Mit dem Start des Wintermeetings 2025/26 hat sich LeTrot den Fragen gestellt, die (teilweise) erst nach dem letzten Renntag am 02. März beantwortet werden. Dennoch sind die Herausforderungen in den folgenden drei Kategorien anzusprechen: Pferde, Aktive und der Wettmarkt. Jede Kategorie wurde in mehrere Themen unterteilt. Eines hat LeTrot aber schon im Vorfeld anzumerken: "Es steht viel auf dem Spiel
Die Pferde
1. Thema - Die Herausforderung für Idao de Tillard
Drei Siege im Prix d’Amerique. Das wäre ein noch größerer Schritt in der Geschichte des Trabrennsports für Idao de Tillard, wenn er am letzten Januarsonntag erneut triumphieren sollte. Nach zwei Erfolgen mit ganz unterschiedlichem Charakter steht nun, bei seinem bereits vierten Start im Amerique, der Versuch des Hattricks an. Diese große Chance für den Severino-Sohn wird durchweg die Schlagzeilen des Winters bestimmen. Nach seiner glänzenden Vorstellung in Solvalla, beeindruckend sowohl körperlich, als auch mit seinem fulminanten Schlusssprint, scheint der Crack in bester Verfassung, um eine weitere Stufe der Legenden zu erklimmen.
2. Thema - Eine erneuerte Konkurrenz für den König
Die Aufgabe wird umso schwieriger, als sich die Gegnerschaft von Idao de Tillard deutlich verjüngt und verändert hat. Go On Boy und Just Love You zählen zu den etablierten Rivalen, auf die man erneut treffen wird. Doch mit dem aufstrebenden Jabalpur, dem gereiften Hokkaido Jiel, dem speedstarken Krack Time Atout, sowie den vielversprechenden Jushua Tree und Josh Power stehen weitere, ehrgeizige Gegner bereit. Die Frage lautet: Wer kann den König herausfordern?
3. Thema - Das Duell Mack de Blary vs. Magic Night
Ihre Rivalität entstand am Tag des Criteriums für 3jährige und nahm nach dem Ziel erst richtig Fahrt auf, weil der Einlauf am "Grünen Tisch" gedreht wurde. Diese Gegnerschaft zweier Champions erinnert schon jetzt an andere große sportlichen Duelle. Ihre erneuten Aufeinandertreffen in diesem Meeting werden vermutlich einmal im Dezember und einmal im Januar über die Bühne gehen und versprechen schon jetzt ein Spektakel. Wird Mack de Blary weiter die Oberhand behalten?
3. Thema - Welche Rolle spielt Inexess Bleu?
Inexess Bleu, der aktuell beste französische Wallach und mittlerweile auch durch seine Gruppe I-Siege im Ausland international etablierte Vittel de Brevol-Sohn, könnte ebenfalls zu den Aushängeschildern des Meetings werden. Sein Einsatzplan bleibt jedoch begrenzt: nur drei Rennen stehen realistisch zur Verfügung. Das Finale des GNT, sofern er zuvor an einer der letzten Etappen teilnimmt, der Prix Jean Dumouch (eventuell nicht möglich wegen zu hoher Gewinnsumme) und der Prix de Brest, den er aber mit 50 Metern Zulage angehen müsste. Könnte dieses eingeschränkte Programm dazu führen, dass Inexess Bleu das Meeting ganz auslässt? Nicht ausgeschlossen.
Die Aktiven
1. Thema - Eric Raffin auf dem Weg zu seinem siebten "Sulky d’Or"
Der amtierende Fahrer-Champion steuert auf seinen 7. Titel zu. Eines der Themen der ersten Meetinghälfte, bis zum 31. Dezember, wird sein, welches Niveau er diesmal erreichen kann. Doch sein größter Traum bleibt, endlich den Prix d’Amerique zu gewinnen. Die einzige große Trophäe, die ihm auf seiner außergewöhnlichen Visitenkarte noch fehlt. Könnte 2026 das Jahr sein?
