Schon am ersten Tag des Meetings gibt der Prix des Cevennes einen Vorgeschmack auf die großen Termine der Saison. Das Starterfeld ist herausragend besetzt. Allein vier Gruppe I-Sieger sind unter Order, die allesamt den kommenden Prix d’Amerique als Ziel haben. Dieses erste Aufeinandertreffen großer Champions lässt bereits mit Zuversicht auf die Gipfel im Januar und Februar blicken. Einziger Wermutstropfen ist die geringe Starterzahl des Gruppe III-Rennens - mit zwölf Startern hat es nicht zur Quinte gereicht.
Die vier Anwärter für einen Startplatz im Amerique, Jushua Tree, Izoard Vedaquais, Josh Power und Hokkaido Jiel haben alle eines gemeinsam. Das Quartett hat eine längere Pause hinter sich gebracht und wenig Rennpraxis in den Beinen. Hokkaido Jiel hat sogar seit zehn Monaten gar keinen Start absolviert. Eine anvisierte Rückkehr über Gras in einem Amateurfahren wurde dann doch nicht wahrgenommen.
Allein ein Blick in die Siegerliste verrät, wie richtungsweisend diese Prüfung sein kann:
Roxane Griff (2011), Quoumba De Guez (2012), Tiego d’Etang (2013), Aubrion Du Gers (2016), Traders (2018), Cleangame (2019), Dorgos De Guez (2020), Chica De Joudes (2021) oder Elie De Beaufour (2022). Diese Namen zeigen deutlich, welch hohes Niveau dieses Rennen im Laufe der Jahre geprägt hat.
Unterschiedliche Zielsetzungen
Unter den vier großen Namen sind die Ambitionen sehr verschieden. Josh Power und Izoard Vedaquais scheinen am weitesten fortgeschritten in ihrer Form. Beide haben zwei aktuelle Starts in den Beinen und zuletzt starke Leistungen gezeigt.
Josh Power wurde, knapp hinter Inexess Bleu, Zweiter im Grand Prix de Wallonie (GR I). Eine Form, die sich sehen lassen kann. "Ich erwarte eine gute Leistung", erklärt Trainer Sebastien Ernault. "Er ist noch nicht bei hundert Prozent, aber er soll über die nächsten Wochen weiter zulegen, mit dem Ziel, sich frühzeitig für den Prix d’Amerique zu qualifizieren. Vielleicht schon im Prix de Bretagne."
Dagegen zeigte Izoard Vedaquais im Grand Prix Anjou-Maine (GR III), dass er weiterhin über eine außergewöhnliche Ausdauer verfügt. Er belegte dort den zweiten Platz in der starken Zeit von 12,6 über 3.150 Meter in Angers. Auch er wirkt bereit für eine Top-Leistung.
Bei Jushua Tree geht es vor allem darum, wieder Vertrauen zu gewinnen und ein fehlerfreies Rennen zu absolvieren. Der Schützling des Teams Bazire, aus dem Besitz des Ecurie Olmenhof, wurde bei seinen diesjährigen Starts jeweils disqualifiziert. Für diesen Auftritt nimmt ihm der Trainer die Hintereisen ab, was bei den beiden vorherigen Starts nicht der Fall war. Dazu mag er den Linkskurs auf der großen Piste von Vincennes sehr viel mehr. Von ihm erwartet man in erster Linie einen positiven Eindruck, der seine außergewöhnlichen Fähigkeiten unterstreicht. Schließlich ist er bei den verschiedenen Buchmachern immer unter den Top Drei für einen Sieg im Amerique gelistet.
Für Hokkaido Jiel geht es nach der langen Pause vor allem darum wieder in den Rennzirkus einzutauchen.
Die Wallache mischen auch mit
Die starke Besetzung beschränkt sich aber nicht nur auf die genannten Gruppe I-Sieger. Zwei starke Wallache sind mit von der Partie. Für Gaspar d’Angis rechnet sich sein Trainer Jean-Michel Baudouin einen Platz unter den ersten Fünf aus. Sein Stall kommt nach einem Virus, der alle Aktivitäten für zwei Monate lahmgelegt hat, erst langsam wieder in Schwung. Gaspar d’Angis beendete den Grand Prix du Sud-Ouest in der letzten Woche von der Spitze aus als Vierter. Das war ein guter Ansatz. Ino Du Lupin konnte es aus der Deckung im selben Rennen um einen Rang besser. Beide sollten den kurzen Abstand zu diesem Start wegstecken können und müssen in der Pick 5, die in diesem Rennen angeboten wird, berücksichtigt werden.
Comeback von Levesque-Farbe
Iroise de la Noe gehört zu den Publikumslieblingen in Vincennes. Nach ihrem späten Ausfall im Amerique 2025, der sie eine kleine Prämie kostete, blieb die Tornado Bello-Tochter noch ein paar Monate im Renngeschehen. Seit dem zweiten Rang Mitte wurde die Stute aber nicht mehr öffentlich gesehen und meldet bei der Rückkehr somit auch keine Ambitionen an.
Der Auftakt zum ersten Renntag im Wintermeeting erfolgt um 13.55h. Der Prix de Cevennes steht am Ende der Karte um 18h.
