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Zum 85. Geburtstag von Willi Rode
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Donnerstag 02 März 09:14 Uhr
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Andreas Gruber

Themen: 4434
Beiträge: 2742

News Deutschland Trab, 02.03.2023

 

Mit freundlicher Genehmigung von Dennis Kraum dürfen wir folgenden Artikel veröffentlichen:

 

 

Zum 85. Geburtstag von Willi Rode

 

 

Googelt man ihn, so stößt man bei »Wikipedia« unter https://de.wikipedia.org/wiki/Willy_Rode als erstes auf einen Trabrennsportler, bei dem weder die Schreibweise des Rufnamens noch das Geburtsjahr stimmen, – ob dies als allgemeingültiger Beleg für die Glaubwürdigkeit der Informationen im World Wide Web gelten mag oder aber nur dokumentiert, in welcher Qualität der deutsche Trabrennsport im heute so dominanten Internet selbst bezüglich eines seiner unzweifelhaft absoluten Aushängeschilder vertreten ist, mag jeder für sich beurteilen.

 

 

Selbst bei den in Fachkreisen weitgehend etablierten virtuellen Informationsquellen wie »Mein Trabrennsport« (https://www.mein-trabrennsport.de/.../Die-deutsche-Fahrer...) einerseits, wo er mit 6.953 Siegen auf Rang drei der ewigen deutschen Bestenliste nach »GOAT« Heinz Wewering und einen winzigen Zähler hinter dem vielfachen bayerischen Champion „Heli“ Biendl geführt wird, oder der Web-Repräsentanz der »Hall of Fame« andererseits (https://trab-halloffame.de/Hall.../Personen/2019/Willi-Rode), in die er 2019 ob seiner überragenden Erfolge aufgenommen wurde und die ihn mit 6.954 Siegen auf Platz zwei hinter dem 29-fachen deutschen Meister ausweist, ist man sich hinsichtlich des deutschen „All time rankings“ nicht so ganz einig: das aber mag in Anbetracht von - fernab heutzutage längst etablierter elektronischer Datenverarbeitung - über die Laufbahn der Akteure lange Zeit erfolgter manueller Erfassung der Siegzahlen sowie zudem „hüben wie drüben“ errungener Siege im Ausland, deren Anerkennung in Deutschland nicht durchgehend erfolgte, am Ende auch ein Stück weit dem Zufall unterliegen und daher nicht ins Gewicht fallen.

 

 

Unzweifelhaft steht aber fernab aller vorherigen Ausführungen fest: mit Willi Rode begeht am heutigen 2. März 2023 einer der größten Sulky-Sportler seinen 85. Geburtstag, den Deutschland je gesehen hat.

 

 

Die unzähligen Highlights seiner Karriere adäquat zu dokumentieren, würde die etablierten "Standards" des Mediums Facebook und insbesondere den präferierten Nachrichtenumfang seiner Nutzer gewiss sprengen. Daher nachfolgend nur die wirklich herausragenden Eckdaten:

 

 

  • erster Sieg am 24.11.1955 als Lehrling in Gelsenkirchen mit dem Riesen-Außenseiter FREISCHÄRLER (926:10),

     

  • 1971 erstes deutsches Fahrer-Championat mit 288 Siegen gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber Eddy Freundt, mit dem er sich 1972 den Titel mit jeweils 287 Jahressiegen teilt; am Ende der aktiven Laufbahn acht Platzierungen mit zumeist »Silber« in der jährlichen »Top 3« der deutschen Berufsfahrer, zu deren »Top Ten« er über nahezu drei Jahrzehnte ununterbrochen gehört,

     

  • Vize-Europameister 1972 hinter dem Belgier Gilbert Martens,

     

