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Sylvain Dupont: "Ce Bello Romain war mein Agent!"

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News Frankreich Trab, 17.05.2025

(hen) Für ein Portrait von Sylvain Dupont, besuchte LeTrot den Trainer, dessen Anlage in Les Panetieres, etwa sechzig Kilometer nordwestlich von Angers liegt. Das Gelände wird an diesem Frühlingsmorgen in die Sonne getaucht, was für eine entspannte Atmosphäre sorgt. Durch die 19 Erfolge in den ersten Monaten des Jahres bei 60 Startern, scheint die Arbeit ohnehin etwas gelassener von der Hand und gehen. Es liegen aber immer noch die Erfolge von Ce Bello Romain in der Luft, der seine Karriere in Frankreich vor zwei Jahren beenden musste. Jetzt scheint Sylvain Dupont mit einer Stute eine mögliche Nachfolgerin als Aushängeschild des Stalles gefunden zu haben.

In den mehr als 20 Jahren der Selbstständigkeit hat sich Dupont immer wieder den Ruf als guter Ausbilder erarbeitet. Das galt vor allem für die letzten vier Jahre und in Bezug auf die Gewinnsumme seiner Schützlinge. Im Vorjahr kam er auf eine persönliche Bestmarke von mehr als 810.000 Euro. Der 48jährige ist auch bekannt dafür seine Pferde über Jahre zu formen. Das gilt erst recht im Falle von Ce Bello Romain. Der Wallach wurde Anfang 3jährig qualifiziert und erreichte seine Bestform im Frühjahr des neunten Lebensjahres. Das Pferd des verstorbenen Jackie Bourreau gewann den Kymi Grand Prix (GR I) und krönte die Laufbahn seines Mentors. "Ich forme gerne meine Pferde. Es ist ein längerer Job, als bei Pferden, die natürliche Klasse haben, aber es ist keineswegs eine frustrierende Aufgabe."

Von dieser natürlichen Klasse hat LIBERTE DE CHOISEL (v. Captain Sparrow) einiges zu verkaufen! Am 03. Mai hatte sie ihren siebten Sieg im achten Rennen errungen. Nun soll sie am 07. Juni einen Sprung nach oben machen und im Prix Guy Le Gonidec (GR II) zum ersten Mal gegen die Besten ihrer Generation getestet werden. Dabei wird sie wahrscheinlich auch auf Liza Josselyn treffen.

Methode und Arbeit

Dupont hat seine eigene Methode, die er während der Arbeit bei Antoine Bezier aufgebaut hat, bei dem er sieben Jahre lang blieb, bevor er seine Ausbildung bei Jean-Etienne Dubois fortsetzte. Der Trainer bemerkt aber auch, dass es seine Aufgabe ist, sich an die vorhandenen Pferde anzupassen. "Wir schaffen es, "Pariser" zu formen, ohne große Stammbäume zu haben, weil wir dafür arbeiten. Wir verbessern viele Pferde durch unsere Arbeit. Du musst dich an Deinen Bestand anpassen", sagt er. "Ich habe nicht die Stammbäume, um 2jährige an den Start zu bringen. Aber ich denke, ich könnte das auch, wenn ich die Pferde dazu hätte."

Während Sylvain Dupont dies erzählt, merkt man, dass er es nicht anmaßend meint, sondern nur die Gewissheit hat, dass er sich auf eine Methode verlassen kann, die er im Laufe der Jahre nach regelmäßigen Investitionen in seine Anlage entwickelt hat. "Vor etwa zehn Jahren habe ich mein Trainingsgelände um eine Gerade erweitert, die ich in letzter Zeit um 300 Meter verlängern konnte. Die Topologie des Geländes ergibt dort einen starken Anstieg. Mit diesem Anstieg habe ich gesehen, wie sich meine Pferde verändert haben", sagt Sylvain Dupont. "Es zahlte sich noch mehr aus, als ich dachte. Dadurch haben wir älteren Pferden weitergeholfen, die durch die Arbeit auf der normalen Trainingsbahn irgendwann die Lust verloren hätten."

