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Informationen zu den Schlussfolgerungen für den Rennsport in Deutschland nach dem Ausbruch des Equinen Herpesvirus in Valencia

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News Galopp, 05.03.21

 

Entscheidung des Vorstands gemäß Ziffer 696 Rennordnung: Impfpflicht gilt ab sofort. Ungeimpfte Pferde sind für die Rennen nicht mehr zugelassen.

Wie Sie alle wissen, ist es vor einigen Tagen leider zu einem Ausbruch des Equinen Herpesvirus bei einer Reitsportveranstaltung in Valencia gekommen. Diesem sind nach aktuellem Stand auch mehrere deutsche Pferde zum Opfer gefallen. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung hat deshalb bis Ende des Monats alle Reitsportveranstaltungen abgesagt und vor allem auf notwendige Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen hingewiesen. 

Deutscher Galopp hat in den letzten Tagen diese ernste Situation mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, unseren Schwesterverbänden im Ausland, den Gremien auf internationaler Ebene, den beratenden Tierärzten und weiteren Experten eingehend analysiert und erörtert. Dabei war uns wie immer das Tierwohl oberste Richtschnur unseres Handelns.  

Aktuell sind in der Vollblutpopulation weltweit wie auch in Deutschland zum Glück (noch) keine Herpesfälle zu verzeichnen, die aus diesem Geschehen herrühren. Dies liegt zum einen offenbar daran, dass die Populationen jedenfalls überwiegend voneinander separiert gehalten werden. Zum anderen ist die Mehrzahl der Vollblutpferde in Deutschland bereits gegen das Herpesvirus geimpft. Dies ist für die Zuchtbetriebe ja seit vielen Jahren Pflicht, zudem besteht in Frankreich eine Impfpflicht. Eine Aussetzung der Rennen in Deutschland ist deshalb nicht geboten. 

Allerdings ist im Sinne des Tierwohls und einer konsequenten Vorbeugung der Ausbreitung des Herpesvirus die sofortige Einführung einer Impfpflicht und der Ausschluss ungeimpfter Pferde von den Rennen geboten. Der Vorstand von Deutscher Galopp hat deshalb heute gemäß Ziffer 696 der Rennordnung von Deutscher Galopp mit sofortiger Wirkung die Einführung einer Impfpflicht für alle Rennpferde beschlossen. Nicht geimpfte Pferde dürfen am Rennbetrieb ab sofort nicht teilnehmen. Dies gilt bereits für die am Sonntag auf der Rennbahn in Dortmund-Wambel stattfindenden Rennen.

Im Einzelnen:

  1. Alle Pferde, die am Rennbetrieb in Deutschland teilnehmen, sind nach erfolgter Grundimmunisierung in einem Turnus von nicht mehr als 6 Monaten gegen das Herpesvirus zu impfen. Dabei sind für die drei Impfungen der Grundimmunisierung die gleichen Impfintervalle einzuhalten, wie sie ab dem 1. Januar 2021 auch für Influenzaimpfungen gefordert werden (s. WRK Nr. 1 vom 5. Januar 2021). Dabei ist zu beachten:

 

  • Aktuell stehen – vor allem wegen der außerordentlich starken Nachfrage aus dem Reitsportbereich – die Impfstoffe nur in begrenztem Umfang zur Verfügung. Die weitere Produktion der Impfstoffe kann noch geraume Zeit in Anspruch nehmen. Bitte informieren Sie sich dazu unverzüglich bei Ihrem Tierarzt bzw. Ihrer Tierärztin. Womöglich haben diese noch Bestände des Impfstoffes vorrätig; diese sollten Sie sich unmittelbar sichern.

 

  • Durch die Impfung wird die Virenlast verringert. Sie bietet indes keinen individuell verbindlichen Schutz gegen die Erkrankung selbst. So können leider auch bereits geimpfte Pferde erkranken.

 

  • Neben der nach der Grundimmunisierung alle sechs Monate vorzunehmenden Wiederholungsimpfung ist deshalb – dazu sogleich unter 2. – eine konsequente Einhaltung der Hygiene- und Infektionsschutzregeln erforderlich.

  

  1. Wir ermuntern weiterhin alle Rennsportbeteiligten zur konsequenten Einhaltung der von der Reiterlichen Vereinigung bereits formulierten Hygiene- und Infektionsschutzregeln.

 Diese sind vor allem: 

  • Die Gesundheit der Pferde täglich überprüfen (Fressverhalten, Gesamteindruck).

  • Bei Kenntnis von Ausbrüchen in der Umgebung regelmäßiges Fiebermessen.

  • Bei Symptomen, wie etwa Fieber, Abgeschlagenheit, Husten und Nasenausfluss, das erkrankte Pferd von anderen Pferden separieren und einen Tierarzt hinzurufen.

  • Ausschließliches Benutzen der eigenen Ausrüstung (Eimer, Halfter, Stricke, Decken, usw.), also Pferde nicht aus gemeinsamen Tränken trinken lassen und nur aus dem eigenen Eimer fressen lassen.

  • Immer dann, wenn mehrere Pferde aus unterschiedlichen Ställen aufeinandertreffen, steigt der Infektionsdruck. Deshalb sollten neue Pferde, die in einen Stall kommen, zunächst isoliert und der gesamte Bestand genau beobachtet werden.

  • Auch Menschen können das Virus über Hände, Kleidung und Ausrüstungsgegenstände weitertragen, deshalb sind hier Hygiene und Desinfektion besonders wichtig.
  • Deutscher Galopp wird die Situation weiterhin tagesaktuell beobachten und regelmäßig über relevante Veränderungen der Situation informieren. 

Für Rückfragen steht Ihnen die Geschäftsstelle von Deutscher Galopp gerne zur Verfügung. 
Wir wünschen Ihnen in diesen herausfordernden Zeiten weiterhin Hals und Bein und alles Gute für Ihre Schützlinge und Sie persönlich und Ihre Familien.


Dr. Michael Vesper

Präsident


Jan Pommer

Geschäftsführer

 

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