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Sternchen werden nur im Amerique zu Stars

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Quinte 30 Jan 16.20h Vincennes 

 

Die bislang größte Schlagzeile zum diesjährigen Prix D´Amerique gab es schon fünf Tage zuvor. Face Time Bourbon musste kurzfristig verletzungsbedingt absagen. Sogar ein Karriereende steht im Raum. Daran erkennt man wieder wie schnell alles in diesem Sport auf den Kopf gestellt werden kann. Eine schlechte Nachricht für alle Fans, aber eine gute Nachricht für alle anderen, die einen Starter haben. Im Normalfall rücken schon jetzt alle einen Platz vor. Aber wer wird ganz oben stehen? Diese Frage war selten so offen. Auch weil die Abwesenheit des Superstars den Verlauf noch einmal neu ordnet. An der Spitze sollte früher oder später Etonnant (9) auftauchen. Aber auch an Galius (1) hat sicher eine offensive Ausrichtung. Wenn die Pace an der Spitze zu hart wird, spielt das Speed-Pferden wie Rebella Matters (3) in die Karten. Aber auch ein bislang auf diesem Parkett eher nicht erwarteter Feydeau Seven (2) kann mit dem seinem Trainer Jean Michel Bazire überraschen und starke letzte 700 Meter abspulen. Das hat man im Prix De Belgique sehen dürfen.


Das Quartier von JMB ist mit vier Startern ohnehin sehr stark vertreten. Und so könnte Nicolas Bazire mit Davidson Du Pont (17) der wohl jüngste Siegfahrer im Amerique werden. Dazu muss er seinen Partner im Gegensatz zum Belgique, wo er schon auf der Siegerstraße war, im Finish dosiert unterstützen. Auch mit der Gewinnsumme ist der Hengst nicht vor einem Fehler gefeiht.

Und dann gibt es noch einen Hohneck (4), der seinem Jahrgang entwachsen ist und sich nun erstmals gegen die Älteren probiert. Das größte Rennen des Jahres ist da doch die passende Bühne um aus einem Sternchen einen neuen Star zu machen.

 

Grand Prix D´Amerique / 16.20h / 1.000.000 Euro - 2.700m Bänderstart

 

Nur wenige Frauen waren Ausbilder eines Amerique Starters. 2002/03 war es Catarina Lundström mit Com Hector. Und als Pilotin natürlich Helen Johansson mit Ina Scot. Heute kommt eine einheimische Trainerin dazu. Severine Raimond zeichnet für GALIUS (1) verantwortlich. Einige Tage nach der Qualifikation im Tenor De Baune wurde die Ausbilderin befragt zum aktuellen Stand: "Er hat sich erholt und ist wirklich in guter Verfassung. Außerdem verändert er sich derzeit. Er baut seine Brust auf und gewinnt an Muskeln. Er ist weniger "Baby" , als er es vorher war. Ziele? Wir werden versuchen unter die ersten Fünf zu kommen. Es wird natürlich schwierig zu gewinnen, aber wir werden nicht Neunter oder schlechter sein." Soviel Optimismus kann man auch beim Gewinnärmsten bedingt teilen. Der Fuchs hat nach seinem grandiosen Karrierestart immer viel Härte ausgestrahlt. Im Criterium der 5jährigen im letzten September übernahm er zu Beginn der Schlussrunde das Kommando, hielt dem Druck stand und kämpfte sich nach Hause. Vermutlich wird die Ausrichtung heute auch offensiver sein. Allerdings wird ein möglicher Weg an die Tete viel härter.

 

