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Frühlingserwachen auf der Derby-Bahn

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Vorschau Berlin-Mariendorf, Samstag 16.03.2024

 

Vier Tage vor dem kalendarischen Frühlingsanfang vertreibt Mariendorf den Winter auf seine Weise. Ausnahmsweise an einem Samstag, weil „um die Ecke“ in Hamburg Tags darauf die Vorläufe zum Indigious- und Northern-Charm-Cup anstehen, bittet der Berliner Rennverein mit drei schmackhaften Appetithappen zum gepflegten Einstieg in die große Saison: Im sportlichen Mittelpunkt stehen die ersten Läufe dreier Rennserien, die sich übers Jahr teils bis in den Dezember ziehen und den Besitzern der Pferde alles andere denn alltägliche Preisgelder garantieren. Vier- bis sechsjährige Newcomer steigen um 6.000 Euro, erfahrene Recken in der Silber-Serie um 10.000 Euro sowie die ganz Reichen um 20.000 Euro in den 1.200 Meter großen Ring im Süden Berlins. 


Sieht es an der meteorologischen Wetterfront bei der aktuellen Prognose von 11 Grad und Regenschauern nicht nach einem schnuckeligen Frühlingstag aus, herrscht bei jener für die Totokassen wie üblich eitel Sonnenschein. Der Möglichkeiten, beim Wetten sein Geld zu mehren, gibt es viele. Der BTV würzt das Zehn-Rennen-Programm, zu dem das erste „Start frei“ um 13.00 Uhr ertönt, mit etlichen Jackpots und Garantie-Auszahlungen. Spitze des Eisbergs ist wie immer die mit dem 4. Rennen beginnende V7+-Wette. Jenen, denen es gelungen ist, bis zum 10. Rennen alle Sieger auf einem Schein vereint zu haben, winken Teile der mindestens 10.000 Euro, die der Rennverein als Gesamt-Auszahlung garantiert. 


Fürs leibliche Wohl gibt‘s im Teehaus mit einer kleinen, feinen irischen Karte - Irish Stew, Shepard Pie, Guinness-Kuchen - einen Vorgeschmack auf den St. Patricks Day, der nicht nur auf der grünen Insel am 17. März gefeiert wird. 


Nach dem dritten Rennen gehört das Hauptgeläuf für einen kurzen Moment, den Gewinnern eines Gewinnspiels. In Kooperation mit der RTL-Audiovermarktung und 105.5 SPREERADIO wurden am vergangenen Wochenende vier Plätze in einem Tandem-Sulky verlost. Und genau dieses wird dann hinter dem Auto gestartet und verleiht den „Neulingen“ Flügel, wenn sie Platz nehmen zusammen mit den Profis und einmal den Wind um die Nase sich wehen lassen. 


Spricht Mister Ed das nächste Machtwort? 


Auf den sportlichen Rausgucker müssen sich die Fans bis zum 8. Rennen gedulden. 20.000 Euro warten in der Gold-Serie auf Traber der ersten Güteklasse, die es sonst in deutschen Landen schwer haben, sich an solch üppigen Gaben zu delektieren und deshalb oftmals ihr Glück jenseits der Grenzen versuchen. Gut möglich, dass wie so häufig das Quartier des deutschen Trainerchampions Wolfgang Nimczyk den fetten Rahm abschöpft, das bei Mister Ed Heldia (8) nach dem Motto verfährt, man müsse das Eisen schmieden, solange es heiß ist. Der unverwüstliche Zehnjährige war erst vor sechs Tagen in Gelsenkirchen am Ablauf, wo er mit dem Glück des Tüchtigen beim 74. Auftritt zum 29. Mal einen Winner Circle besuchte. Hinter Trainingskamerad Yahoo Diamant liegend, hatte sich Robbin Bot schon mit dem Ehrenplatz abgefunden, als der Diamant an der letzten Ecke urplötzlich aus der Trab-Fassung geriet und ungewollt den Weg für den Braunen freimachte. „Die harten Schlachten haben auch bei ihm Spuren hinterlassen, doch er wirft sich noch immer mit allem, was er hat, ins Zeug und ist ein extrem zuverlässiger Partner“, hatte sein Chauffeur Bilanz gezogen - und sieht sich diesmal mit einer Stute als härtester Rivalin konfrontiert, die wiederum aus dem eigenen Stall kommt: Die für einen guten Zweck laufende Schwedin Sangria Pellini (6) war oft genug speziell mit Michael Nimczyk eine Macht und bringt aus dem friesischen Wolvega einen mit kapitalem Endspurt erzielten Ehrenplatz gegen die niederländische Elite mit. Eines ihrer Opfer war eine Länge zurück auf Platz drei Velten Red Red Red (4), der auf Revanche brennt. Oder ist Winnetou Diamant (5) auf dem Kriegspfad? Am 19. Februar bescherte der wie der zähe Eaton (2) in Bayern stationierte Wallach seinem Mitbesitzer Andreas Schwarz den so lang wie heiß ersehnten 500. Erfolg als Amateurfahrer und legte 14 Tage später mit einem Ehrenplatz nach. Nun nimmt ihn Josef Franzl an die Kandare… 




Als offene Partie kommt der Einstieg in die Silber-Serie (6. Rennen) daher. Mit dem Pfund von fünf Siegen aus den letzten sechs Versuchen kann Kosy Occagnes mit dem jungen Niederländer Marciano Hauber wuchern; die Reichste der Neun ist sie ohnehin. Jüngst servierte sie Blizzard PS um eine halbe Länge ab, so dass allein zwischen diesen Beiden das letzte Wort nicht in Stein gemeißelt ist. Die Startplätze „9“ für die Stute und „8“ für den Blizzard sind jedoch nicht das Gelbe vom Ei. Wesentlich besser sieht‘s dahingehend für Kronos Centaur, der jetzt je viermal Erster und Zweiter war, und Sir Robert, dessen Bilanz nur minimal schlechter ausfällt, mit der „3“ und „4“ aus. Das dunkle Pferd ist Beethoven Gar, der im Vorjahr sechs von zwölf Aufgaben als Bester gelöst hat und nach fünf Monaten Auszeit sein Comeback von der „7“ gibt. 


