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Blind Date ganz heiß

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Nachschau Berlin-Mariendorf, 02.07.2023


Die von Rudolf Haller gesteuerte Stute beweist in der Silber-Serie ihr fantastisches Können und ihre Eigenwilligkeit. Victor Gentz führt Honey Bear zum Triumph im Vierjährigen-Rennen und gewinnt noch zwei weitere Prüfungen.  


Zwei Wochen vor dem Buddenbrock-Rennen bot die Derby-Bahn bereits hochklassigen Sport, denn mit der Silber-Serie und dem Vierjährigen-Rennen standen zwei mit 10.000 Euro dotierte Prüfungen auf dem Programm. Insbesondere die Silber-Serie war bärenstark besetzt und die Frage nach dem möglichen Sieger nicht leicht zu beantworten. Nach einigem Auf und Ab am Totalisator legte sich das wettende Publikum auf Kosmos Renka (2,2:1) vor Domenik Jet (2,6:1) und Blind Date (3,2:1) fest und lag damit grundsätzlich richtig. Denn diese drei Pferde passierten tatsächlich vor ihren fünf Gegnern die Ziellinie. Nur die Reihenfolge war nicht ganz korrekt, denn der volle Erfolg ging an die von Rudolf Haller präsentierte Blind Date, während sich Jaap van Rijn mit Kosmos Renka und Thorsten Tietz mit Domenik Jet hinter der in bärenstarken 12,7/1.900m mit vier Längen auftrumpfenden Lindinger-Stute mit den Rängen zwei und drei begnügen mussten. Die im trotto.de-Bogen in Front gestoßene Blind Date legte also einen grandiosen Auftritt hin – die Braune ist zugleich aber auch sehr speziell und verlangt stets die volle Aufmerksamkeit ihres Trainers. Vor und nach dem Rennen zeigte die in dieser Saison noch ungeschlagene Vierbeiner-Lady, wie eigenwillig sie ist und Rudolf Haller musste daher aus Sicherheitsgründen sogar auf die obligatorische Ehrung im Winner-Circle verzichten. Der kurz vor seinem 2500. Karriereerfolg stehende Aschheimer sorgte wenig später allerdings für ein echtes Novum. Denn er gab nach seiner Rückkehr in den Stall trotzdem ein Sieger-Statement ab – und zwar per Telefon. 


Auch die Umstände beim Interview von Victor Gentz nach seinem Volltreffer mit Honey Bear im Vierjährigen-Rennen waren ungewöhnlich. Allerdings aus einem ganz anderen und sehr traurigen Grund. Henno Sürder, der im Trabrennsport überaus bekannte und beliebte Besitzer des Hengstes, war nur wenige Tage zuvor im Alter von 80 Jahren verstorben und der Gedanke an den leidenschaftlichen Pferdeliebhaber, mit dem er stets freundschaftlich verbunden war („Henno hat meine Karriere vom ersten Tag an begleitet und gefördert“) trieb dem mit Trauerflor angetretenen Victor Gentz die Tränen in die Augen. Der ansonsten stets so gelassene Sportler war tief gerührt und hatte sichtlich Mühe, die Fassung zu wahren. Während des Rennens hatte Victor Gentz dennoch überaus cool agiert. In dem nur sechs Teilnehmer umfassenden Feld, das durch Galoppaden zweier Pferde rasch weiter dezimiert wurde, sah es noch im Schlussbogen so aus, als müsste sich Gentz mit Honey Bear mit Rang drei zufrieden geben. Doch er hatte in Wirklichkeit noch ein Ass im Ärmel und spielte das Können seines Schützlings erst im Einlauf aus. In 14,1/ 1.900m sprintete Honey Bear mit einer Kopflänge an Duncan Lawrence (Robbin Bot) sowie Spell of Love S (Dion Tesselaar) vorbei, die sich um die Führungsarbeit verdient gemacht hatte.         

