Pferde, denn bis auf die drittplatzierte One Penny Black (Sebastian Gläser) konnte keiner ihrer Konkurrenten mit den beiden Seriensiegern ernsthaft Schritt halten. Das Duell fiel letztlich deutlich zugunsten von Karel G Greenwood aus. Während Chimichurri sofort nach vorne gegangen war, drehte Emma Stolle mit ihrem Russel November-Sohn erst auf der Gegenseite richtig auf und bereits im Schlussbogen war erkennbar, dass der Wallach an diesem Tag das bessere Ende für sich haben würde. Sein Sieg in 15,2/1.900m fiel drückend überlegen aus.       



Gesamtumsatz: 120.569,09 Euro.  Bahnumsatz: 30.815,60 Euro. Außenumsatz: 89.753,49 Euro.  



Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 6. Februar statt. Da im sportlichen Mittelpunkt vier lukrativ dotierte und live nach Frankreich übertragene PMU-Rennen stehen, möchten wir Sie bitten, den genauen Veranstaltungsbeginn (späterer Nachmittag) unseren zeitnahen Veröffentlichungen zu entnehmen. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, dem 31. Januar. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de.         

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