Von der Trotteur Francais Tour in den Amerique...so einfach war es dann für FEYDEAU SEVEN (2) natürlich nicht. Dazwischen stand ja noch die Qualifikation im Prix De Belgique. Aber nach den Leistungen im Herbst war damit wohl kaum zu rechnen. Im Finale der Franzosen der TFT war der Hengst als Favorit spät, aber deutlich überlaufen worden. Drei Wochen später quittierte er den Weg durch die Todesspur im Preis der Giganten mit einem späten Fehler. Zurück in Frankreich saß er Anfang Dezember sehr unglücklich fest und holte sich nach einem Prepare die Königswette am 09. Januar. Nach einem perfekten Verlauf überrannte er seine Gegner im Einlauf über die Mitteldistanz in 10,8 und weckte damit wohl erst die Ambitionen bei seinem Trainer, ihn auch in der Quali für den Amerique einzusetzen. Allein die Anwesenheit überraschte ein wenig, aber die Unterstützung der Wetter war durch die Fahrerwahl von JMB natürlich ebenso gegeben. Der Hengst, der aus der Zucht von Bazire stammt, konnte im Belgique im Rücken von Delia Du Pommereux geschont aufrücken und fand sich zu Beginn des Einlaufs hinter Davidson Du Pont wieder. Vermutlich hätte Bazire gar keinen ernsthaften Angriff gestartet. Aber als Davidson ansprang war deutlich voraus und unterstrich die überragende Form des Quartiers. Nun bleibt der Trainer im Sulky, was auch im Millionenrennen zum Hattrick führen kann.


Als REBELLA MATTERS (3) Ende 2019 bei Jean Michel Bazire angekommen ist, verliefen die ersten Rennen noch nicht sonderlich rund. Zwar wurde eines der ersten vier Rennen unter dem neuen Ausbilder gewonnen, aber die anderen drei endeten am Turm. Mittlerweile ist die Stute aber zu einer festen Größe geworden und gehört mit ihrer Gewinnsumme zur ersten Garde. Die 7jährige wird schon länger überwiegend von Christophe Martens gesteuert und fiel im Sommer mit ihrem explosiven Speed besonders auf. Diese Tugend konnte sie auch im Bretagne in die Schlacht werfen, allerdings lag sie im Schlussbogen zu lange eingebaut an der Innenkante, sodass es nur zu Rang Sechs reichte. Drei Wochen später konnte sie von Martens besser platziert werden und flog im Bourbonnais auf Rang Drei und holte sich die ersehnte Qualifikation. Bei den nächsten beiden Aufgaben reichte es nochmal für zwei dritte Plätze, wobei sie im Belgique von Feydeau Seven perfekt in Position gezogen wurde. Danach hätte sie Diable Du Vauvert eigentlich halten sollen, aber vermutlich hat Martens sie auch nicht ganz geschärft vorgetragen. Diese Form kann sich drehen und somit ist sie auch eine Kandidatin für das Podest.


Auch wenn HOHNECK (4) nie ein Nobody war, stand er eine Zeit lang im Schatten von anderen Allaire-Pferden seines Jahrgangs. Seine Härte hat ihn aber schnell an die Spitze der internen Rangliste und dann auch der Generation 2017 gebracht. Die Wetter lieben an ihm seine unglaubliche Zuverlässigkeit. Noch nie wurde der Hengst in einem seiner 28 Rennen disqualifiziert und nur einmal, im Criterium der 3jährigen, war er als Achter ohne Prämie nach Hause gegangen. Die Hälfte dieser Starts hat er gewonnen, wovon der Triumph im Criterium Continental nicht nur finanziell der Wertvollste war. An diesem Tag war das Vertrauen vom neuen Stammfahrer Francois Lagadeuc enorm. Zu Beginn der Gegenseite legte er sich freiwillig in die Todesspur und konnte seinen Partner nur mit leichten Hilfen bis ins Ziel bringen. Das die Partie in flotten 10,4 abgespult wurde, fiel dabei unterwegs gar nicht so auf. Vor zwei Wochen trat er dann vorne mit leichtem Beschlag an, aber die Marschroute war dennoch offensiv. Noch auf dem ersten Kilometer zog er in Front und zeigte einmal mehr, dass er zurecht diesen Jahrgang anführt. Heute muss er dann das erste Mal gegen die Älteren ran und dabei zeigen, ob er derzeit überhaupt Grenzen hat. Selbst für den ganz großen Triumph kann es reichen, aber in der Wette man muss den Royal Dream-Sohn immer einplanen.