Die Methode, die Dupont und sein kleines Team, dem sich auch sein Sohn Emilien angeschlossen hat, seit mehreren Jahren perfekt beherrschen, muss es den Pferden ermöglichen, die nächste Stufe zu erreichen. Wenn das nicht der Fall ist, zögert der Trainer nicht: "Wenn ein Pferd nicht das Niveau erreicht, dass es angesichts der Arbeit erreichen könnte, dann trenne ich mich davon. Ich bin nicht sentimental. Die Pferde müssen in der Lage sein, die Markierungen entsprechend den festgelegten Zeiten zu passieren."

Mittlerweile verbringt Ce Bello Romain auf dem ehemaligen Bauernhof der Eltern von Dupont seinen verdienten Ruhestand. Seine "Altersresidenz" liegt nur wenige Kilometer entfernt vom Stall Dupont, so dass der Wallach nicht nur in Gedanken durch die großen Erfolge für den Stall, sondern auch räumlich recht nah ist. In den Gesprächen mit Dupont, fällt immer wieder der Name des Jam Pridem-Sohnes, weil Ce Bello Romain das Pferd seiner Karriere ist. "Wir hatten außergewöhnliche Momente. Mit ihm ein Gruppe I zu gewinnen, war eine Weihe. Dieser Ce Bello Romain wurde zu Hause von A bis Z hergerichtet, was eine zusätzliche Befriedigung darstellt. Und dann klappte es noch rechtzeitig vor seinem Karriereende."

Bis zum Ende der Laufahn blieb es bei diesem einen klassischen Erfolg, die aber durch zwei Siege im Criterium De Vitesse De Basse-Normandie (GR II) in Argentan und einer Grwinnsumme von über einer Million Euro veredelt wurde. Und zudem ist Ce Bello Romain auch der Ursprung, dass sich der Stall so entwickelt hat, wie er heute aufgestellt ist. "Ich hatte lange Zeit viele Pferde gepachtet. Seit einiger Zeit habe ich mehr Pferde von Besitzern im Stall. Wie erkläre ich das? Ce Bello Romain war mein Agent! Er hat mir Kunden gebracht. Das ist automatisch passiert".

Allerdings gab es auch die Zeit nach Ce Bello Romain, für die ein guter Übergang gefunden werden musste. Dies hätte das Quartier auch in Schwierigkeiten bringen können. "Er führte den Laden alleine. Wenn Sie ein Pferd haben, dass fünf Jahre lang etwa 150.000 Euro pro Jahr verdient, machen Sie sich wahrscheinlich ein wenig Sorgen um die nächsten Jahre, wenn Sie wissen, dass er nicht mehr dabei sein wird. Es war genau das Gegenteil."

Während die Karriere von Ce Bello Romain Ende 2023 beendet wurde, nachdem er im Frühjahr vorübergehend den Stall verlassen hatte, um sich Jules Van Den Putte in Belgien anzuschließen, wird Dupont 2024 eine Saison erreichen, wie nie zuvor. Sowohl in Bezug auf die Sieger (48), als auch in Bezug auf die Gewinnsumme (819.735 Euro). "Wir waren darauf vorbereitet, dass er aufhört. Gleichzeitig konnte ich sehen, dass es in der nächsten Generation genug zu tun gab. Aber 2024 ging über meinen Erwartungen hinaus, aber auch mit einem größeren Pferdebestand. Der Stall basierte nicht mehr auf einem einzigen Pferd, wie zu der "Ce Bello"-Zeit, was viel besser ist. Diese Zeit wurde von mehr Besitzern getragen. Es geht auch um die Arbeit an der Beziehung zum Besitzer, die ich während meiner Ausbildung nicht unbedingt gelernt habe. In der Regel funktioniert dies in unserem Beruf auch nicht so gut, ganz nah am Kunden zu sein." Während Dupont diese Entwicklung schätzt, gibt es auch keinen Grund, den Betrieb des Stalles in Frage zu stellen: "Ich habe nichts an meiner Art geändert, weil ich mehr Pferde von Besitzern habe. Außerdem, wenn sie in den Stall kommen, dann deshalb, weil sie die Arbeitsmethode mögen."