2. Thema - Eine Frage der Vielfalt
Im letzten Meeting nahm die Zahl der teilnehmenden Trainer erneut leicht ab: Von 677 verschiedenen Trainern (gegenüber 711 23/24), konnten 214 der Ausbilder Sieger stellen. Dabei gewannen 118 verschiedene Fahrer oder Jockeys. Mit 41.623.000 Euro Preisgeldern, die an einem Ort konzentriert sind, sind die Begehrlichkeiten groß. Doch reicht der Platz für alle? Für Profis wie auch für Wetter bleibt eine breite Vielfalt entscheidend für die Attraktivität des Meetings.
3. Thema - Die Bühne für Nachwuchstalente
Das Wintermeeting ist auch eine Startrampe für junge Profis. Insgesamt 36 Rennen sind ausschließlich Auszubildenden vorbehalten.
Also ausreichend Gelegenheiten sich zu zeigen, Erfolge zu feiern und den eigenen Namen in der Szene zu etablieren. Hier können Träume wahr werden.
4. Thema - Neue Partnerschaften, neue Dynamik
Das Meeting ist traditionell ein Labor für neue Kooperationen. Besonders im Fokus steht derzeit die Zusammenarbeit zwischen Trainer Marc Sassier und Fahrer Benjamin Rochard, die nun eine neue Dimension erreicht: Sassier eröffnet eine Trainingszentrale in Grosbois, die von Rochard geleitet wird. Welche Auswirkungen wird diese engere Verbindung für beide haben?
Im letzten Meeting belegte Sassier Rang 11 der Trainerwertung (knapp 700.000 Euro Gewinnsumme), während Rochard als Fahrer Platz 4 nach Siegen (46 Erfolge) erreichte.
Die Branche
1. Thema - Das Wintermeeting als Gradmesser
In einer wirtschaftlich angespannten Zeit kommt dem Wintermeeting erneut eine Schlüsselrolle für die Gesundheit des französischen Pferdewettmarkts zu. In seiner ersten Phase wird es den Takt für das Jahresende 2025 vorgeben. Die Devise lautet: "Schäden begrenzen". In der zweiten Phase wird es den Start ins Jahr 2026 markieren, dass als entscheidend für die Zukunft gilt.
Eine zentrale Frage lautet: Welche kommerziellen oder strukturellen Maßnahmen wird die PMU ergreifen, um das Wettvergnügen seiner Kunden zu fördern und zu erneuern? Dieses Meeting wird zugleich die erste große Bewährungsprobe für das neue PMU-Führungsteam sein.
2. Thema - Die Bedeutung von Fairness und Regelmäßigkeit
Die Zuverlässigkeit und Integrität der Rennen stehen einmal mehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Sie sind ein Schlüsselelement des Vertrauens. Sowohl für Wetter, als auch für Besitzer. Der Wunsch ist klar: saubere Rennen, in jeder Hinsicht, gerecht und konsistent entschieden über die gesamten vier Monate hinweg.
3. Thema - Die Zahl der Starter als entscheidender Indikator
Die durchschnittliche Starterzahl pro Rennen wird zu den am genauesten beobachteten Kennzahlen gehören, da sie direkt mit dem Wettumsatz korreliert. In den letzten Jahren war hier ein Rückgang zu verzeichnen. Eine Entwicklung, die in diesem Meeting unbedingt gestoppt werden soll. Eine höhere Beteiligung gilt als wichtiger Hebel, um die Renaissance des Wettgeschäfts in diesem Zeitraum zu unterstützen.
4. Thema - Das Image des Trabrennsports
Auch die öffentliche Wahrnehmung steht auf dem Prüfstand. Zwar ist der Trabrennsport weit vielfältiger als das alleinige Wintermeeting in Vincennes, doch prägt gerade dieser Zeitraum, mit dem Prix d’Amerique als Höhepunkt, sein Gesamtbild in der Öffentlichkeit. So wie Roland-Garros das Aushängeschild des französischen Tennis ist oder das Six Nations Tunier jenes des Rugbys, gilt das Wintermeeting als Schaufenster des Trabrennsports.
Die Frage lautet: Wird sich die Berichterstattung über die Rennen verändern? Technisch, redaktionell oder medial? Und ist es überhaupt möglich, ein Image zu modernisieren, dass in der öffentlichen Wahrnehmung oft als veraltet gilt? Das Gegenteil muss unbedingt bewiesen werden, wenn die Branche optimistisch in die Zukunft blicken will.
                        
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