 

In diesem Herbst und Winter lief es für DIABLE DE VAUVERT (5) lange nicht so glatt, wie in der Saison zuvor. Zwar konnte der Hengst in Laval punkten und in Vincennes mit einem Treffer in einem Course A noch einen nachlegen, aber im Bretagne fehlte ihm die Spritzigkeit des Vorjahres. Das lag vielleicht auch an der immer schneller werdenden Pace von Face Time Bourbon, der damit das Feld am sprinten hinderte. Ähnlich lief es für ihn im Bourbonnais, als er seine Endgeschwindigkeit einfach nicht einsetzen konnte und als Siebter auch noch einen Gegner behinderte, was zum Ausschluss führte. Trainer Bertrand Le Beller folgerte richtig: "Es fehlt ihm nicht so viel. Seine Zeiten sind in Ordnung, aber es reicht nicht für das Podest. Unser Ziel ist aber ohnehin der Prix De Paris." Dazu kam auch noch, dass sich Stammfahrer Gabi Gelormini für Cokstile entschieden hat, was Tony Le Beller in den Sulky brachte. Ob es dann am neuen Mann an Bord lag, kann man nicht gänzlich beantworten. In jedem Fall zeigte der Hengst wieder seine alte Härte und flog den Einlauf herunter, an Rebella Matters vorbei, auf den zweiten Platz hinter Feydeau Seven. Dabei lag er Mitte der Gegenseite noch an 14. Position und musste um Schlussbogen weite Wege alleine in dritter Spur absolvieren. An diesem Tag war das Rennen aber auch halt eine Sekunde langsamer, als die ersten B-Rennen, an denen der Prince D'Espace-Sohn teilgenommen hat. Heute wird es wieder härter für ihn, was eine kleine Platzierung in der Quinte aber nicht ausschließt.


GU D´HERIPRE (6) hat nach der langen Pause erst zwei Rennen absolviert, dabei aber zwei sehr unterschiedliche Gesichter gezeigt. Im Prix De Bourgogne war er trotz weiter Wege starker Fünfter, ohne voll ausgefahren zu werden. Das brachte ihm gleich die Favoritenrolle im Belgique ein. Die letzte Vorprüfung verlief aber ganz anders. Schon für den Platz in der Todesspur musste der Hengst sehr viel investieren. Und als er endlich dort angekommen war, machte er einen Fehler. Der Aufwand sich wieder zurückgekämpfen war dann endgültig zu viel. Im Schlussbogen war er früh unter Druck und endete weit zurück. Intern besteht aber große Hoffnung, dass er wieder die Topform zur Hand hat, was fast unmöglich scheint. Für einen kleinen Platz in der Quinte kommt er nur bei ausreichendem Budget auf den Schein.

 

Wenn CHICA DE JOUDES (7) an den Start kommt, muss sie meist mehr Meter, als ihre Gegner zurücklegen. Das liegt aber nicht an einem Band mehr, sondern an ihrem Mentor und ständigen Steuermann Alain Laurent. Im Amerique 2020 kam er gar nicht erst dazu die Stute auf den ersten beiden Kilometern in die dritte oder vierte Spur zu schicken. Das dankte sie, als die Stute bis zu Platz Vier noch einige Gegner einsammelte. Nun ist sie aber schon zehn Jahre alt und hat in den letzten Monaten kaum glänzen können. Eine Überraschung wie vor zwei Jahren ist nicht auszuschließen, aber man kann das kleine Risiko auch eingehen, ohne die so schicke "Lady" zu planen.

 

POWER (8) wird sich vor allem in der Anfangsphase zeigen. Er kommt in der Regel sehr gut aus dem Band und könnte sich dann hinter einem Etonnant einordnen. Das die Kraft auf diesem Niveau für den langen Weg reicht, ist aber fast auszuschließen. Ende Dezember konnte er aus der Lage einen vierten Platz gegen die zweite und dritte Garde ebenso verteidigen. So weit vorne wird er bestimmt nicht erwartet.