Gegenwart und Zukunft

Während er sich seinen 50ern nähert, weiß Sylvain Dupont, was er will und was er nicht will. "Wenn ich abends nach Hause komme, möchte ich klar im Kopf sein", betont er. "Wir sprechen mit Vero, meiner Frau, über den Stall, weil sie sich zu einem großen Teil um die Verwaltung kümmert, aber ich möchte diesen Schnitt zwischen Stall und Familienleben. Das ist mir sehr wichtig. Sonst kommen wir nicht zur Ruhe." Dupont hat vier Mitarbeiter, die "ein gutes Team" bilden: Laurent Delanoe ist der Älteste und bereits seit zwölf Jahren im Stall. Romain Boucault, Laure-Helene Tourneux und sein Sohn Emilien, der letzte, der in das Team aufgenommen wurde. "Er kam nach dem Winter von Matthieu Abrivard zurück. Ich wollte auch sehen, wie es mit ihm und dem Team läuft. Es funktioniert, also wird er die Saison weiterhin mit uns arbeiten."

Für den nächsten Winter denkt Sylvain Dupont darüber nach, eine Dependance im Südwesten zu eröffnen. "Wenn ich den Ort finde, den ich suche, und wenn ich sechs oder sieben Pferde für den Rechtskurs mit einem passenden Programm habe, denke ich, dass ich das tun werde", sagt er. "Emilien wäre dafür verantwortlich. Dies würde ihm zusätzliche Erfahrung ermöglichen. Emilien an meiner Seite zu haben, ist eine Motivation, weiter voranzukommen und sich auf jeden Fall nicht zurückzuentwickeln." In der Zwischenzeit hat das Team seinen Reiserhythmus und seine Balance gefunden. Ebenso übernehmen sie auch das Vortraining für andere Ställe. "Ich mache dies für die Ställe Bazire und Leblanc. Ich habe vor etwa zehn Jahren damit angefangen, weil es nach schlechteren Ergebnissen nötig war. Es ist eine gute Quelle mit diesen beiden Ställen fortzufahren, die ich gerne gefunden habe, als ich sie brauchte. Es wäre unangemessen zu sagen, dass ich jetzt aufhöre, da mein Stall besser läuft. Und dann erlaubt es mir auch, mehr Erfahrung zu sammeln, wenn man Pferde wie Jushua Tree, Ibiki De Houelle, Ganay De Banville oder Jasper Des Charmes in der Hand hatte, die dann nach Hause gegangen sind."

Liberte De Choisel - Immer Erste am Pfosten

Während Liberte De Choisel am 03. Mai den siebten Erfolg ihrer Karriere erzielte, hat sie in allen ihren acht Rennen den Zielpfosten stets als Erste passiert. Auch beim zweiten Start ihrer Laufbahn (06. Okt 2024) in Rambouillet. Dort gewann sie sicher, bevor sie nachträglich wegen einer Galoppade am Start disqualifiziert wurde. "Damals waren wir verärgert. Aber es war später sicherlich gut gelaufen, denn in die folgenden Aufgaben passte sie immer nur mit ein paar tausend Euro unter der Gewinnsummengrenze. Wenn sie an diesem Tag gewonnen hätte, wäre ihr Programm nicht dasselbe gewesen."

River Love von Joseph Viol

Die Mutter von Liberte De Choisel ist River Love. Sie ist mittlerweile die Mutter von drei Pferden, die zwischen 100.000 und 200.000 Euro verdient haben. "Joseph Viol hatte sie von Jean-Pierre Dubois gekauft. Sie war eine Stute, die viel Klasse hatte. Der Beweis ist, dass sogar ich mit ihr gewonnen habe (lacht)! Leider hat sie sich früh verletzt. Wir starteten sie zu früh unter dem Sattel. Es handelte sich um ein berufliches Fehlverhalten aufgrund mangelnder Erfahrung des Trainers und des Besitzers. Nach einem Sieg mit Matthieu Abrivard im Monte sagte er mir, dass sie mit Rombaldi mithalten könnte, den er damals auch ritt. Dann lief sie in einem Gruppe II und verletzte sich. Es bedetete das Ende ihrer Karriere." In diesem Jahr hat River Love, deren N-Produkt (v. Free Man) auch von Sylvain Dupont trainiert wird, eine Stute von Fabulous Wood zur Welt gebracht und wird von Captain Sparrow gedeckt.

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