Dort, wo die Silber- und Gold-Jungs und -Mädels sind, möchten die Newcomer gern hin. Ihre erste Runde (9. Rennen) richtet sich an vier- bis sechsjährige Kandidaten, die maximal 2.000 Euro auf der hohen Kante haben. Arme Schlucker eben. Das sollte sich für Einige in dieser Saison gewaltig ändern, wie erste Eindrücke vermuten lassen. In allererster Linie gilt dies für Ois Chicago, der seinem Namen und der Flüsterpropaganda, die ihm vorauseilte, zweimal in überwältigender Manier Ehre machte. „Ois Chicago“ - alles Chicago war der Spruch des halbseidenen Max, der in den in den 1970er Jahren fürs Fernsehen produzierten Münchner Geschichten jedes Problem lässig für gelöst erklärte. „Ois Chicago“ war folglich für den vierjährigen Hengst zum Karriereeinstand am 18. Februar, als er für 16:10 die Gelsenkirchener Mitstreiter mit sieben Längen Vorsprung zerlegte. 14 Tage später war er auch linksherum in München für fünf Punkte weniger eine Macht und machte 6½ Längen voraus den zweiten Volltreffer fix. Ein bisschen schwerer könnte es diesmal werden: Istone, ebenfalls 2020 geboren, legte am 8. Februar in Berlin-Karlshorst, wo die Trauben deutlich niedriger hängen, fünf Längen voraus einen Saisoneinstand vom Feinsten hin. „Entwickelt er sich so, wie wir das hoffen, könnte ihn der Weg ins Derby führen“, war Thorsten Tietz‘ Resümee. Die erste deftige Nagelprobe steht ihm nun ins Haus… 


Drei Bänderstart-Aufgaben 


Sind diese Serien ein roter Faden, der sich durchs Programm zieht, so markieren drei Bänderstart-Prüfungen einen zweiten. Das 1. Rennen ist den Amateuren vorbehalten, bei denen Dr. Marie Lindinger Imagine Dragons steuert. Die unberechenbare Hopp-oder-Top-Kandidatin ist alles andere denn ein sanftes Ruhekissen für Umfeld und Wettgemeinde: Fünf Siegen der „Drachenfrau“ stehen ebenso viele Disqualifikationen gegenüber; in Berlin ist sie bei zwei Versuchen noch nie glatt um den Parcours gekommen… 


Zum Abschluss des Renntags lautet die knifflige Frage: Reichen Andrala 20 Meter Vorsprung auf unter anderem Limbo K Newport, Dexter CG und Velten von Steven für den dritten Treffer am Streifen? Geht man nach den erzielten Zeiten, lautet die Antwort uneingeschränkt „Ja“, doch hat sich dies oft genug als Milchmädchenrechnung entpuppt. 


Mittenmang im 7. Rennen müssen neun Traber französischen Geblüts sogar aus drei Bändern ran. Von 17.640 Euro des formlosen Hacker de Beaum, der 2.500 Meter vor der Brust hat, bis Eckmuhl Jacks 237.665 Euro, der gemeinsam mit Fan d’Arifant 40 Meter mehr zu ackern hat, reicht ihre Gewinnspanne. Über zwei Runden plus ein bisschen Anlauf alles andere denn ein unmögliches Unterfangen für die beiden Geldschränke, von denen Fan d’Arifant mit einer Fülle konstant guter Leistungen wirbt. Im mittleren Band scheint Fend d’Ukraine am aussichtsreichsten. 


Ein Lasbeker kommt 


Ein gewohnt schlagkräftiger Wallach reist aus Josef Franzls zweiter Heimat Lasbek an. Kommt Tonga mit dem nicht von allen geliebten Startplatz „1“ sowie dem Rechtskurs zurecht - bisher war er ausschließlich in Hamburg linksherum unterwegs -, so steht dem vierjährigen Derby-Anwärter im 3. Rennen für den dritten Sieg aus ebenso vielen Engagements nichts entgegen. Im Fernduell als „Tipp des Tages“ kann er gegen Ois Chicago schon mal vorlegen. 


Diese Pferde sehen wir vorn: 


1. Imagine Dragons – Ma Bonheur – Holley Ann Lobell 

2. Tantris – Viking Victory – Whispering Angel 

3. Tonga – Noosa Heads Boko – Joncy de la Cour – Puka Dream 

4. Meghan Boko – Arionad BE – Poldark Wine 

5. Höwings Cinderella – Zeus Cal – Fragrance 

6. Kosy Occagnes – Kronos Centaur – Blizzard PS 

7. Fan d’ Arifant – Eckmuhl Jack – Fend d’Ukraine 

8. Mister Ed Heldia – Sangria Pellini – Velten Red Red Red 

9. Ois Tschikago – Istone – Lake Luise 

10. Limbo K Newport – Andrala – Dexter CG 

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