 

Er gilt schon jetzt als Aufsteiger des Wintermeetings und nun auch als der mögliche Bezwinger des großen Favoriten. ETONNANT (9) hat sich trotz einer sehr offensiven Ausrichtung im Prix De Bretagne als Zweiter teuer verkauft. In seinem Rücken ließ er Delia Du Pommereux stehen und war der einzige Teilnehmer, der Face Time Bourbon halbwegs folgen konnte. Trainer Richard Westerink zeigte sich danach sehr zufrieden und kündigte von nun an die volle Konzentration auf den Amerique an. Aber auch im Bourbonnais war der Hengst auf Angriffsmodus geschaltet und hatte wieder den Rücken des "Brenners" geholt. Doch diesmal kam Face Time Bourbon nicht so leicht weg und diese Schwäche nutzte Etonnant eiskalt aus. Mit jedem Meter rückte er dichter an ihn heran und stellte ihn kurz vor der Linie. Danach wurde wirklich alles auf den heutigen Start ausgerichtet. In Bordeaux war er mit Eisen zwar stark angewettet, hielt sich aber mit doppelter Zulage aus allem heraus. Das der Besitzer und Trainer ihn auch nicht im Cornulier gestartet hat, überraschte, unterstreicht aber den Fokus auf heute. Er wird früh in der Spitzengruppe auftauchen und kann seiner Geschichte noch einen besonderen Teil hinzufügen.

 

So eine Allrounderin wie FLAMME DU GOUTIER (10) sieht man auf diesem Niveau selten. Die Stute aus dem Stall von Thierry Duvaldestin hat es praktisch mit nur zwei Wintern zur Millionärin geschafft. Im Vorjahr waren es aber auch schon die Starts unter dem Sattel, die ein wenig besser absolviert wurden. Der Ehrenplatz im Prix De Cornulier und zwei Siege auf höchstem Level machten mächtg Eindruck. Aber auch im Fahren bringt die 7jährige ihren großen Speed regelmäßig an. Dabei hatte sie im Bourgogne die Qualifikation schon in Reichweite. Im Finish kam sie aber mangels Platz nicht mehr an Billie De Montfort vorbei. Weil die Gewinnsumme nicht gereicht hätte, musste es einen "kleinen" Umweg. Diesmal holte sie mit einer riesigen letzten Halben den Prix Du Cornulier und machte von unter 700.000 Euro den Sprung zur Millionärin. Für die Farben von Rainer Engelke laufend, könnte es bei optimalem Verlauf sogar zu einem deutschen Besitzer-Sieg laufen, denn die Ready Cash-Tochter hat die neuen Standards bislang ständig höher geschraubt.


In den B-Rennen gehörte COKSTILE (11) zu den Überraschungen der Qualifikationen. Nicht das man ausschließen hätte können, dass sich der Hengst auf der Mitteldistanz qualifiziert. Aber die Leichtigkeit seines Sieges konnte schon gefallen. Früh in den Rücken des favorisierten Vivid Wise As gekommen, nahm Gabi Gelormini den 9jährigen im Einlauf aus der Deckung und zog schnell und sicher an dem Italiener vorbei. Der Elitlopp-Sieger 2020 hat aber schon zuvor auf dem langen Weg gezeigt, dass er nicht wirklich ein Steher ist. Er kann natürlich sehr gut eintreten, und wie am 19. Dezember mit einem Zwischensprint, das Kommando übernehmen, aber auf der letzten Halben wird die Luft dann doch dünner. Deshalb gilt er trotz eines Sieges in der Qualifikation nur als besserer Außenseiter. Im Prix De Belgique wurde er mit Eisen von Anfang an versteckt und darf nicht an dieser Form gemessen werden. Er wird mit seiner Startschnelligkeit vor allem erst einmal eine vordere Lage einnehmen. Inwieweit dann die Luft reichen wird, ist nicht leicht zu beantworten. Auf Rang Fünf wäre er schon eine kleine Überraschung.

 

Als ZACON GIO (12) in das Quartier von Jean Michel Bazire eingezogen ist, bekam der Italiener gleich eine erhöhte Aufmerksamkeit. Schon so vielen Ausländern hat der Championats-Trainer zu großen Steigerungen verholfen, aber der Ruty Grif-Sohn selbst war ja schon Millionär. Damit war auch der Startplatz für den Amerique nie in Gefahr, aber inwieweit konnte Bazire den Sprinter zum Spezialist auf einem langen Weg entwickeln? Diese Frage konnte noch nicht ausreichend beantwortet werden. Im Bretagne lernte der Hengst nur die Bahn kennen und gefiel im Bourbonnais als Vierter sehr, als er mit dem Trainer im Sulky spät innen noch gut aufgekommen ist. Mit Alexandre Abrivard lief es nicht annähernd so gut. Im Bourgogne sprang er früh und zuletzt blieb er im Belgique viel zu vorzeitig stehen. Der Wechsel an der Fahrleine zu Björn Goop macht ein wenig Hoffnung, aber mehr als Rang Fünf wird nicht unbedingt erwartet. Dafür zeigte der Trend zu sehr abwärts.

