Nachschau Baden-Baden-Iffezheim, 19.10.2025
(MH) Große Überraschung im letzten Grupperennen des Jahres 2025 beim Saisonfinale vor 8.500 Zuschauern am Sonntag auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim: Der von Marian Falk Weißmeier in Krefeld trainierte fünfjährige Hengst Rashford schaffte unter dem Engländer Jack Mitchell in der erstmals von der Mannheimer B.A.U. GmbH gesponserten Herbst Trophy (Gruppe III, 55.000 Euro, 2.400 m) spät noch die Wende gegen die Stute Nastaria.
Über Begum Aga Khan zum Rennsport gekommen
Nach etwas durchwachsenen Leistungen zuletzt in Frankreich feierte Rashford zur Quote von 13,7:1 nun seinen ersten Saisontreffer, der mit 32.000 Euro Preisgeld honoriert war. Besitzer ist der Schweizer Friedrich Hodel, der wegen eines Zugausfalls erst für das Finish des Rennens auf der Bahn eingetroffen war. Interessant: Der Immobilien-Makler hatte über Begum Aga Khan den Weg zum Rennsport gefunden. „Sie hatte bei mir eine Wohnung gemietet“, erklärte der Eigner nach seinem größten Triumph bisher im Turf.
Auf der Zielgeraden entwickelte sich ein sehr spannender Zweikampf zwischen Rashford und Nastaria, wobei kurz vieles für die Stute sprach, aber auf dem letzten Wegstück entlockte Jack Mitchell Rashford die größeren Reserven und eroberte einen Kopf-Vorsprung. Nastaria unterlag in allen Ehren. Nur sie konnte dem Gewinner folgen, denn die beiden hochgehandelten Lordano (Dritter) und Delgardo (Fünfter) zogen aus guter Lage nicht weiter. Zwischen beide schob sich noch der Außenseiter Name Lord auf Rang vier. Tanami Starlet, die Iffezheimer Vertreterin aus dem Stall von Gerald Geisler, hatte unterwegs die Spitze, musste zuletzt mit Rang sechs zufrieden sein.
STIMMEN:
Jack Mitchell (Jockey von Rashford): „Er hatte im Frühjahr gute Formen in Frankreich gezeigt. Die Distanz passte. Er hat sehr stark angepackt und die Gegnerin noch passiert.“
Marian Falk Weißmeier (Trainer von Rashford): „Wir haben in diesem Jahr selten den bevorzugten weichen Boden angetroffen. Beim letzten Start hatte er einen Infekt gehabt. Heute hat er sein wahres Gesicht gezeigt. Er besitzt eine Nennung für den Grossen Preis von Bayern, die Alternative ist der Grand Prix de Nantes, den er im letzten Jahr gewonnen hat.“
Friedrich Hodel (Züchter und Besitzer von Rashford): „Ich bin aus der Schweiz mit dem Zug aus Klosters gekommen, doch wegen eines Zugausfalls habe ich es nur noch für die letzten hundert Meter des Rennens auf die Rennbahn geschafft. Das war ja gerade noch rechtzeitig. So ein Pferd wie Rashford habe ich bestimmt nicht noch einmal. Zum Rennsport gekommen bin ich über Begum Aga Khan, sie hatte einmal eine Wohnung bei mir gemietet.“
Volker Franz Schleusner (Besitzer von Nastaria): „Sie ist wieder sehr stark gelaufen und hätte ja fast gewonnen. Nastaria bleibt auch nächstes Jahr noch in Training.“
Marcel Weiß (Trainer von Lordano): „Er war in guter Haltung zur Stelle, zog dann aber leider nicht durch.“
BBAG-Kauf Mystic Charly mit überzeugendem Einstand
55.000 Euro hatte Hans Bierkämper vom Stall Mandarin bei der BBAG-Jährlingsauktion 2024 für den Hengst Mystic Charly bezahlt, und dieser scheint eine sehr gelungene Investition zu sein. Denn der Circus Maximus-Sohn aus der Zucht der Stiftung Gestüt Fährhof und von Flaxman Stables landete gleich bei seinem ersten Auftritt unter Eduardo Pedroza in einem 1.800 Meter-Rennen einen überzeugenden Erfolg.
