News Frankreich Trab, 10.07.25
(hen) Die Schützlinge von Mickael Lecourt sammeln seit mehreren Wochen Sieg um Sieg auf den Provinzrennbahnen. Der Trainer aus dem Departement Mayenne blickt im ParisTurf auf seine aktuelle Erfolgsserie zurück und erzählt von seiner Arbeit als Trainer.
Die Wochenenden gleichen sich bei Mickael Lecourt: sieben Starter, ein Sieg, drei zweite Plätze. Auch der vergangene Provinz-Sonntag bildete da keine Ausnahme. Seit dem 01. Januar liegt die Erfolgsquote seines Stalls bei 49% unter den ersten drei Plätzen, darunter 21 Siege. Nur noch ein Erfolg fehlt ihm, um seinen persönlichen Rekord aus dem Jahr 2024 einzustellen.
"Seit einem Jahr geht es stetig bergauf", bestätigt der 44jährige Profi aus Saint-Ouen-des-Toits. "Ich habe gute Pferde im Stall. Und was das Personal betrifft, habe ich mit Julien Balu genau den Fahrer eingestellt, den ich gesucht habe. Dahinter erarbeitet Julien Hocde alles bis ins kleinste Detail aus. Claire Lacroix (Lebensgefährtin von Paul Ploquin), eine Auszubildende, und Gregory Guilbert als externer Dienstleister ergänzen das Team. Ich bin wirklich sehr gut umgeben. Auch den Trainingsbetrieb haben wir verbessert. Ich konnte eine neue Gerade bauen, die erst seit drei Monaten fertig ist."
Harte Jahre nach Blitzstart
Die Karriere von Lecourt begann nahezu traumhaft: "Ich habe mich am 01. September 2014 selbstständig gemacht. Und schon am 03. habe ich mit Urfee Jallerie eine Etappe des GNT in Nancy gewonnen. Das hat mich bekannt gemacht." Doch es lief nicht alles so rund weiter. "Als ich bei Patrick Orriere anfing, hatte ich null Erfahrung. Anderthalb Jahre lief es gut, dann ging es bergab. Ich hatte nur noch Probleme. So kam die Rhino-Seuche in meinen Stall und ich musste praktisch die ganze Arbeit einstellen."
Die Grundlage: Einbrechen junger Pferde
Doch durch harte Arbeit wendete sich das Blatt. "Ich musste bei null anfangen. Finanziell hatte ich keine Grundlage, also habe ich das Einbrechen massiv ausgebaut. Das hat mir Stabilität gebracht. Jedes Jahr breche ich über 150 Jährlinge ein. Fast alle Züchter aus der Gegend schicken ihre Pferde zu mir. Das ist eine Nische, die ich unbedingt behalten will." Parallel dazu wurde Lecourt bei der Auswahl der Rennpferde gezielter: "Ich arbeite nur noch mit einer kleinen Gruppe von Züchtern, vor allem mit den Djob- und Jallerie-Linien."
Die Früchte der Arbeit
Zehn Jahre nach seinem Start zahlt sich der Einsatz endlich aus: "Ich bin ein Wettkampftyp. Ich hasse es, Zweiter zu werden. Wir versuchen, gezielt zu starten, denn heute ist jeder Transport teuer. Seit Saisonbeginn schaffe ich es fast immer, den LKW mit drei oder vier Pferden vollzumachen." Und die Pferde liefern. "Ab Mitte Mai wurden alle meine Pferde plötzlich richtig gut. Je mehr ich arbeitete, desto mehr explodierten sie quasi vor Energie!"
Natürlich denkt er auch schon voraus: "Nach so einem starken ersten Halbjahr könnte man glauben, es wird schwerer. Aber meine Pferde sind weiter gut in Form. Und ich habe noch einige Asse im Ärmel."
Zukunftshoffnungen: Djob, Jallerie & Co.
Kandie Djob gibt am Sonntag in Bernay ihr Comeback. "Sie ist keine Sommerstute, deshalb gehen wir den Juli und August vorsichtig an. Aber sie kommt in Form. Ich habe einige Pferde aus dem M-Jahrgang, die sehr gut drauf, aber noch nicht gestartet sind."
Jaguar Djob hat bereits eine Etappe der Trophee des Plages (Wattrennen) in Jullouville gewonnen. "Er soll Ende Juli in Ploubalay laufen und auch am 14. Juli in Bagnoles-de-l’Orne starten."
Kansas Djob ist zwar kein "Pferd für Paris", aber Lecourt ist sicher: "Er wird diesen Sommer wieder gewinnen." (Anm.: Er hat bereits drei Rennen in Folge gewonnen.)
Und dann ist da noch Meteor Jallerie, ein Sohn aus der Urfee Jallerie von Hooker Berry, der im Februar in Meslay-Du-Maine in 20,0 qualifiziert wurde. "Er ist vielversprechend. Wir lassen es ruhig angehen, aber wir halten viel von ihm."