    

Im Rahmenprogramm gab es ein internationales Rennen vom Feinsten. Der Wettkampf mündete wenig überraschend in einen Sieg von Ol Dono Lengai, in dessen Sulky in Vertretung von Josef Franzl ausnahmsweise Jaap van Rijn saß. Der Lasbeker Hengst hatte zuvor bei seinem dritten Platz Mitte Juni einen derartig beeinduckenden Speedwirbel entfacht, dass eine Niederlage dieses Mal nahezu ausgeschlossen werden konnte. Und so kam es dann auch. Der 1,1-Favorit sah sich das Geschehen lediglich auf den ersten Metern noch etwas verhalten an, schoss dann im zweiten Bogen an die Spitze und verabschiedete sich im Einlauf in 14,6/2.500m mit fünf Längen vom Feld. Das zweite Geld ging an den mit 20 Meter Zulage bedachten Tsunami Diamant (Robbin Bot). Auch mit dem noch ungeschlagenen Lasbeker Hengst Regestan trumpfte Jaap van Rijn ähnlich souverän auf. Vom Startplatz 10 aus verbesserte der Muscle Hill-Sohn seine Position kontinuierlich und löste sich im Einlauf spielerisch von seinen Konkurrenten.     


Der Renntag begann gleich mit einer wahren Demonstration. Denn nachdem André Pögel seinen im eigenen Besitz laufenden 1,0-Topfavoriten Power Snatch nach einem vorsichtigen Start vor den Tribünen an die Spitze geführt hatte, degradierte der Fuchswallach seine Gegner zu Statisten und fertigte sie mit fünf Längen Vorsprung ab. Andre Pögel hatte allen Grund zur Freude: „Mein Dank gilt dem Team von Trainer Dirk Hafer, das ganze Arbeit geleistet hat.“ Die weiteren Ergebnisse in chronologischer Folge: In der Hand seines Trainers Victor Gentz feierte der zur 11,8-fachen Quote sträflich unterschätzte Zidane PS beim vierten Lebensstart den ersten Sieg. Der Hengst war stets an zweiter Stelle platziert und ergriff im Schlussbogen die Initiative. Nur kurze Zeit später ging Victor Gentz, der mit insgesamt drei Treffern zum Mann des Tages avancierte, mit einem weiteren Pferd auf die Ehrenrunde. Nämlich mit Black Mountain, der ungemein imponieren konnte. Trotz schlechter Startposition und einem kräftezehrenden Verlauf in der Außenspur gewann der Crack der Familie Heubl unter Rekordverbesserung auf 13,0/1.609m mit zweieinhalb Längen Vorsprung ganz leicht.


Mit No Mercy Newport siegte Michael Nimczyk ebenfalls problemlos. Der Hengst fand an der Innenkante hinter dem Piloten Apollo Ferro BR (Thorsten Tietz) alles optimal vor und ging Ende der Gegenseite in die zweite Spur. Im Einlauf hatte der Muscle Hill-Sohn den Widerstand des Kontrahenten endgültig gebrochen. Den Reigen der unumstrittenen Sieger führte Bernd Nebel mit Beethoven Gar fort, denn auch der eine Runde vor dem Ziel an die Spitze gezogene Varenne-Sohn strahlte eine enorme Autorität aus. Am Ende trennten ihn sogar ganze sieben Längen von Spy Lord (Sebastian Gläser). Richtig eng wurde es dagegen beim Erfolg von Alexander Kelm und Impressive Ti. Mitte der Zielgeraden sah es zwar zunächst nach einem klaren Erfolg des 600 Meter vor dem Ziel gebrachten Wallachs aus. Doch dann zog innen Idalo d’Auvillier (Thomas Reber) mit viel Kampfgeist noch einmal vehement an und erzwang eine Zielfoto-Entscheidung.             


Gesamtumsatz: 145.354,41 Euro. Bahnumsatz: 43.491,80 Euro. Außenumsatz: 101.862,61 Euro.  


Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 16. Juli statt. Beginn ist um 13.30 Uhr. Im sportlichen Mittelpunkt stehen das mit insgesamt 37.500 Euro dotierte Buddenbrock-Rennen 2023 sowie die Gold- und Newcomer-Serien um 26.000 Euro Preisgeld. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, dem 10. Juli. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de. Bitte vergessen Sie nicht die Angabe des Hufbeschlags!           

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