 

VITRUVIO (13) brauchte sich mit seinem Kontostand keine Sorgen um einen Startplatz zu machen. Aber an eine Wiederholung des fünften Platzes vor zwei Jahren ist eigentlich nicht zu denken. Wie viele seiner Landsleute ist auch der Italiener auf einem kürzeren normalerweise besser aufgehoben. Außerdem sind seit der Bestform schon wieder zwei Jahre vergangen und in dieser Zeit hat der Hengst viel von seinem Standing eingebüßt. Aktuell kämpfte er im besseren Tagesgeschäft in der Heimat vergeblich um den Sieg.


Mit drei Amerique-Teilnahmen gehört DELIA DU POMMEREUX (14) schon längst in diese Klasse und hat das auch immer wieder bewiesen. Nach einem Startfehler im ersten Amerique und dem sechsten Platz nach einem erneuten Patzer auf den ersten Metern, war die Stute aus dem Stall Roger im Vorjahr schon Vierte. Ihren ganz großen Auftritt hatte sie aber vierzehn Tage später, als sie Face Time Bourbon im Prix De France auf den letzten Metern einige Längen abnehmen konnte. Im Mai konnte Eric Raffin in Aby im Paralympiatravet mit ihr den nächsten Gruppe I-Treffer holen. Kurz danach ging es für die Stute in eine wohlverdiente Pause. Schon vor der Rückkehr stand längst fest, dass Raffin nicht mehr zur Verfügung steht. David Thomain sollte nun ihr Partner werden, aber die mittlerweile 9jährige hat wohl nicht mehr die alte Form zur Hand. Das es beim Satteldebüt nicht klappen wollte, sollte man der Niky-Tochter nicht nachtragen. Zuvor ließ sie im Bourbonnais aus dem Rücken von Etonnant aber ein wenig zu früh abreißen, wobei sie immer noch den fünften Rang verteidigen konnte. Vor vierzehn Tagen war sie nicht in ihrer besten Konfiguration unterwegs und konnte dennoch nicht gefallen. Mit leichtem Beschlag wurde sie im Schlussbogen an die Seite des führenden Davidson Du Pont pilotiert und ging noch schneller wieder unter. Natürlich fehlen die Eisen heute, aber von der Moral scheint nach der Pause auch etwas verloren gegangen sein. Mit dem Ausfall des großen Favoriten, kann für sie wieder ein kleiner Platz in der Quinte möglich sein.


Schon in den Vorjahren hat sich gezeigt, dass VIVID WISE AS (15) nicht auf dem langen Weg zu Hause ist. Im Amerique 2020 machte er die Pace für Face Time Bourbon, der in gleichen Farben unterwegs ist, und sprang an der letzten Ecke als Führender weg. Im Vorjahr war er unplatziert, hat aber danach sein Ziel des Winters, den "Vitesse" Mitte März in Cagnes-Sur-Mer gewonnen. Seine gelungene Saison führte ihn dann weiter über die großen europäischen Sprintaufgaben bis zum zweiten Platz im Finale des Elitlopps. Nach dem Sieg im Gran Premio Delle Nazioni Ende Oktober erhielt er eine kleine Auszeit und meldete sich von der Spitze im Bourgogne als Zweiter zurück. Nur Cokstile konnte es aus seinem Rücken etwas besser. Hier war er eventuell eingeteilt, um Face Time Bourbon zu helfen. Jetzt vertritt er eigene Interessen, wird sich aber nur schwerlich unter den ersten Fünf platzieren können.