  • Zweifacher »Derby«-Sieger: 1984 mit dem erst kurz zuvor von Rainer Kraudelts Recklinghäuser Stall Pakra vom bayerischen Gestüt Straßlach erworbenen ATHOS DUKE sowie 1992 mit Rosita Brammanns RAMBO CORNER, dessen Vorbereitung auf die Dreijährigen-Saison aufgrund von dessen angeschlagenen Atemwegen teilweise auf der Insel Neuwerk stattgefunden hatte; ein weiterer Trainer-Erfolg im „Rennen der Rennen“ 2008 und damit vor 15 Jahren als seinerzeit 70-Jähriger mit Detlef Tappes NU PAGADI in der Hand seines ehemaligen Lehrlings Thomas Panschow,

     

  • 1988 Sieg im Mailänder »Gran Premio d’Europa« der Vierjährigen mit dem später in Anbetracht unzähliger nationaler wie internationaler Erfolge als „das Pferd seines Lebens“ titulierten BRENDY, der im Jahr zuvor im »Derby«-Finale als fürs Auge schon besser Gehender zu Beginn des Einlaufs beim Angriff auf den infolgedessen gewinnenden TOPPINO aus dem Rhythmus gerät; mit BRENDY wird der Recklinghäuser in dessen weiterer Rennlaufbahn u. a. Dritter im reputationsreichen Stockholmer »Elitloppet« wie auch im italienischen »Campionato Europeo« sowie Siebter im weltweiten Pariser Jahreshöhepunkt »Prix d’Amérique“ und nimmt auch am nur den Weltbesten offenstehenden »International Trot« in New York teil,

     

  • 1989 Verleihung des »Bundesverdienstkreuz am Bande« für seine Verdienste um den Nachwuchs – neben Gerhard Holtermann und Thomas Panschow gehörten auch Detlef Janetzke und nicht zuletzt Thorsten Tietz zu Willi Rodes Eleven,

     

  • zum Ende seiner aktiven Karriere unzählige internationale Erfolge mit dem in den Farben seines Freundes Stephan Jörgens laufenden JAPA’S DREAM vor allem in Frankreich.

     

Gegenüber meinem Schwiegervater und vielleicht auch Klaus V Stolle als im ersten Fall Pfleger und im zweiten Fall seinerzeit unter Stall Miledi „firmierendem“ Besitzer werde ich mich vielleicht verteidigen müssen, dass der Name des im Umgang „sehr speziellen Internationalen“ ESBARTERO in der obigen Aufzählung nicht auftaucht – am Ende ist es aber nur ein Beleg für die unzähligen herausragenden Erfolge Willi Rodes, den ich über die Jahrzehnte meiner trabersportlichen Beobachtungen als einen der besten Finish-Fahrer "who ever breathed" erachte und der heute noch ob seiner ihm stets Tür und Tor öffnenden Eloquenz jede Party zu schmeißen in der Lage ist.

 

 

Lieber Willi,

 

 

ich kenne Dich gut genug, um zu ahnen, dass Du und Deine von Dir so gerne als „meine (…) Taube“ bezeichnete Annette nach gutem Brauch vorheriger »Ehrentage« auch Deinen 85. Geburtstag in einer der trabersportlichen Öffentlichkeit weitgehend verborgenen Umgebung begehen werdet - in meinen Augen ein Beleg für das, was Dir immer wirklich wichtig war, und ein Garant für Euren über Jahrzehnte manifestierten Zusammenhalt.
Dazu meine sowie auch die Glückwünsche meiner gesamten Großfamilie! Du weißt, wer alles eingeschlossen ist.

 

 

Einen tollen Tag und bleib‘ uns so erhalten!

 

 

 

Dennis


 

Donnerstag 02 März 10:13 Uhr
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Lanti

Themen: 8
Beiträge: 1800

Sehr schön geschrieben Dennis!!

Donnerstag 02 März 22:58 Uhr
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Gambler

Themen: 5
Beiträge: 2013

Wie Dennis Kraum schon schrieb, war W. Rode der beste Finishfahrer seiner Zeit. Er prügelte, wie es zu dieser Zeit oft üblich war, nicht einfach drauf los, sondern er unterstützte seine Partner so, dass sie noch ein paar extra cm aus sich herausholten. Hätten wir noch eine Fahrerjugend , so müsste man seine Finishes als Lehrmaterial verwenden. Alles Gute ihm und Gesundheit. 

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