Souverän machte sich Mystic Charly (4,6:1) von den Außenseitern Worrington und Dastan frei. „Er sollte einen Start bekommen, damit er alles lernt. Ich hatte gedacht, dass er dieses Rennen noch benötigen würde. Nun geht er in die Winterpause“, sagte Trainer Andreas Wöhler.
Atoso kehrt auf die Siegerstraße zurück
Endlich wieder auf die Siegerstraße zurück kehrte der von Sarka Schütz in Hoppegarten trainierte Atoso. In einem mit 25.000 Euro ausgestatteten Ausgleich I über 2.000 Meter traf es der Wallach deutlich einfacher an als in den Grupperennen zuletzt. Start-Ziel teilte Michaela Malacova dem 10,2:1-Außenseiter alles perfekt ein und wehrte die starke Schlussoffensive des nach Startverlust heranstürmenden Vaisseau Fantome ab, hinter dem Principe und Lips Prince die Viererwette komplettierten (Quote: 1.333,3:1 Euro).
„Ich habe Atoso heute zum ersten Mal geritten, hatte aber das Gefühl, dass er sein Rennen gerne selbst macht. Er hat mir immer ein gutes Gefühl gegeben“, erläuterte Michaela Malacova, die immer mehr von sich reden macht.
Der Renntag hatte mit einem Erfolg der niederländischen Dutch Master Stables begonnen, als die dreijährige Stute Jane Garfield (6,5:1) in einem 1.200 Meter-Ausgleich III für Trainerin Romy van der Meulen mit Anna van den Troost Start-Ziel das Geschehen diktierte. Der in Iffezheim von Fabian Xaver Weißmeier betreute Favorite Crime setzte als Zweiter noch stark nach vor Distor, der nach seinem Verkauf bei der BBAG-Herbstauktion erstmals für den Stall Gattopardo unterwegs war, sowie Glicourt, der mit dem 161. Start seine Rennkarriere beendete.
Der belgische Gast Koutsounakos (4:1) wurde in einem 1.000 Meter-Handicap allem Vertrauen gerecht, denn der Zehnjährige aus dem Quartier von Sofie Lanslots in Geel rettete mit Sina Schmidt einen minimalen Vorteil vor Lady Lovebug. Heaven’s On Fire und Nero Imperator vervollständigten die Viererwette, die 1.078.6:1 Euro brachte.
Kerekes-Sensation mit Raagi
Start-Ziel war auch die Erfolgstaktik in einer 1.400 Meter-Prüfung, die erstaunlicherweise an den von Karoly Kerekes in Iffezheim trainierten 28,2:1-Außenseiter Raagi ging, der mit Senan Macredmond Planteur’s Whiskey und My Universe knapp abwehrte. Der Ex-Gruppesieger Maigret war früh auf dem Rückzug.
Senan Macredmond, der nach seiner Verletzungspause erst in Iffezheim wieder ins Geschehen eingestiegen war, feierte in einem 2.200 Meter-Ausgleich III, einem Lauf zum Mehl-Mülhens-Nachwuchsförderpreis, einen weiteren Erfolg – mit Northern Eclipse (3,3:1), der bei der BBAG-Herbstauktion in den Besitz von Kurt Fekonja gewechselt war.
Reiterin Anna van den Troost erlebte ein tolles Meeting, denn nach einem Sieg am Freitag und dem Erfolg in der einleitenden Prüfung am Sonntag schnappte sie sich auch den abschließenden 2.400 Meter-Ausgleich IV mit der von Christian von der Recke für Eugen-Andreas Wahler gesattelten Nicosia (8,3) vor Adjö, Dortmunder und Limbo Dancer. Hier kletterte die Viererwette auf 2.651,2:1 Euro. Die V4-Wette wurde nicht getroffen, so dass es 2026 einen Jackpot geben wird.
Der Wettumsatz in den neun Rennen am Sonntag belief sich auf 522.431,26 Euro. Davon kamen 252.024 Euro aus der Bahnwette.
Frühjahrs Meeting ab 4. Juni 2026
Nach der Winterpause startet Baden Galopp 2026 mit dem Frühjahrs Meeting in das nächste Rennjahr. Drei Renntage werden vom 4. bis 7. Juni ausgetragen. Insgesamt umfasst die kommende Saison in Iffezheim wieder zehn Rennveranstaltungen. Die Renntermine finden Sie am Ende dieser Pressemitteilung.