Wie oft hat BAHIA QUESNOT (16) die Wetter in Frankreich schon überrascht. Kurz vor der verdienten Rente scheint ein weiteres Mal nicht ausgeschlossen. Im Prix De Bourgogne saß die 11jährige etwas unglücklich fest. Was noch an Reserven vorhanden war, konnte nicht beantwortet werden. In jedem Fall hat sie ihren Titel im Prix De Cornulier nicht verteidigen können, was das eigentlche Winterziel war. Damit dürfte sie eine nur eine Woche später nicht die Power besitzen, hier vorne mitzumischen.


Der Fahrplan der vergangenen Saison von DAVIDSON DU PONT (17) unterschied sich sehr von den vorherigen Jahren. Der zweimalige Zweitplatzierte im Amerique hinter Face Time Bourbon hatte zum Ende des Winters drei Ausfälle produziert. Dennoch blieb er den Sommer über auf der Piste und war bei jedem passenden Großereignis am Start. Die beste Nachricht aber war, dass er sich wieder gefangen hat und bis auf eine Disqualifikation immer gute Gelder und einen Sieg geholt hat. Erst Mitte September reiste er ans Wasser, um sich von den Strapazen der langen Saison zu erholen. Nach einer Vorbereitung im Bourbonnais sollte er es schon im Bourgogne etwas offensiver angehen. Aber nach einem frühen Fehler hatte sich das auch erledigt. In der schnellen Startphase hinter dem Auto war ein Ausparieren unmöglich. Im Belgique hat der Hengst in den letzten Jahren immer eine große Rolle gespielt. Dementsprechend war das Vertrauen der Wetter auch groß. Nicolas Bazire machte auch lange alles richtig. Ein guter Start brachte ihn an die Spitze, die er an den Stallgefährten Zacon Gio abgegeben hat. Aber schon zu Beginn der Gegenseite übernahm er wieder die Führung. Aus dem letzten Bogen versuchte Nicolas die Fahrt ruckartig zu verschärfen, was auch gelang. Bis weit in den Einlauf hatte er noch den Vater mit dem Trainingspartner Feydeau Seven im Rücken, der gar nicht an einem ernsthaftem Angriff interessiert schien. Aber Nicolas finishte so lange weiter, bis Davidson sich in den Fehler flüchtete. Das kann heute natürlich auch wieder passieren. Im letzten Winter hatte er schon solch eine negative Serie hingelegt. Genauso wahrscheinlich ist aber auch ein Sieg, nachdem der zweifache Bezwinger diesmal nicht mit von der Partie ist.


Die eisenharte BILLIE DE MONTFORT (18) tritt heute zu ihrem fünften und letzten Prix D'Amerique an. Im Herbst hatte Trainer Sebastien Guarato noch ein baldiges Karriereende angekündigt. "Noch ein oder zwei Rennen in Italien..." hieß es. Aber offenbar hat sich die Jasmin De Flore-Tochter in der Arbeit wieder gut angeboten. Der Bourgogne passte ihr natürlich sehr gut wegen der Distanz. Als Siegerin von 2019 hatte sie aber diesmal einen ungünstigen Startplatz gegen sich. Pierre Yves Verva konnte aber mit ihrem guten Antritt schnell an die Innenkante wechseln, weil dort Delia Du Pommereux ausgefallen ist. Von dort konnte sie das erste Duo im Einlauf sogar noch ein wenig in Bedrängnis bringen und qualifizierte sich als Dritte sogar offiziell und nicht über die stattliche Gewinnsumme. Allerdings war der Amerique selbst bisher keine Erfolgsgeschichte für die nun 11jährige. Die letzten drei Male blieb sie ohne Geld. Lediglich 2018 konnte sie als Siebte den kleinsten Scheck von 10.000 Euro einsammeln. In etwa diese Größenordnung wird heute auch wieder nach einem gewohnt guten Start angepeilt. Allerdings ist sie auch schon vorher eine Heldin der vergangenen Jahre.


Tipp:

HOHNECK (4)

ETONNANT (9)

FEYDEAU SEVEN (2)

DAVIDSON DU PONT (17)

REBELLA MATTERS (3)


Für die Kombinationen: DIABLE DE VAUVERT (5) - DELIA DU POMMEREUX (14) - GALIUS (1)

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